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Lebenslauf von Donald Tusk

Donald Tusk erzählt seine Lebensgeschichte, von seiner Kindheit und Jugend in Gdansk (Polen) bis zu seiner Wahl zum Präsidenten des Europäischen Rates

Ehemaliger Präsident des Europäischen Rates (2014-2019)

Donald Tusk wurde am 22. April 1957 in Gdańsk, Polen, geboren. Sein Vater arbeitete als Zimmermann für die Eisenbahn, seine Mutter als Sekretärin in einem Krankenhaus. Als Tusk 14 Jahre alt war, starb sein Vater.

1976 begann Tusk das Studium der Geschichte an der Universität Gdańsk, wo er an illegalen Tätigkeiten gegen das kommunistische Regime beteiligt war. Zu dieser Zeit arbeitete er unter anderem mit den im Untergrund tätigen Freien Gewerkschaften zusammen und traf den künftigen Führer der Gewerkschaft „Solidarität“ Lech Wałęsa.

1980 gründete Donald Tusk den Unabhängigen Studentenverband NZS, der Teil der Bewegung „Solidarität“ war. Er wurde an seiner Arbeitsstelle Vorsitzender der „Solidarität“ und arbeitete als Journalist bei einer von der „Solidarität“ herausgegebenen Zeitung.

Nach der Verhängung des Kriegsrechts durch General Jaruzelski im Dezember 1981 hielt er sich für einige Zeit im Untergrund auf. Anschließend arbeitete er als Brotverkäufer, und später – zwischen 1984 und 1989 – verdiente er seinen Lebensunterhalt mit einer Tätigkeit, bei der er sich auf Arbeiten in großen Höhen mit einer Kletterausrüstung spezialisierte.

Zur gleichen Zeit war er im Untergrund für die Bewegung „Solidarität“ aktiv. Nach kurzer Inhaftierung kam er infolge einer von General Jaruzelski verkündeten Amnestie für politische Gefangene frei.

1983 gründete Donald Tusk eine illegale Monatszeitschrift mit dem Titel „Politische Rundschau“, in der er den Wirtschaftsliberalismus und die Regeln einer freiheitlichen Demokratie propagierte. Im Umfeld dieser Zeitschrift bildete sich ein informeller "Think-Tank", der Lech Wałęsa unterstützte. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und den ersten freien Präsidentschaftswahlen in Polen bildeten Mitglieder des „Think-Tank“, die als die „Liberalen von Gdańsk“ bekannt waren, die Regierung.

Zugleich gründeten sie die erste unternehmer- und europafreundliche Partei in Polen, den Liberal-Demokratischen Kongress, mit Donald Tusk als Vorsitzendem. Er war außerdem für die Entmonopolisierung und Privatisierung des früheren staatseigenen kommunistischen Pressekonzerns zuständig.

In den 1990er Jahren war Donald Tusk Parlamentsabgeordneter und unter anderem stellvertretender Senatspräsident.

In diesen Jahren veröffentlichte er eine Reihe von Büchern über die Geschichte von Gdańsk, von denen einige Bestseller wurden.

2001 war Donald Tusk einer der Mitbegründer der neuen Partei der Mitte namens Bürgerplattform und wurde 2003 ihr Vorsitzender.

2007 besiegte er nach einem harten Wahlkampf die regierende Rechtspartei und wurde Ministerpräsident. Er übte das Amt sieben Jahre lang aus und wurde damit der am längsten amtierende Ministerpräsident des demokratischen Polen und der erste Ministerpräsident, der wiedergewählt wurde.

Während seiner siebenjährigen Regierungszeit gab es in Polen ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum, und während der Krise wuchs die polnische Wirtschaft um fast 20 % – ein Rekordergebnis in Europa. 2014 wurde Donald Tusk in das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates gewählt; 2017 wurde er für eine zweite Amtszeit von zweieinhalb Jahren wiedergewählt. Seine Amtszeit hat am 30. November 2019 geendet.