Der Krieger und die Kaiserin (2000)

Mit einem weiteren ambitionierten Vorsto� unterstreicht Tom Tykwer seine Sonderstellung im bundesdeutschen Kino. Zwar kn�pft sein mit Spannung erwarteter Nachfolger von "Lola rennt" mit einer fulminanten Unfallsequenz an den zwei Jahre alten Kassenschlager an, beschreitet sonst allerdings Neuland. Episch breit erz�hlt der Regisseur und findet f�r die ungew�hnliche Melange aus Krimi, Psychodrama und Romanze m�rchenhafte, hinrei�ende Bilder. Inhaltlich und formal rei�t dieser Film zudem einige neue T�ren auf: "Der Krieger und die Kaiserin" verzichtet auf jegliches Zugest�ndnis an ein Massenpublikum - trotz der teutonischen All-Star-Besetzung mit Franka Potente, Benno F�rmann, J�rgen Tarrach und Joachim Kr�l. Statt dessen haftet Tykwer konsequent an seinem teils sperrigen Stil und den spr�den Figuren - und nicht jeder Einfall ist ein Gl�cksgriff. Alleine die Courage verdient jedoch bereits enorme Anerkennung. Was da an haneb�chenen Dialogen oder schwer zug�nglichen Wesensz�gen der beiden geheimnisvollen Hauptfiguren st�rt, wird durch die �berw�ltigend poetischen Momente dieses Kunstwerks mehr als ausgeglichen. Die Wucht der Emotionen aus Tom Tykwers "Winterschl�fer" fehlt jedoch - an ihre Stelle tritt subtile Reserviertheit. F�r diesen Streifen braucht man einen langen Atem: Tykwer fordert sein Publikum, verr�t Geheimnisse nur z�gerlich und verbirgt sie in verschlungenen Nebenhandlungen. Doch die Geduldigen werden f�rstlich belohnt - mit einem eigenwilligen, stilbildenden Werk und Szenen, die noch wirken, wenn man das Kino l�ngst verlassen hat Fazit:
Formal brillantes Epos mit recht spr�dem Plot - Tom Tykwers w�rdiger Nachfolger zu "Lola rennt" Rico Pfirstinger

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"Irgendwo da drau�en wartet die Liebe..."

- Vom wiedergekehrten Glauben an das sch�nste der Gef�hle - Wie erz�hlt man eine Liebesgeschichte, ohne in Sentimentalit�t zu verfallen, ohne das �bliche Gef�hls-Gedusel, da� den hartgesonnen Kinog�nger - der sich am Ende einer langen Love-Story-Odyssee schlu�endlich eine tr�nen-impermeabele H�lle verschafft hat - wirklich �berzeugen mag? Fragen wir doch Tom Tykwer. Diesem Ausnahme-Regisseur in der hiesigen Kinolandschaft ist etwas gelungen, was alles bisher von ihm Gesehene �bertrifft: Mit einem sanften, h�chst sensiblen und zugleich erbarmungslos ehrlichen Blick f�hrt uns Tykwer in das m�rchenhafte Schicksalsspiel zweier scheinbar verlorener Menschen, die sich nicht blo� finden, sondern deren Atem den des anderen zum Leben ben�tigt. Es ist die Geschichte von Sissi, Pflegerin einer Nervenheilanstalt, die sich mit einer Engelsgeduld um ihre Sch�tzlinge k�mmert. Wie in einem Traum bewegt sie sich dabei in einer von Raum und Zeit enthobenen Sph�re - und in diesem ihr eigenem Trancezustand begegnet sie Bodo, ihrem Lebensretter. Was Sissi zu diesem Zeitpunkt noch nicht wei�, ist, da� hinter Bodos k�hler, abweisender Fassade eine gebrechliche Person steckt, die von Schuldgef�hlen geplagt, rastlos nach Erl�sung sucht. Doch um sein Schneckenhaus wirklich verlassen zu k�nnen - bzw., wie es Bodos Bruder Walter beschreibt, "um endlich vom Klo 'runterzukommen" - mu� er selbst dazu bereit sein, sich zu �ffnen, dieses gro�artige Gef�hl zuzulassen, das erst dann - ganz im Gegensatz zu dem shakespeare'schen Ausspruch "Love makes a fool of us all" - unser Leben wieder ins Reine bringen kann. Eine von leisem Humor und mit hypnotischer Musik untersetzte, moderne und zugleich poetische "Aschenbr�del"-Verfilmung pr�sentiert sich uns demnach, in der die Kaiserin den Krieger dazu bringt, sich selbst zu �berwinden, um zu ihr zu finden. Da� wir am Ende des Films von diesen zwei Figuren so gefangen sind, h�ngt nicht zuletzt von der charismatischen Ausstrahlung und der exzellenten darstellerischen Leistung der Schauspieler Franka Potente und Benno F�rmann ab, die einfach so atemberaubend gut sind, da� man sich selbst wie verzaubert f�hlt.