Teheran: Die Hauptstadt des Irans
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Teheran: Die Hauptstadt des Irans

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Teheran, Hauptstadt des Irans
Teheran, Hauptstadt des Irans © IMAGO/Morteza Nikoubazl

Teheran befindet sich am Fuße des Elburs-Gebirges. Der nördliche Teil liegt in rund 2.000 Meter Höhe, der südliche Teil rund 1.000 Meter tiefer.

Teheran ist die Hauptstadt des Irans. Zudem ist die Metropole das Kulturzentrum des Landes. Sie beherbergt viele Universitäten, Museen und Theater. Bei genauerer Betrachtung hat die Stadt ihren Besuchern viel Faszinierendes und Interessantes zu bieten. Sei es die bewegende Geschichte des Irans, die beindruckende Kultur, die Kulinarik, die Gastfreundlichkeit der Bewohner oder die atemberaubende Hanglage Teherans am Fuße des Elburs-Gebirges.

Geographische und klimatische Daten

Teheran ist auf der Nordhalbkurgel der Erde auf dem 35. Breiten- und dem 51. Längengrad zu finden. Der Äquator ist zirka 3.974 Kilometer entfernt. Die Hauptstadt liegt südlich des Elburs-Gebirges im iranischen Hochland. Auffällig ist die Hanglage der Metropole. Der nördliche Teil befindet sich rund 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. Der südliche Teil grenzt an der Salzwüste Dascht-e Kawir und liegt rund 1.000 Meter tiefer. Östlich und westlich verlaufen die beiden Flüsse Karadsch und Dschadschrud, welche die Stadt mit Wasser versorgen. Teheran befindet sich in einer erdbebengefährdeten Zone. Es wurde öfters über eine Verlegung der Stadt in ein erdbebensicheres Gebiet nachgedacht. Der über 5.000 Meter hohe Vulkan Damawand ist nur 66 Kilometer entfernt. Die Stadt selbst hat eine Fläche von 716 Quadratkilometer. Die Metropolregion erstreckt sich sogar auf 18.814 Quadratkilometer.

In Teheran herrscht ein Steppenklima, wobei es im Norden etwas kühler ist als im Süden. Die Sonnenstunden liegen bei 8,4 Stunden pro Tag im Jahresschnitt. Der jährliche Niederschlag ist mit 230 Millimeter pro Jahr eher gering. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Jahresdurchschnitt bei 38,9 Prozent. Der meiste Niederschlag davon fällt ab Dezember bis April. Im Sommer kann die Temperatur auf 40 Grad steigen, die Sommernächte sind aber meist angenehm kühl. Am kältesten ist es im Jänner

Geschichte

Die Ursprünge Teherans gehen bis auf das neunte Jahrhundert zurück. Damals war Teheran eine Obstgärten-Siedlung in der Nähe der wichtigen Stadt Rey. Bekannt war der Ort vor allem wegen der guten Qualität der dort angebauten Granatäpfel. Die Bewohner lebten in unterirdischen bis halbunterirdischen Gängen und Höhlen. Es wird vermutet, dass sich der Name Teheran von diesen unterirdischen Behausungen ableitet.

Im Jahr 1220 wurde Rey von den Mongolen erobert. Viele der Bewohner suchten in der unterirdischen Siedlung Teheran Schutz. Folglich entwickelte sich der Ort langsam zu einer größeren Provinz. Diese Entwicklung gewann noch an Geschwindigkeit als die Safawiden über das Gebiet herrschten. Um ihre Siedlung und deren Zitadelle wurde eine Mauer errichtet. Es entstanden breite Straßen und Alleen. Dennoch blieb Teheran vorerst noch eine Provinz.

1779 übernahmen die Kadscharen die Macht. Sie bauten viele Moscheen, Medressen und Paläste. Unter anderem auch den Golestanpalast. Die alte Stadtmauer wurde abgerissen und durch eine neue ersetzt. Teheran wuchs schließlich zur größten Stadt Persiens heran. Der Herrscher der Kadscharen, Agha Mohammad Khan, machte sie schließlich im Jahr 1796 zur Hauptstadt.,

Politik und Verwaltung

Die Stadt gliedert sich in fünf Stadteile und 22 Bezirke, welche wiederum in 120 Unterbezirke unterteilt sind. Die Stadteile sind nach den vier Himmelsrichtungen und dem Zentrum aufgeteilt. Teheran wird von einem Bürgermeister regiert. Seit dem Jahr 2021 ist Alireza Zakani im Amt. Er wird von dem Stadtrat unterstützt. Dieser hat die Aufgabe den gewählten Bürgermeister zu bestätigen und das Budget zu beschließen. Der Stadtrat besteht aus 15 Abgeordneten.

Eines der mächtigsten Staatsorgane der Islamischen Republik Iran ist der islamisch-theokratische Wächterrat. Die daraus folgende konservative und durch den Wächterrat gestützte Stadtregierung, steht einer eher offenen und modernen Stadtbevölkerung gegenüber. Bis zum Jahr 2006 waren alle Mitglieder des Stadtrates Radikalislamisten und Anhänger des iranischen Präsidenten Ahmadineschad. Sie gehörten alle der „Koalition der Erbauer des Islamischen Irans“ an. Im Jahr 2006 kam es jedoch trotz der Kandidatenselektion durch den Wächterrat zu einem leichten Wandel. Heute bilden die Reformer mit vier Sitzen bereits die zweitstärkste Fraktion.

