Auf Gebraucht-Portalen wie eBay Kleinanzeigen finden Sie nicht nur tolle Schnäppchen und Second-Hand-Schätze, sondern leider auch Betrüger*innen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Betrug auf eBay-Kleinanzeigen entlarven und wie Sie sich bestmöglich schützen können.
Kleinanzeigen-Portale erfreuen sich großer Beliebtheit! Kein Wunder, lässt sich doch auf den Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, Quoka oder Anuto wunderbar nach Second-Hand-Schätzen und anderen Dingen stöbern. Doch allerdings wächst mit der Beliebtheit der Gebraucht-Seiten auch die Anzahl der Betrugsfälle bei eBay Kleinanzeigen & Co.
Betrug bei eBay Kleinanzeigen – Zahlung über PayPal „Familie und Freunde“
Die wohl bekannteste Betrugsmasche bei eBay Kleinanzeigen & Co.: Sie zahlen über PayPal und nutzen hier – wie von der Verkäuferin oder dem Verkäufer vorgeschlagen – die „Familie und Freunde“-Funktion, da keine Gebühren anfallen. Ware bekommen Sie nicht.
7 gängige Maschen für Betrug bei eBay Kleinanzeigen
1. Leerlieferungen
Die Person, die ihnen etwas verkauft hat, schickt brav ein Paket los – per Nachnahme. Sie zahlen beim Paketboten. Dass in dem Paket keine Ware ist, bemerken Sie erst später. Keine Chance, Ihr Geld wiederzubekommen.
So schützen Sie sich: Lassen Sie sich nicht auf Zahlungen per Nachnahme ein oder öffnen Sie das Paket direkt, wenn der Paketdienst noch an der Tür steht. So haben Sie einen Zeugen, um zu beweisen, dass Sie betrogen wurden.
2. Gefälschte Versandbestätigungen
Einige Anbieter versenden inzwischen gefälschte Versandbestätigungen, um ihren Betrug bei auf privaten Anzeigeportalen zu vertuschen. Zuvor überreden sie Sie, die Kommunikation per E-Mail weiterzuführen. Die Zahlung wird per Link-Klick über ein vermeintliches Post-Zahlungsverfahren eingeleitet. Ware erhalten Sie nicht – Ihr Geld ist weg.
So schützen Sie sich: Bleiben Sie auf der Plattform, um zu kommunizieren und geben Sie nach Möglichkeit Ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer nicht heraus.
3. Achtung vor der Abo-Falle
Eine Anzeige verspricht ein Produkt, das nach einem Link-Klick käuflich sein soll. Folgen Sie diesem, landen Sie auf einer Seite, die Sie zur Eingabe Daten auffordert – unter anderem Ihrer Handy-Nummer. Was nirgendwo steht: Dass Sie mit dem Abschicken der Informationen ein Abo abschließen, das in Ihre Handyrechnung integriert wird. Bis Ihnen dies auffällt, ist der Betrug schon längst passiert.
So schützen Sie sich: Klicken Sie nicht auf Links und prüfen Sie Seiten im Internet, bevor Sie dort Daten eingeben.
4. TAN-Code-Abzocke
Ebenfalls über die Handyrechnung funktioniert die TAN-Code-Abzocke als Betrug auf eBay Kleinanzeigen & Co. Wenn Sie etwas anbieten, meldet sich ein*e Interessent*in. Ihnen wird ein Code zugeschickt, den Sie per Smartphone an die Person weitergeben sollen, um eine Zahlung auszuführen. Was Sie nicht ahnen: Mit der TAN-Eingabe schließen Sie selbst einen Kauf über Ihr Smartphone ab.
So schützen Sie sich: Kommunizieren Sie nur auf der Plattform, nicht per SMS oder WhatsApp. Blockieren und melden Sie Nutzer*innen, die Ihnen TANs zusenden. Richten Sie bei Ihrem Smartphone-Tarif eine Drittanbieter-Sperre ein. So können Sie keine versehentlichen Käufe über TAN-Eingabe durchführen.
