Edouard Balladur - Munzinger Biographie

Edouard Balladur

franz. Politiker; RPR; Mitgl. des Conseil d'État; Ministerpräsident 1993-1995; Finanzminister 1986-1988; techn. Berater von Pompidou; Generalsekretär und Chef des Élysée-Palastes 1973-1974

* 2. Mai 1929 Smyrna/Izmir (Türkei)

Herkunft

Edouard Balladur wurde am 2. Mai 1929 in Smyrna (Izmir) in der Westtürkei geboren. In dieses bis in die 20er Jahre traditionelle Zentrum der Christen in Anatolien war die Familie im 18. Jahrhundert geflohen, um Verfolgungen im heimischen Armenien zu entgehen. Für 1786 ist belegt, dass die Balladurs in Smyrna eine Protektion (barataire protégé) durch das französische Konsulat erhalten hatten und zum römischen Katholizismus konvertiert waren. Die frankophone Handelsdynastie pflegte enge Kontakte nach Marseille, und B.s Vater Pierre, Direktor der Banque Ottomane in Izmir, erhielt 1926 für die Familie die französische Staatsangehörigkeit. 1935 übersiedelten die Balladurs nach Marseille.

Ausbildung

B. besuchte katholische Schulen sowie das Lycée Thiers in Marseille, studierte Jura in Aix-en-Provence und erhielt 1950 in Paris am Institut d'Études Politiques das Diplom. Nach einer langwierigen Tuberkulose-Erkrankung diente B. ab 1953 im Spahi-Regiment (Kavallerie) in Algerien. 1955-1957 absolvierte er die École nationale d'administration (ENA), die er als damals Fünftbester abschloss.

Wirken

B. kam 1957 an den Conseil d'état, das juristische Konsultativorgan für die Exekutive; 1963 erhielt er den Rang ...