Deadwood: Herz aus Gold - Zum Ende des HBO-Western-Dramas von David Milch
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Deadwood: Herz aus Gold - Zum Ende des Western-Dramas von David Milch

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„Deadwood: The Movie“ HBO
„Deadwood: The Movie“ HBO © ??Deadwood: The Movie“ (c) HBO

Nach mehr als zehn Jahren ist die nach drei Staffeln abgesetzte HBO-Serie Deadwood jetzt mit einem abschließenden Spielfilm zu einem Ende gekommen. Wir blicken mit einem lachenden und weinenden Auge auf das Westerndrama von David Milch zurück und zollen einer der besten Serien aller Zeiten unseren Respekt.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Stell dir vor, es läuft nach mehr als zehn Jahren der Abschlussfilm eine der besten Dramaserien aller Zeiten und keiner schaut hin. Zumindest hierzulande. Während bereits seit Wochen unzählige Setberichte, Interviews und Essays zu Deadwood die amerikanischen Serienberichterstattung dominieren, wird diesem Meilenstein der TV-Historie in Deutschland nur wenig Beachtung geschenkt. „Deadwood: The Movie“, das große Finale von David Milchs Westerngeschichte, die so viel mehr als nur das ist, mogelte sich vor wenigen Tagen klammheimlich ins Angebot von Sky und wurde bis dato noch nicht einmal öffentlich angekündigt. „Deadwood“, das von 2004 bis 2006 auch insgesamt drei Staffel à zwölf Episoden kam, ist und bleibt in der deutschen Serienblase einfach eine absoluter Nischentitel.

Schade drum, gerade für die hiesigen eingefleischten Fans, die sich anno dazumal entweder direkt bei der Live-Ausstrahlung (zum Beispiel via dem damaligen Bezahlsender Premiere Film) in die HBO-Produktion verliebt haben oder in den letzten Jahren diese unbestrittene Serienperle für sich entdeckt haben. Wer nach all der Zeit noch einmal in die gesetzlose Goldgräberstadt im heutigen South Dakota zu all den verschiedenen, komplexen Charakteren dieses einzigartigen Mikrokosmos zurückkehren will, und zwar im vollen Umfang, der ist am besten des Englischen mächtig und kann sich so problemlos durch eine ganze Reihe von Artikeln arbeiten, die die besondere Bedeutung von „Deadwood“ herausstellen, die Arbeit von David Milch und seiner überragenden Darstellerriege würdigen und die Umstände erläutern, warum der Serie plötzlich der Stecker gezogen wurde und wie es schließlich dazu gekommen ist, dass jetzt nach langer Zeit im Form eines Spielfilms der Schlusspunkt gesetzt wird.

Für alle Interessierten habe ich an einer späteren Stelle eine kleine Linksammlung vorbereitet, die für manche eventuell nützliche Begleitliteratur zum Phänomen „Deadwood“ und dem abschließenden Film darstellen könnte. Doch bevor Ihr Euch diesen Beiträgen vieler renommierter Serienkritikerinnen und -kritiker widmet, möchte ich selbst noch ein paar (schauen wir mal, ob es nur „ein paar“ werden...) Worte zu dieser fantastischen Serie loswerden, die für mich persönlich nun zu einem würdigen Abschluss gekommen ist, von dem ich letztlich gar nicht mal so sicher gewesen bin, ob ich ihn überhaupt gebraucht hätte.

Willkommen in Deadwood

Ich habe „Deadwood“ recht spät für mich entdeckt, gut fünf Jahre, nachdem die letzte Folge der dritten Staffel im August 2006 auf HBO ausgestrahlt wurde. Als junger, leidenschaftlicher Serienkonsument und Fan des Westerngenres erschien mir die Serie als das perfekte Gesamtpaket. Doch die weniger plot- und sehr charakterlastige Erzählweise sowie die eigenwillige, fast schon verspielt-altertümliche Prosa der Dialoge von Serienschöpfer David Milch, die nur im Originalton so wunderbar zur Entfaltung kommen, forderten anfangs ihren Tribut. Nach mehreren Anläufen - ich bin mir nach wie vor unsicher, wie oft ich allein die erste Staffel gesehen habe - hat es jedoch irgendwann Klick gemacht. Auf einmal war ich ein Teil dieses auf den ersten Blick unscheinbaren Lagers voller Goldsucher, Tagelöhner, Opportunisten und Menschen, die ihre Leben einfach nur neustarten wollen. Irgendwo im Norden der noch sehr jungen, neuen USA, wenige Jahre nach dem Bürgerkrieg, platziert zwischen verschiedenen, miteinander konkurrierenden Legislaturen, die alle etwas von dem gewaltigen Reichtum abhaben wollen, der in den Bergen und Bächen um Deadwood schlummert.