Bevölkerung

Die Bevölkerungsanzahl wuchs im 19. Jahrhundert stark an. Im Jahr 1800 lebten 15.000 Menschen in der Stadt, 1883 bereits an die 100.000. Damit wurde Teheran zur Großstadt. Im Jahr 2012 wurden 8,8 Millionen Menschen registriert. Die Einwohnerzahl der Metropolregion wird sogar auf 20 Millionen geschätzt. Der Großteil der Bevölkerung sind Perser, welche dem schiitischen Islam angehören. Sie sprechen die indoeuropäische Sprache Persisch (Farsi). Neben den Persern leben einige Minderheiten in der Stadt. Zu diesen gehören:

  • Aserbaidschaner mit 30,3 Prozent,
  • Turkvölker mit 5,5 Prozent
  • Luren mit 2,1 Prozent
  • Kurden mit 1,8 Prozent
  • Belutschen mit 0,1 Prozent

Sehenswürdigkeiten

Die Hauptstadt Teheran kann seinen Besuchern viel Interessantes bieten. Sei es seine bewegende Geschichte, die beeindruckende Kultur, die Kulinarik, die Gastfreundlichkeit der Bewohner oder die atemberaubende Landschaf des Elburs-Gebirges. Die folgenden Sehenswürdigkeiten spiegeln die genannten Aspekte sehr gut wider:

  • Golestanpalast
  • Milad Tower
  • Azadi Tower
  • National Museum
  • Teheran Bazar
  • Tochal
  • Darband

Gebäude

Mitunter eines der eindrucksvollsten Gebäude ist der Golestanpalast. Er liegt im Süden Teherans und war unter der Kadscharen-Dynastie bis zur Entstehung der Islamischen Republik der Regierungspalast. Dementsprechend prunkvoll ist auch seine Gestaltung. Die Wände sind mit orientalischen Ornamenten verziert und im Inneren findet sich ein Spiegelmosaik. Bei einem Besuch des Palastes erfährt man zudem einiges über die Regierungsgeschichte, welche mit Bildern und anderen Exponaten dargestellt wird. Der Golestanpalast gehört dem UNESCO-Weltkulturerbe an.

Wer sich doch lieber einen Überblick von oben verschaffen will, kann den Milad Tower besteigen. Es handelt sich dabei um einen 435 Meter hohen Fernsehturm, welcher über eine Aussichtsplattform verfügt und damit einen guten Ausblick auf die Stadt verspricht. Nicht so hoch, aber dafür bekannter ist der Azadi Tower. Er gilt als Freiheitsturm, symbolisiert Friede und Freiheit und ist das Wahrzeichen Teherans. Er erreicht eine Höhe von 45 Meter, ist aus weißem Marmor gebaut und erinnert an ein umgekehrtes Ypsilon. Unter ihm befindet sich zudem ein Museum. Errichtet wurde der Azadi Tower anlässlich der 2500-Jahrefeier des persischen Reiches im Jahr 1971.

Kultur

Teheran als auch das Land Iran ist reich an Geschichte und archäologischen Fundstücken. Viele von ihnen sind im Nationalmuseum in Teheran ausgestellt. Darunter Exponate aus präislamischer und islamischer Zeit, Keramiken, Statuen, Inschriften und sehr vieles mehr. Das Nationalmuseum besteht aus zwei großen Gebäuden die jeweils drei Hallen beherbergen. In dem Museum sind auch Forschungsabteilungen untergebracht. Nicht nur Archäologie oder Geschichte Fans kommen dort auf ihre Kosten.

Gleich in der Nähe des Golestanpalastes liegt der Teheraner Große Bazar. Er gilt als der größte der Welt. Dort gibt es so gut wie alles zu kaufen. Von Gewürzen, Kunsthandwerken, Teppichen, Kleider und Lebensmittel. Er eignet sich hervorragend, um den Iran auch kulinarisch zu entdecken. Die Straßen sind meist bestimmten Waren gewidmet. Das erleichtert die Orientierung.

Attraktionen

Die Hauptattraktionen der Stadt die viele Kletterer, Wandere Wintersportler, Touristen und junge Stadtbewohner anziehen liegen im Norden der Metropole. Dort befindet sich zum Beispiel das ehemalige Dorf Darband. Es liegt in einer Höhe von 1.700 Meter über dem Meerspiegel und beherbergt zahlreiche Cafés, Teehäuser und Restaurants und kleinere Geschäfte, welche mit Lichterketten geschmückt sind. Besonders nachts verschaffen die zahlreichen kleinen Lichter eine atemberaubende Atmosphäre. Darband bildet auch den Anfangspunkt eines beliebten Kletter- und Wanderwegs zum Berg Tochal.

Im Norden Teherans befindet sich auch die Talstation der Tochal-Bergbahn. Sie ist 12 Kilometer lang und verbindet die Stadt mit dem oberen Teil des Tochal-Berges. Dieser liegt im zentralen Elburs-Gebirge, westlich des Vulkans Damawand. Der Berg ist für sein Winterskigebiet bekannt, welches sich auf einer Höhe von über 3.000 Meter befindet. Von ihm aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt als auch auf den Gipfel des Vulkans Damawand.

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