Kleinanzeigen ist ein Portal für Privatverkäufe im Internet. Sie finden dort viele Schnäppchen, aber auch einige Betrüger. Nur wer die Tricks der Kriminellen kennt, ist vor den Betrugsmaschen sicher.

Antivirenprogramme

Platz 1
NortonLifeLock
Platz 3
Avast
Avast One
Platz 4
Kaspersky
Premium Total Security
Platz 5
Bitdefender
Premium Security Plus
Platz 6
McAfee
McAfee+ Ultimate
Platz 7
G Data
Total Security
Platz 8
Microsoft
Microsoft Defender
Platz 9
F-Secure
Total
Platz 10
Eset
Home Security Ultimate
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Tipps vom Experten

Doch User sind dem nicht schutzlos ausgeliefert. Im Gespräch mit COMPUTER BILD verrät Jöran Rieß, der Leiter des "Trust and Safety"-Teams von Kleinanzeigen, worauf Sie beim Ein- und Verkaufen auf der Plattform achten sollten. Das fängt schon mit einem ganz einfachen Grundsatz an. "Wenn etwas zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann kann es auch nicht wahr sein. Zu 99 Prozent handelt es sich dann um Betrug", so Rieß. Nutzerinnen und Nutzer sollten sich also auf der Jagd nach einer neuen PlayStation 5 nicht von traumhaften Anzeigen blenden lassen. Im Folgenden zeigt die Redaktion drei fiese Tricks und gibt Hilfestellung beim Erkennen.

Falsches Spiel mit sicherer Bezahlung

Die Verbrecher kontaktieren den Anbieter einer Ware zunächst per WhatsApp oder einem anderen Messenger und bekunden Interesse an einem Artikel. Anschließend geben sie an, den Kauf per "Sichere Bezahlung" abwickeln zu wollen – das klingt vertrauenerweckend, denn die Funktion gibt es bei Kleinanzeigen wirklich. Als Verkäufer erhalten Sie nun einen offiziell aussehenden Link. Auf der entsprechenden Webseite sollen Sie Ihre Kreditkartendaten eingeben. Geld gibt es im Anschluss nicht, aber die Daten für Ihre Kreditkarte sind Sie los.
Die Lösung: Sollten Sie auf die Masche hereingefallen sein, lassen Sie Ihre Kreditkarte umgehend sperren. Den Angaben des Landeskriminalamtes zufolge nutzen die Betrüger die Daten, um Geld abzuheben. Das geschieht überwiegend im Ausland. Um sich vor einem Betrug zu schützen, wickeln Sie Käufe nach Möglichkeit über den integrierten Nachrichtendienst von Kleinanzeigen ab. Der wird automatisiert beobachtet und meldet verdächtige Begriffe an die Mitarbeiter, die dann wiederum finstere Gesellen aus dem Verkehr ziehen. Zusätzlich sollten Sie davon absehen, Ihre Telefonnummer in der Anzeige abzubilden, um gar nicht erst per WhatsApp oder über andere Messenger kontaktiert zu werden. "Wir wollen unsere Nutzer stärker dafür sensibilisieren, ihre Mobilnummer nicht einzustellen, indem wir sie darauf hinweisen, dass sie ein weiteres Tor für Betrugsmaschen darstellt", erklärt Jöran Rieß. Außerdem sollte Sie die Erwähnung der Kreditkarte stutzig machen. Das sagt auch der Experte: "Kein Mensch kann eine Zahlung auf seine Kreditkarte empfangen."
Im Idealfall greifen Sie bei der Zahlungsabwicklung auf die echte Funktion für sichere Bezahlung zurück. Darauf sollten Sie auch achten, wenn Sie einen Artikel erstehen wollen. "Nutzer sollten niemals über externe Webseiten bezahlen beziehungsweise entsprechende Dienste wie PayPal durch Eingabe der jeweiligen URL direkt aufrufen." Ein gutes Auge ist also ratsam. Wollen Sie doch per PayPal bezahlen, sollten Sie unbedingt auf die Bezahlmethode "Waren und Dienstleistungen" bestehen. Hintergrund: Nur hier greift der Käuferschutz des Unternehmens. Verkäufer bevorzugen dagegen aus mehreren Gründen die Option "Familie und Freunde". Zum einen geht das Geld sofort ein, zum anderen wird bei der Abwicklung über "Waren und Dienstleistungen" eine geringe Gebühr an PayPal fällig. Stellt sich der Verkäufer hier quer, sehen Sie vom Kauf ab.

