Ebay: Fiese Masche bei Kleinanzeigen aufgedeckt - Vorsicht vor diesem Trick
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Betrugsmasche bei Ebay Kleinanzeigen aufgedeckt: Vorsicht vor diesem fiesen Trick

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Ebay-Kleinanzeigen ist eine Ebay-Tochter, die sich auf lokale Privatverkäufe konzentriert.
Ebay-Kleinanzeigen ist eine Ebay-Tochter, die sich auf lokale Privatverkäufe konzentriert. © Archivbild / dpa / Bernd Thissen

Wenn der Handelspartner auf Ebay Kleinanzeigen nur oberflächlich antwortet oder nach der Telefonnummer fragt, dann ist Vorsicht geboten. Gauner agieren derzeit mit diesem fiesen Trick.

München - Es ist einer der beliebtesten Online-Flohmärkte der Deutschen: Ebay Kleinanzeigen. Doch der virtuelle Trödelmarkt birgt auch Gefahren, die weit über eine einfache Abzocke bei kleinen Euro-Beträgen hinausgehen. Eine besonders dreiste Masche, die bereits seit Längerem gut zu funktionieren scheint - zumindest für die Betrüger - hat nun die Webseite Techbook.de aufgedeckt. Dabei versenden die Trickbetrüger falsche Bankbelege, die eine Überweisung vortäuschen. 

Abzocke auf Ebay Kleinanzeigen und Co.: So identifiziert man betrügerische Chatbots

In einem Selbstversuch haben die Mitarbeiter der Plattform ein Macbook Pro von Apple für 950 Euro auf Ebay Kleinanzeigen angeboten. Kurz darauf bekamen sie gleich mehrere Angebote von englischsprachigen Nutzern, die in vielerlei Hinsicht dubios schienen. Alle fragten etwa sofort nach dem günstigsten Preis: „What is your final price for this article?”, „I Am interested to buy, what is your final price for the item?“ (zu deutsch: „wie lautete Ihr finales Gebot?“).

Die unverbindlichen Anfragen mit dem oberflächlichen Bezug auf „item“ oder „article“ wiesen im ersten Moment auf den Versuch von automatisierten Chatbots hin. Unbestimmte Beschreibungen eines Produkts als „Artikel“ sind in der Regel ein starkes Kennzeichen dafür, dass hinter der Anfrage ein automatisierter Algorithmus steckt. Doch wie Techbook.de zufällig herausfand, handelte es sich zumindest bei einem der potenziellen Käufer um einen einfachen Trickbetrüger. 

Ebay Kleinanzeigen und Co.: Kennzeichen der Trickbetrüger 

Techbook.de hatte sich zum Test auf den Handel mit einem der potenziellen englischsprachigen Kunden eingelassen und ihm eine private E-Mail-Adresse für den weiteren Kontakt zukommen lassen. Kurz darauf sei der Nutzer von Ebay Kleinanzeigen gesperrt und Techbook.de darüber informiert worden. Zusätzlich riet die Plattform: Man solle alle Transaktionen mit dem gesperrten Nutzer einstellen. 

Ebay Kleinanzeigen: Dreister Nutzer meldet sich per E-Mail

Der Nutzer meldete sich trotz der Sperrung auf der Plattform via privater E-Mail-Adresse. Er wolle das Produkt noch immer kaufen. Auch sollte Techbook.de in den E-Mails eine Bestätigung seiner Bank über die nötige Überweisung finden und dann das Notebook zusenden. Und tatsächlich: Textbook.de fand eine E-Mail mit einem Bankbeleg vor.

Doch die Bank schrieb darin, dass das Geld erst überwiesen werde, wenn die Postnummer zur Sendungsverfolgung genannt werde. Dafür müsste das Paket aber versandt werden, bevor das Geld wirklich auf dem eigenen Konto eingegangen ist. Auf diesen Deal ließ sich Techbook.de nicht mehr ein - und leitete den Fall an Ebay Kleinanzeigen weiter. Die Antwort der Plattform fiel überraschend aus: Man kenne die Masche. 

Abzocke auf Ebay Kleinanzeigen: Die Masche ist nicht unbekannt

Dieser Trickbetrug „findet schon länger so oder so ähnlich statt“, antwortete ein Sprecher von Ebay Kleinanzeigen auf die Techbook.de-Anfrage. Nicht nur hochpreisige Produkte seien dabei im Blick der Betrüger - bei denen es sich laut Sprecher um echte Menschen handle. „Wären es Chatbots, so könnten wir sie vermutlich einfacher identifizieren, da die Kommunikationsmuster noch eindeutiger wären“, erklärt er gegenüber Techbook.de. Dabei gehe es den dubiosen Käufern nicht um Nutzerdaten, sondern schlicht um Betrug. 

Ebay Kleinanzeigen sei vor allem für den deutschen Markt vorgesehen. Techbook.de rät deshalb zu besonderer Vorsicht bei Anfragen aus dem Ausland. Verkäufer sollten sich fragen, warum der Kunde die teuren Versandkosten auf sich nehme. Im Falle des Selbstversuchs sei die E-Mail mit der Bestätigung des Geldtransfers nicht von der Bank gekommen. Verkäufer sollten hierbei besondere Vorsicht walten lassen und die E-Mail-Adresse in Verbindung mit „Scam“, „Betrug“, auf Google suchen.

Abzocke auf Ebay Kleinanzeigen: Am besten in der Nachbarschaft kaufen

Generell sind vor allem lokale Portale des Gebrauchtwarenhandels nicht auf den weltweiten Handel ausgelegt. Hinter Ebay Kleinanzeigen steht der Austausch von Waren vor Ort. So kann sich der Käufer die gebrauchte Ware ansehen und auch nur dann zahlen, wenn er mit dem Produkt einverstanden ist. 

Auch das finden Sie auf Ebay Kleinanzeigen

Wie Merkur.de** berichtet, ist eine Frau vom Schliersee auf dem Kleinanzeigen-Portal von Ebay auf eine riesige Abzocke hereingefallen. In einem anderen Fall ist das Verhandlungsgespräch innerhalb von Sekunden eskaliert: „in deine Fresse“, hieß es in einer Nachricht auf dem Portal. 

Durchaus auch Angebote jenseits des guten Geschmacks sind auf dem Portal zu finden. So wollte etwa ein Nutzer seine Ex-Freundin verkaufen. Aber auch auf andereren Plattformen tummeln sich Betrüger: Bei einem Liebesbetrug im Internet wurde eine Frau um mehrere 10 000 Euro betrogen.

Lediglich für Lacher sorgte die kuriose Antwort eines Verkäufers auf ebay-Kleinanzeigen. Er sorgte beim Interessenten, der ein Handy erwerben wollte, und bei zahlreichen Usern im Netz für mindestens ein Schmunzeln.

Ein Foto lässt offenbar Android-Handys abstürzen - eines sollten Sie tunlichst vermeiden.

Im Video: Flohmarkt noch ganz analog – der größte Europas

nai

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