In jeder Folge wird man als Zuschauer mit auf einen ausschweifenden Spaziergang durch diese kleine, von den Regeln und Gesetzen höherer Instanzen völlig isolierten Welt mitgenommen. Und so, wie wir durch die matschige Hauptstraße wandeln und von einem lokalen Etablissement ins nächste stolpern, kommen wir auch mit der Bevölkerung von Deadwood in Berührung. Und diese ist wiederum mit unzähligen faszinierenden Charakteren gespickt, die in ihrer Art und in ihren Motiven unterschiedlicher nicht sein könnten. Wir schauen ihnen allen über die Schultern, unmittelbar und ungeschönt, selbst in den trivialsten Alltagssituationen. Ob es nun Strippenzieher, Saloonbesitzer und Fluchmaschine Al Swearengen oder der gerechte Samariter und rigorose Gesetzeshüter Seth Bullock ist, der diese Rolle eigentlich zu Beginn der Serie hinter sich lassen wollte. Ob es die tragische Figur der Calamity Jane ist, das volltrunkene Herz dieses beachtlichen Ensembles, oder aber auch die selbstbestimmte Prostituierte Trixie, die nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Doc Cochran, Alma Garret, ihr späterer Gatte Ellsworth, Dan Dority und Johnny Burns. Sol Star, Charlie Utter, Joanie Stubbs und Cy Tolliver. Mr. Wu, E.B. Farnum, Tom Nuttal und selbst Antagonist George Hearst, ein krasser Fremdkörper, durch den das geteilte Camp letztlich vereint wird - sie alle sind „Deadwood“.

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Die Essenz

Was alles in dieser Serie steckt, die ihr Western-Setting eigentlich nur als perfekte Kulisse für die Komplexität menschlicher Interaktionen und menschlichen Handelns nutzt, ist mir zuletzt noch einmal während meines Rewatch von Deadwood so richtig bewusst geworden. Ja, man kann insbesondere in der dritten Staffel einen klaren roten Faden erkennen, dreht sich der Plot doch hauptsächlich um den skrupellosen Großindustriellen George Hearst. Aber sämtliche Entwicklungen, die sich im Laufe der drei Staffeln ergeben, angestoßen und vollzogen werden, fühlen sich fast wie eine Art Bonus an. Man genießt vielmehr das, was in vielen anderen Serien oft das Beiwerk ist und dabei hilft, besagten Plot am Laufen zu halten: Die Charaktere. Wir erfahren sukzessive, wie sie miteinander verknüpft sind und wie sie sich darstellen, und wir sehen, wie die Kombination aus all diesen facettenreichen Figuren letztlich das eigentliche Alleinstellungsmerkmal der Serie ist.

Dieser Erzählstil, immer entlang den mannigfaltigen Figuren, ist zu großem Anteil der Arbeitsweise von David Milch geschuldet gewesen, das eigenwillige Mastermind hinter „Deadwood“, der Dirigent dieses außergewöhnliches Orchesters. Milch hat während den Dreharbeiten zur Serie immer wieder Veränderungen an den Drehbüchern vorgenommen, manchmal nur wenige Minuten bevor eine Szene gefilmt werden sollte. Während er urplötzlich von neuen Einfällen und Geistesblitzen überwältigt wurde, musste sein Cast auch immer urplötzlich auf ihren Maestro reagieren. Unter diesen besonderen Umständen sind dann Geschichten entstanden, die den Konventionen widersprachen und die Zuschauer oftmals an ganz andere Orte geführt haben, als man es zunächst erwartet hatte. Das Ziel war jedoch nicht, von jetzt auf gleich noch schnell eine reißerische Anpassung vorzunehmen, um das Publikum zu fesseln. Im Zentrum standen immer die Charaktere und die permanente Auseinandersetzung damit, was diese antreibt und bewegt, wie sich diese in einem bestimmten Moment verhalten würden und welche logischen Konsequenzen dieses Verhalten dann hat.