Dreieckstrick

Bei dieser Methode kopiert ein Betrüger Ihre Anzeige und täuscht gleichzeitig Interesse an Ihrem Artikel vor. Bezahlen will er per Überweisung. Schicken Sie ihm Ihre Bankdaten, leitet er diese an einen Interessenten für das Fake-Inserat weiter. Der Dritte bezahlt, ohne es zu wissen, an Sie, Sie schicken Ihren Artikel jedoch an den Betrüger. Besonders perfide: Weil der unwissende Dritte kein Produkt erhält, ist die Chance groß, dass er Sie als Betrüger bei Kleinanzeigen meldet, obwohl Sie nach bestem Wissen gehandelt haben.
Montage von Ebay Kleinanzeigen
Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Zahlung per Überweisung und greifen Sie auf die "Sicher bezahlen"-Funktion zu. Die bietet (Ver)Käuferschutz.
Foto: Kleinanzeigen
Die Lösung: Geben Sie Ihre Bankdaten nicht an andere User weiter. Kleinanzeigen bietet mittlerweile selbst eine Bezahlmethode an. Die schützt Verkäufer unter anderem vor der Offenlegung ihrer Kontodaten und vor Rückbuchungen durch Kreditkartenzahlungen. "Überweisung ist eine der unsichersten Bezahlmethoden und nur geeignet, wenn man den Empfänger gut kennt", findet auch Jöran Rieß. Nebenbei bietet Kleinanzeigen auf diesem Wege noch einen Käuferschutz. Erhalten Käufer keine Ware, erstattet das Partnerunternehmen Online Payment Platform den Kaufbetrag. Außerdem lässt sich der Käuferschutz einschalten, wenn Sie einen gefälschten Artikel erhalten oder das Produkt stark von der Beschreibung abweicht. Kommt Ihnen etwas komisch vor, können Sie auch schon vor der Transaktion tätig werden. "Für den Fall, dass etwas nicht läuft, bieten wir eine Melde-Funktion an. Das hilft uns, verdächtige Konten zu entfernen, und wir können außerdem der Polizei helfen", erklärt Rieß. Die Ordnungskräfte sollten Nutzerinnen und Nutzer immer zusätzlich einschalten, wenn sie befürchten, Opfer eines Betruges geworden zu sein. Den entsprechenden Melde-Button finden Sie direkt in der jeweiligen Anzeige auf der rechten Seite.

Neuer Dreieckstrick

Mittlerweile ist auch eine zweite Variante des Dreieckstricks verbreitet. Dabei bietet der Betrüger ebenfalls ein Produkt an. Der Käufer soll dann per Überweisung oder PayPal bezahlen und die Adresse für den Versand übermitteln. Mit dieser Adresse bestellt der Betrüger die angebotene Ware bei einem anderen Portal auf Rechnung, welche er an eine falsche E-Mail-Adresse schicken lässt. Die Ware kommt bei der Käuferin oder dem Käufer an – und es scheint alles in Ordnung zu sein. Bis ein paar Wochen später Mahnungen für die nicht gezahlte Rechnung eintrudeln.
Die Lösung: Nutzen Sie für die Bezahlung das sichere Bezahlen von Kleinanzeigen. Dann lässt sich das Geld zurückfordern. Zudem sollten Sie beim Erhalt der Ware auch den Absender prüfen. Haben Sie bei einer Privatperson bestellt, die Ware kommt aber zum Beispiel von Otto, dann ist das ein klares Zeichen für Betrug. Passen Absender und Verkäufer nicht zusammen, melden Sie sich beim Absender – nicht beim Verkäufer! – und fragen nach. Weiß dort niemand etwas vom Verkäufer, ist es ebenfalls Betrug. Melden Sie sich dann schnellstmöglich bei der Bank oder bei PayPal, um das Geld möglicherweise noch zurückzuholen.

