Ebay Kleinanzeigen: Vorsicht vor dieser Phishing-Masche - TECHBOOK VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Mobiler Lifestyle, Streaming und Smart Finance
Vorsicht!

Neue Phishing-Masche zielt auf Verkäufer bei Ebay Kleinanzeigen ab

Ebay Kleinanzeigen Logo auf Handy: Symbolbild für Phishing-Betrug
Ebay Kleinanzeigen ist eine beliebte Plattform für Privatverkäufe Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

21.03.2023, 12:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ebay Kleinanzeigen ist DIE Anlaufstelle für Privatverkäufer. Umgekehrt finden auch Käufer fast alles auf dem Kleinanzeigen-Portal. Deshalb ist die Plattform aber auch ein beliebtes Ziel für Betrüger.

Artikel teilen

Aktuell geht wieder eine Phishing-Betrugsmasche bei Ebay Kleinanzeigen herum, die es in der einen oder anderen Form schon länger gibt. Im Visier stehen vor allem die Verkäufer auf der Plattform und die Betrüger gehen dabei ganz gezielt vor. Auch TECHBOOK liegt ein aktueller Fall vor.

Phishing-Betrug bei Ebay Kleinanzeigen

Jemand stellt ein Angebot bei Ebay Kleinanzeigen ein, daraufhin meldet sich ein Interessent. Man klopft sich gegenseitig, das Produkt und gegebenenfalls noch den Preis ab, man einigt sich – fertig. So läuft das normalerweise auf dem Kleinanzeigen-Portal. Die Kommunikation erfolgt dabei meist über den integrierten Messenger. Kommt es dann zu einem Verkauf, tauscht man eventuell noch Nummern aus, um sich einfacher absprechen zu können.

Bei der aktuellen Betrugsmasche fordern die angeblichen Kaufinteressenten allerdings direkt die Kontaktdaten des Verkäufers. Entweder, weil die Bezahlfunktion über Ebay Kleinanzeigen selbst nicht funktioniere oder weil man schlicht lieber per Mail kommunizieren wolle. Wer seine Daten herausgibt und eventuell sogar noch auf Links in den E-Mails klickt, landet auf einer gefälschten Seite.

Auch interessant: Was ist Smishing und wie kann man sich davor schützen?

Polizei warnt vor aktueller Masche

Die Polizei von Konstanz warnt deshalb ganz aktuell vor der neuen Masche. Konkreten Anlass lieferte der Fall eines jungen Mannes, der über Ebay Kleinanzeigen ein Buch verkaufen wollte. Es meldete sich eine angebliche Kaufinteressentin bei ihm. Da die Bezahlfunktion via PayPal nicht funktioniere, sollte er allerdings auf eine alternative Bezahlmethode umsteigen.

Der 26-Jährige gab daraufhin seine E-Mail-Adresse heraus und bekam eine Nachricht zugesandt, in der er aufgefordert wurde, auf einen gelben Button zu klicken beziehungsweise dem entsprechenden Link zu folgen. Die Webseite, zu der der Link führte, machte wohl optisch einen seriösen Eindruck. Der Betroffene gab dort nach Aufforderung seine Bankdaten; kurz darauf stellte er fest, dass eine unautorisierte Abbuchung in Höhe mehrerer tausend Euro von seinem Konto erfolgt war.

Lesen Sie auch: Betrüger nehmen mit fieser Abzocke Nutzer von Booking.com ins Visier

Versuchter Ebay-Kleinanzeigen-Betrug

Ein ähnlicher, ganz aktueller Fall liegt auch TECHBOOK vor. Der Verkäufer stellte Mitte März ein Angebot für Autoreifen inklusive Aluminiumfelgen auf Ebay Kleinanzeigen. Innerhalb weniger Stunden gingen gleich mehrere Anfragen von scheinbaren Kaufinteressentinnen bei ihm ein. Tatsächlich handelte es sich ausschließlich um Frauen, die in der Regel nur ihren Vornamen angaben. Eine kurze Recherche ergab, dass keines der Konten länger als drei Tage bei Ebay Kleinanzeigen existierte.

Die angeblichen Interessentinnen fragten den Verkäufer direkt nach seiner E-Mail-Adresse oder in einem Fall der Telefonnummer. Keine wollte den internen Messenger des Portals für die Kaufabwicklung nutzen. Auf Nachfrage kam nur die Versicherung, dass man mit Käuferschutz bezahlen würde. Nachdem die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer nicht herausgegeben wurde, reagierten die Personen im Chat nicht mehr.

Phishing auf Ebay Kleinanzeigen erkennen

Die Polizei weist in ihrer Pressemitteilung explizit darauf hin, dass kein Kreditinstitut ein vergleichbares Schreiben per E-Mail senden würde. So erkennt man im Übrigen generell Phishing-Maschen, die es auf die Banking-Daten ihrer Opfer abgesehen haben. Generell gilt immer besondere Vorsicht, wenn es um sensible Daten geht. Man sollte auch grundsätzlich seine Nummer oder E-Mail-Adresse nur an vertrauenswürdige Personen oder Seiten weitergeben. Wenn Käufer oder umgekehrt auch Verkäufer unbedingt eine Kommunikation abseits von Ebay Kleinanzeigen fordern, sollte man auch stutzig werden.

Die Verbraucherzentrale warnt tatsächlich regelmäßig vor aktuellen Phishing-Maschen, nicht nur bei Ebay Kleinanzeigen. Außerdem geben die Experten gleich mehrere Tipps, wie man eine gefälschte Nachricht im Zweifel erkennen kann. Generell sehen die Nachrichten oft täuschend echt aus. Oft kann man Betrugsversuche noch an fehlerhafter Sprache und unseriöser Anrede erkennen. Der technische Fortschritt sorgt allerdings auch zunehmend dafür, dass die Nachrichten immer authentischer wirken. Generell sollte man immer vorsichtig sein, wenn man der Quelle nicht zu 100 Prozent trauen kann.

Dazu passend: LKA warnt vor zunehmendem Betrug auf Kleinanzeigen

Ab einem gewissen Punkt erfolgt außerdem immer die Aufforderung, einem Link zu folgen, Daten einzugeben und/oder eine Datei zu öffnen. Kommen Sie dieser Aufforderung nicht nach, versichern Sie sich im Zweifel bei der Bank oder dem Zahlungsdienst, dass alles seine Richtigkeit hat. So lassen sich Betrüger schnell entlarven. Oder wie im aktuellen Fall bei Ebay Kleinanzeigen: Prüfen Sie die Kaufinteressenten, haken Sie nach.

Mehr zum Thema

Quellen

Themen Ebay Kleinanzeigen Sicherheit