5. Dreiecksbetrug
Richtig perfide ist diese Art von Betrug bei Kleinanzeigen-Portalen: der Dreiecksbetrug. Interessent*innen kopieren Ihre Anzeige und erstellen selbst ein eigenes Inserat. Während diese sich von Ihnen die Zahlungsinformationen holen und Ihnen die angebliche Versandadresse durchgeben, locken sie über das Fake-Inserat weitere Menschen an. Diesem reicht er oder Sie dann Ihre Kontodaten weiter. Sie bekommen Geld von der nichtsahnenden dritten Person. Und versenden die Ware. Bis Sie merken, dass Sie einem Betrug aufgesessen sind, ist das Betrugsprofil gelöscht. Im besten Falle hat die dritte, unschuldige Person Anspruch auf Käuferschutz. Was bedeutet, dass Sie das Geld zurück buchen und Ihre Ware nicht mehr wiedersehen.
So schützen Sie sich: Prüfen Sie, wer Ihnen schreibt. Ist der Account erst vor Kurzem erstellt worden und hat noch gar keine Bewertungen, lassen Sie lieber die Finger vom Geschäft.
6. Bei Abholung Betrug
In der Regel ist es besser, die Ware direkt abholen und bezahlen zu lassen, denn Überweisungen oder Online-Zahlungen bergen mehr Gefahren für Betrug auf eBay Kleinanzeigen & Co. Allerding gibt es auch Betrüger*innen, die zu Ihnen nach Hause kommen. Die Masche: Interessent*innen geben vor, selbst nicht vorbeikommen zu können schicken stattdessen alternative Personen zur Abholung. Die Ware zahlt er oder sie über PayPal – in der Variante „Waren oder Dienstleistungen“. Die dritte, gesandte, Person nimmt die Ware mit. Später die Beschwerde: Die Ware sei nie angekommen – Konsequenz: Geld wird über PayPal zurückgesandt.
So schützen Sie sich: Stellen Sie eine Quittung für den Interessenten aus und notieren Sie dort sowohl dessen Namen als auch den Namen der Person, die die Ware abholt. Versuchen Sie, die Ware abholen zu lassen, wenn noch jemand im Haus ist – so haben Sie Zeug*innen.
7. Tausch-Geräte
Eine weitere Betrugsmasche im Falle der Abholung: Sie inserieren ein Küchengerät. Die interessierte Kundschaft holt es bei Ihnen ab und zahlt auch direkt. Wenig später kommt eine Beschwerde: Das Gerät sei kaputt. Sie erklären sich bereit, es zurückzunehmen. Daraufhin wird Ihnen das Gerät zurückgebracht, Sie zahlen kulanter Weise das Geld zurück. Was Sie nicht wissen: In der Zwischenzeit hat der Käufer ein zweites Gerät besorgt, das demselben Typen entspricht wie Ihres. Dieses gibt er Ihnen und verkauft das ursprüngliche, noch funktionstüchtige Gerät.
So schützen Sie sich: Prüfen Sie Elektrogeräte immer einmal gemeinsam, bevor Sie die Ware abholen lassen. Auch hier sind Zeug*innen von Vorteil! Notieren Sie außerdem Geräte- und Seriennummer, um Verwechslungen zu vermeiden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Sie sehen: Es gibt viele Maschen des Betrugs auf Kleinanzeigen-Portalen – und einige Dinge, die Sie selbst tun können, um sich zu schützen. Noch ein Tipp für Vintage-Fans: In der Shopsuche finden Sie zahlreiche Anbieter, die sowohl ein Gütesiegel und Bewertungen aufweisen und den Trusted Shops Käuferschutz anbieten.
Und was, wenn es Sie einmal erwischt hat? Expert*innen raten, direkt Anzeige zu erstatten – auch wenn es sich um Kleinstbeträge handelt. Sammeln Sie dazu Beweise wie Telefonnummern oder E-Mail-Adressen und warten Sie nicht zu lange nach dem Betrugsfall. Eventuell kann man den Übeltäter*innen mit einer der Kontaktinformationen noch auf die Schliche kommen.
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