Die falsche Spedition

Diese Methode taucht immer wieder in verschiedenen Varianten auf. Der Betrüger interessiert sich für ein sperriges Produkt, etwa ein Möbelstück, ein Klavier oder ein Boot. Selbst abholen will er es nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Mal lebt der Interessent im Ausland. Mal fehlt der fahrbare Untersatz. Eine Lösung hat der Käufer aber parat: Den Transport soll eine Spedition übernehmen, die er beauftragt. Die Kosten soll allerdings zunächst der Verkäufer übernehmen, gerne per Überweisung. Die Bankdaten liefert der Käufer. Als zusätzlichen Beweis für die "Seriosität" der Aktion erhält der Verkäufer die E-Mail eines Bezahldienstes wie PayPal. Sie soll beweisen, dass der Käufer den fälligen Betrag inklusive Transportkosten zur Verfügung eingezahlt hat und freigeben wird, sobald der Verkäufer die Spedition bezahlt. Am Ende ist das Geld natürlich weg und das Sperrgut bleibt an Ort und Stelle. Eine Spedition hat es genauso wenig gegeben, wie das Interesse des möglichen Käufers. Die Mail war gefälscht.
Die Lösung: Nutzerinnen und Nutzer sollten an dieser Stelle skeptisch sein und sich fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein vermeintlicher Interessent aus dem Ausland zum Beispiel einen IKEA-Schrank aus Deutschland kaufen und für viel Geld importieren möchte. Außerdem ist es nicht sehr logisch, dass der Käufer die Spedition zwar mit der Abholung beauftragt, aber nicht selbst bezahlt. Nutzer sollten in jedem Fall darauf bestehen, dass der Käufer die Ware selbst abholt oder für die Transportkosten aufkommt. Geld sollten Sie in diesem Fall nicht überweisen. Jöran Rieß hat für solche Fälle einen einfachen Grundsatz: "Jemand, der etwas Sperriges abholen möchte, kommt auch selbst vorbei", sagt er. Sollte ein Käufer auf ein solches Verfahren bestehen, sehen Sie vom Verkauf ab.

Überweisungen an Betrüger in Dauerschleife

Ebenfalls sehr beliebt bei Kriminellen ist eine mehrstufige Masche, die Sie dazu bringen soll, immer wieder Geld an die Betrüger zu schicken, ohne es zu merken. Dieser Trick zielt auf Verkäufer: Der Betrüger meldet sich als Interessent, möchte etwas kaufen und auch gleich bezahlen. Dazu benötige er nur die E-Mail-Adresse des Verkäufers. Gibt dieser die Adresse raus, bestätigt der vermeintliche Käufer die Zahlung und erklärt, es komme eine Mail von Kleinanzeigen mit einem Bestätigungslink. Die kommt auch wirklich, ist allerdings gefälscht und führt zu einer ebenfalls gefälschten Kleinanzeigen-Seite. Dort poppt ein Chatfenster auf, in dem sich ein angeblicher Mitarbeiter von Kleinanzeigen meldet. Tatsächlich ist es aber der Betrüger. Dieser erklärt, das Geld komme sofort, wenn der Verkäufer seine Bankdaten auf einer weiteren Seite eingebe und das mit einer TAN bestätige. Wer das macht, erhält eine Fehlermeldung mit der Aufforderung, es mit einer weiteren TAN erneut zu versuchen – und zwar jedes Mal. Einen Fehler gab es aber gar nicht. Stattdessen tätigt die Seite heimlich jedes Mal eine Überweisung an den Betrüger.
Die Lösung: Für eine Überweisung braucht niemand Ihre E-Mail-Adresse. Das ist höchstens bei Diensten wie PayPal der Fall. Geben Sie diese also nur dann raus, wenn Sie auch genau wissen, wofür sie benötigt wird. Prüfen Sie zudem vor dem Eintragen von Zahlungsdaten immer das Adressfeld im Browser. Und geben Sie TANs nur beim Online-Banking mit der von Ihnen genutzten Software oder auf der Internetseite Ihrer Bank ein. Für das Empfangen von Geld ist keine TAN nötig!