Dem Sturm und Drang folgt eine Aufholjagd
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Dem Sturm und Drang folgt eine Aufholjagd

Tuttlingen / Lesedauer: 7 min

Einen Sahnetag erwischten die beiden Teams der HSG Fridingen/Mühlheim. In der Verbandsliga der Männer demonstrierte die Donautal-HSG, welches Potenzial in ihr schlummert und schlug die HSG Schönbuch.
Veröffentlicht:28.04.2024, 20:59

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Einen Sahnetag erwischten die beiden Teams der HSG Fridingen/Mühlheim. In der Verbandsliga der Männer demonstrierte die Donautal-HSG, welches Potenzial in ihr schlummert und schlug die HSG Schönbuch. In der Landesliga der Frauen feiert die Reserve der Donautal-HSG nach Aufholjagd einen fulminanten Sieg gegen die HSG Schönbuch. In der Landesliga der Männer trennten sich im Lokalderby der TV Aixheim und der TV Spaichingen mit einem Remis, dabei sahen die 350 Zuschauer in Aldingen in zwei Halbzeiten zwei unterschiedliche Gesichter ihrer Mannschaften.

Verbandsliga Württemberg

HSG Fridingen/Mühlheim - HSG Schönbuch 28:25 (16:9). Mit einer überragenden Leistung hat die HSG Fridingen/Mühlheim mit einem Heimsieg gegen die HSG Schönbuch ihr letztes Saisonspiel erfolgreich beendet. Und an diesem fulminanten Abend passte alles zusammen: Unwiderstehlich setzte sich der Gastgeber ab, führte zur Halbzeitpause mit sieben Toren Vorsprung und baute diesen nach 34 Minuten sogar auf acht Tore zum 20:12 aus. Schönbuch lief die gesamte Partie einem Rückstand hinterher, den die Gäste bis zum Schlusspfiff zwar auf drei Tore verkürzen konnten. Doch da hatte die Donautal-HSG das Spiel bereits souverän nach Hause gebracht.

„Das war ein toller Anschluss einer schwierigen Situation. Den Grundstein für den Erfolg haben wir in der ersten Halbzeit gelegt, da haben wir das Spiel bereits eingetütet. Wir müssen uns aber selbst zuschreiben, dass wir in der Hinrunde zu viele Spiele knapp verloren haben. In der Rückrunde hat sich dann eine positive Entwicklung gezeigt, wo wir vor allem im Abwehrverbund sicherer geworden sind. Aber im Angriff hatten wir in dieser Saison zu viele Phasen, wo wir zu viele vorschnelle Abschlüsse und Fehlwürfe hatten“, analysierte Deniz Parlak, Trainer der Donautal-HSG.

Beim Sieg gegen den TSF Ditzingen und der knappen Niederlage gegen Tabellenführer TV Flein war die positive, wenn auch späte Entwicklung der Mannschaft zu sehen. „Schade, denn vom Potenzial her war in der Saison mehr drin. Dort, wo Schönbuch steht, da gehören wir eigentlich hin. Aber das Verletzungspech hat uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. So mussten wir immer wieder nach Lösungen suchen, die wir auch gefunden haben“, so Parlak.

Nun heißt es für Trainer Parlak und seine Mannschaft - hoffen und bangen, ob es für den Klassenerhalt reicht. Denn nach jetzigem Stand ist das nicht sicher. Zum einen, weil Verfolger VfL Pfullingen II noch zwei Saisonspiele absolvieren muss. Und zum anderen, weil die Konstellation bis in die 3. Liga noch nicht geklärt ist. „Ich habe in diesem Sport schon zu viel erlebt, als dass ich da große Hoffnungen habe“, sagt Parlak.

HSG Fridingen/Mühlheim: David Alber, Matthias Hipp (1), Emilian Merk (3), Mathis Fuchs (4), Nico Liebermann, Benedict Küchler, Florian Fritz (2), Yoshua Schlenker, Louis Biller (2), Luke Hengelhaupt, Niklas Löhle, Daniel Hipp (6), Julian Hipp (2), Lasse Fuchs (8/2).

Landesliga Männer

TV Aixheim - TV Spaichingen 25:25 (7:16).Ein gütliches Unentschieden gab es im Derby zwischen dem TV Aixheim und dem TV Spaichingen vor einer Kulisse mit 350 Zuschauern in der Sporthalle in Aldingen. Für die Gastgeber musste sich die Punkteteilung am Schluss wie ein Sieg angefühlt haben, für den Gast wie ein verlorener Punkt. Spaichingen begann wie die Feuerwehr, ließ dem TV Aixheim keine Luft zum Atmen und führte zur Pause überdeutlich mit neun Toren. Doch Aixheim stellt nach der Pause um, agiert im Angriff mit sieben Feldspielern und ist zudem präsenter in den Zweikämpfen. Und kippt das Spiel sogar zum Schluss beinahe noch.

