Leipzig: Dreister Identitätsklau bei Kleinanzeigen | Regional | BILD.de

Betrüger verkaufen unter seinem Namen Artikel im Internet: Identitäts-Klau bei Kleinanzeigen!

Roberto Massing fühlt sich ohnmächtig, sich und andere Betrugsopfer nicht schützen zu können

Roberto Massing fühlt sich ohnmächtig, sich und andere Betrugsopfer nicht schützen zu können

Foto: Alexander Schumann
Von: doreen Beilke

Borna (Sachsen) – Diese Betrugsmasche ist so simpel, dass sie kaum zu glauben ist. Wirtschaftsjurist Roberto Massing (39) wurde die Identität gestohlen. Beim Online-Portal „Kleinanzeigen“, das bis vor Kurzem noch „Ebay Kleinanzeigen“ hieß, verwendet jemand seinen Namen und seine Adresse – und zockt damit offenbar ahnungslose Kunden ab.

Mit dem gewerblichen Konto werden derzeit sechs Artikel angeboten. Unter anderem ist dort die Luxus-Kaffeemaschine La Marzocco Linea 2EE aufgeführt. „Komplett überholt, top gepflegt und sofort einsatzbereit! Perfekt für Ihr Café oder Restaurant!“, steht in der Anzeige im Internet. Preis: 2299 Euro. Aber auch Mitarbeiter werden über den Account gesucht.

Diese Gastro-Kaffeemaschine soll unter seiner Identität verkauft werden

Diese Gastro-Kaffeemaschine soll unter seiner Identität verkauft werden

Foto: Kleinanzeigen

Roberto Massing, der selbst keinen Account bei „Kleinanzeigen“ hat: „Unfassbar, das muss jemand einfach von meiner Internetseite gezogen haben. Das verwendete Logo hat aber überhaupt nichts mit mir zu tun.“

Seine Vermutung: „Ich kann es auch nur erahnen. Aber wahrscheinlich versucht man über das Stellengesuch weitere private Daten abzufischen. Und wenn dann noch jemand die Kaffeemaschine kauft, aber nie geliefert wird, kommt die Polizei zu mir...“

Nachdem er durch Zufall den Betrug entdeckte, stellte Massing sofort Anzeige bei der Polizei, meldete den Fall an den Betreiber der Seite. „Ich gehe davon aus, dass demnächst Forderungen von betrogenen Kunden kommen und ich muss mich dann rechtfertigen“, fürchtet er. Das Problem: Kleinanzeigen habe seit dem 8. Mai nicht reagiert, so Massing.

Der Bornaer: „Man bekommt nur Standardmails, die den Eingang meiner Nachricht bestätigen.“ „Aufgrund des ungewöhnlich hohen Anfragevolumens benötigen wir aktuell deutlich länger als üblich für die Beantwortung der vielen Anfragen. Deine Nachricht ist bei uns angekommen. Wir bitten dich daher davon abzusehen, eine erneute Anfrage an uns zu senden - dein Anliegen wird ganz sicher bearbeitet“, heißt es darin.

Und so lange geht der mutmaßliche Betrug wohl weiter.

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