Doris Dörrie: Filmemacherin spricht über den Tod ihres ersten Ehemanns | GALA.de
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Doris Dörrie Sie spricht über den Tod ihres Mannes

Helge Weindler (†) und Doris Dörrie
Helge Weindler (†) und Doris Dörrie
© Peter Bischoff / Getty Images
Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie hat über den Tod ihres ersten Ehemanns Helge Weindler gesprochen. Der Kameramann starb im Alter von 48 Jahren plötzlich an einer Hirnhautentzündung. Dörrie erzählte auch, wie sie mit der Trauer fertig geworden ist.

Vor vielen Jahren musste Doris Dörrie, 68, einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Ihr geliebter Ehemann, Kameramann Helge Weindler, †48, erlag 1996 einer Hirnhautentzündung. Er wurde nur 48 Jahre alt. Nun hat die Regisseurin und Schriftstellerin über die wohl schlimmste Zeit ihres Lebens gesprochen.

"Heulend habe ich gesagt: Mein Mann stirbt"

In der neuen Dokumentation "Doris Dörrie – Die Flaneuse", die sich "Bild" bereits angeschaut hat, gewährt Deutschlands erfolgreichste Filmemacherin Einblicke in ihr Seelenleben. Als ihr Mann im Sterben gelegen habe, sei sie in Panik gewesen, habe nicht mehr atmen können, erzählt sie. Daraufhin habe eine Freundin sie zu einem tibetischen Lama gebracht. "Heulend habe ich gesagt: Mein Mann stirbt. Was soll ich tun? Er sagte: Sei still und atme. Das war harsch, aber ich habe gemerkt: Wenn ich versuche, nur zu atmen und mich nur darauf konzentriere, gibt es schmerzfreie Momente", erinnert sich Dörrie.

"Ich musste irgendwie mit meiner Trauer zurechtkommen"

Sie hatte ihren Mann auf der Filmhochschule in München kennengelernt. Zusammen drehten sie unter anderem 1985 den Erfolgsfilm "Männer" mit Heiner Lauterbach, 71, und Uwe Ochsenknecht, 68, in den Hauptrollen. 1988 hätten sie sich dann bei gemeinsamen Dreharbeiten "wahnsinnig ineinander verliebt und danach geheiratet", so Dörrie. Die gemeinsame Tochter Carla war erst vier Jahre alt, als Weindler in Spanien an einer Hirnhautentzündung starb. Das bewusste Atmen habe ihr nach dem Tod ihres Mannes geholfen, sagt Dörrie: 

Nach der schrecklichen Anstrengung des Überlebens musste ich irgendwie mit meiner Trauer zurechtkommen, die gewaltig war. Und mit der Trauer meines Kindes.

Doris Dörrie über Trauma ihrer Kindheit

Auch über ihr Kindheitstrauma spricht Doris Dörrie in der neuen Doku. Sie bedauere, dass sie ihren drei jüngeren Schwestern gegenüber früher sehr ablehnend gewesen sei. "Als ich drei war, wurden meine Zwillingsschwestern geboren. Und dann kam die jüngste Schwester nach fünf Jahren. Ich habe mich da schon sehr als Außenseiterin gefühlt", erzählt sie. "Es tut mir bis heute sehr, sehr weh, dass ich diesen kleinen Schwestern lange so ablehnend gegenüber war. Weil sie mich so bedroht haben. Es war plötzlich buchstäblich auf dem Schoß meiner Mutter kein Platz mehr für mich."

Einzig ihre Kreativität habe ihr Halt gegeben. Längst hat die Filmemacherin auch nach dem Verlust ihres Ehemanns eine neue Liebe gefunden: Seit 1999 ist Dörrie glücklich mit dem Produzenten Martin Moszkowicz, 66, liiert. 

Verwendete Quelle: bild.de

mzi Gala

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