„Ich ärgere mich eigentlich nicht, sondern bin aufgrund unserer ersten Halbzeit hellauf begeistert. Ich habe dann in der Halbzeitpause meine Spieler davor gewarnt, Aixheim in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit nicht noch einmal aufkommen zu lassen. Aber Aixheim hat enormen Kampfgeist gezeigt und uns dann an die körperlichen Grenzen gebracht“, erklärt Spaichingens Trainer Alexander Job.

Sein Gegenüber, Aixheims Trainer Manuel Schmelovski, freute sich einerseits über die furiose Aufholjagd seiner Mannschaft im zweiten Durchgang, haderte am Ende aber ein wenig mit dem Ergebnis. „In der ersten Halbzeit sind wir nicht so aggressiv in die Zweikämpfe gekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der Halbzeitpause hat in der Halle bestimmt niemand auf uns nur einen Pfifferling gesetzt. Der Acht-Tore-Lauf von uns war der Game Changer. Aber das Thema Platz 2 ist nun vom Tisch. Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein. Obwohl wir kurz vor Schluss mit einem Tor führen und das Spiel fast noch gewonnen hätten“, sagt Manuel Schmelovski, Trainer des TV Aixheim.

In der Tat waren die letzten Minuten Dramatik pur, eines Lokalderbys würdig. Aixheim gleicht nach einer Aufholjagd zum 24:24 aus, vereitelt im Anschluss einen Siebenmeter der Gäste. Dann nimmt TVA-Trainer Schmelovski eine Auszeit, um das Spiel zu beruhigen. Dann trifft Florian Scharf 15 Sekunden vor dem Ende zur 25:24-Führung für Aixheim. „15 Sekunden sind im Handball eine lange Zeit“, ärgerte sich Schmelovski, der mitansehen muss, wie Dominik Wetzel mit der Schlusssirene das 25:25 für Spaichingen erzielt. „Wir haben den Klassenerhalt sicher und können uns nun auf zwei letzte Spiele freuen“, bilanzierte Job das Derby.

TV Aixheim: Dominik Mey, Benno Bosch, Florian Scharf (4), Benedikt Gruler (5), Philip Hauser (2), Heiko Honer (4), Niklas Haller (1/1), Florian Efinger (2), Markus Moser (1), Marius Bühler, Axel Baumann, (1), Andreas Scholz (4), Fabian Gruler, Janik Honold (1).

TV Spaichingen: Pius Bühler, Fabian Schuhmacher (2), Patrick Sindele (6/5), Jonas Hagen (1), Felix Vorwalder (5), Nick Wenzler (3), Tim Wenzler (2), Paul Merkt, , Andreas Gassner, Paul Roscic, Julian Gutmann (4), Dominik Wetzel (2).

Landesliga Frauen

HSG Fridingen/Mühlheim II - HSG Schönbuch 29:27 (12:14).

Im vorletzten Spiel der Saison hat die HSG Fridingen/Mühlheim II einen Heimsieg gegen die HSG Schönbuch eingefahren. Dabei liefen die Gastgeberinnen von der ersten Minute an einem Rückstand hinterher, den die Mannschaft von Trainer Jörg Sasse nach der Halbzeitpause beim 15:15 (34. Minute) egalisierte. Das zeigte beim Gegner Wirkung, denn nun übernahm die Donautal-Reserve das Kommando und drehte den Spieß um. Schönbuch lief nun seinerseits hinterher, schaffte vor Schluss noch einmal den 27:27-Ausgleich, doch mit einem Doppelpack durch Josefina Schlenker wuchtet die Donautal-HSG den Sieg über die Ziellinie. „Mein Respekt geht an die HSG Schönbuch. Die haben stark gespielt. Ich weiß nicht, warum die ganz unten drin stehen. Wir haben an diesem Tag eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert. Jede hat für jede gekämpft, auch wenn doch zu viele technische Fehler bei uns im Spiel waren. In der Halbzeitpause hat es eine Motivationsansprache gegeben und dann lief es“, freute sich Trainer Jörg Sasse.

Sasse hob Josefina Schlenker aus der Mannschaftsleistung heraus, die als junge Spielerin für die erste Mannschaft im Einsatz ist. „Sie hat sich super in die Mannschaft eingefügt und zehn Tore erzielt.“

Gewinnt die HSG nun im letzten Spiel gegen die SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell, ist der Klassenerhalt zementiert. Allerdings reicht auch schon ein Sieg der HSG Baar gegen die SKV Rutesheim unabhängig vom eigenen Ergebnis, rechnet Sasse vor. „Ich kenne den Trainer Oliver Ulrich noch als alter HSG-Baarler. Die spielen bestimmt für uns“, setzt der Donautal-HSG-Coach auf Schützenhilfe von der HSG Baar.

HSG Fridingen/Mühlheim II: Sabrina Müller, Melissa Karl (2), Lena Tröger (3/2), Josephina Schlenker (10/2), Celine Rotte (1), Anika Hipp (1), Pina Baur, Ann-Kathrin Bujtor (2), Sophie Dreher (3), Sara Schwarz (4), Mara Schiele (1), Lara Reizner (2).