Mit diesem Bewusstsein und einem Verständnis von Milchs Methodik ist „Deadwood“ auch heute noch ein absoluter Genuss. Die Figuren bewegen sich wie an der Schnur gezogen durch diese Welt und fühlen sich dennoch völlig frei und ungebunden an. Sie „leben“. Deadwood „lebt“. Selten habe ich eine Serie gesehen, die sich so viel Zeit für jeden Charakter nimmt, ob dieser nun im Mittelpunkt oder ganz am Rand steht. Nur so entsteht dieses einzigartige Gesamtbild eines in sich geschlossenen Universums, in dem die verschiedenen Bestandteile in ständiger Wechselwirkung zueinander stehen und in dem jede Entscheidung Wellen unerwarteten Ausmaßes schlagen kann.

In den letzten Wochen, in denen ich mir regelmäßig zum Tagesabschluss eine oder auch mal zwei Episoden von „Deadwood“ angesehen habe, entstand nach einigen Jahren der Distanz zu dieser Serie auf einmal wieder diese sehr spezielle Beziehung zu Menschen, die nicht real sind (auch wenn einige Figuren auf reale Persönlichkeiten zurückgehen), mit denen ich aber unglaublich gerne Zeit verbracht habe. So bizarr es sich auch anhört: Es war mir mal wieder eine große Freude, sie alle einfach nur reden zu hören, sie auf ihren Wegen zu verfolgen und passiv daran teilzuhaben, wie sich Deadwood als Ort des Geschehens wandelt, weiterentwickelt, seinen bisherigen nahezu souveränen Status einbüßt und langsam aber sicher von höheren politischen, nicht selten extrem korrupten „gezähmt“ wird. Zumindest wird der Versuch unternommen, diesen wilden Mustang einer sich ständig in Bewegung befindenden Gesellschaft zu zügeln, deren Mitglieder sich mit Händen und Füßen gegen diese Einfluss von außen wehren.

Als jemand, der generell sehr viele Serien schaut, und das zumeist parallel, wodurch sich der Seriengenuss oft nach Arbeit anfühlt, war die erneute Sichtung ein Stück weit so, als würde ich nach Hause kommen. Dieses Zuhause ist äußerlich vielleicht nicht besonders ansehnlich und etwas dreckig, es kann auch sehr brutal und gnadenlos sein, ebenso ungerecht und unfair. Aber trotzdem treibt man sich gern in Deadwood herum und klammert sich an den einzelnen Protagonisten fest, deren Bahnen sich immer wieder kreuzen und die dieses gesetzlose Fleckchen Erde erst so greifbar machen. Über sie tauchen wir in die vielen eiskalten Machtspielchen, zum Scheitern verdammte Romanzen, dubiosen Hinterzimmerdeals und wunderbare Glücksmomente sowie schmerzhafte Rückschläge ein, die in ihrer Summe die fantastische Gesamtheit dieser Serienproduktion bilden.

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Das Ende

Und irgendwann war dann plötzlich Schluss. Bis heute kann keiner der Beteiligten so richtig sagen, warum nach drei Staffeln Deadwood der Schlussstrich gezogen wurde (Differenzen aufgrund zu hoher Kisten zwischen Produktionsstudio Paramount und HBO waren am ehesten ausschlaggebend). Die eingeschworene Gemeinschaft um David Milch musste die Koffer packen, ohne wirklich darauf vorbereitet gewesen zu sein, dass ihre Arbeit von abrupt ein Ende haben würde. Die verschiedenen Darsteller und Darstellerinnen haben inzwischen unisono zu Protokoll gegeben, dass ihre Erfahrungen am Set von „Deadwood“ und die Zusammenarbeit mit dem virtuosen Serienmacher David Milch unglaublich wertvoll gewesen ist. Sie alle haben von dieser Anstellung im weiteren Verlauf ihrer Karrieren ungemein profitiert, unter anderem, weil sie nie so sehr gefordert wurden wie bei den Dreharbeiten zu „Deadwood“. Eine harte Schule, die sich später doppelt und dreifach ausgezahlt hat.

Mit dem Ende von „Deadwood“ war das Kapitel für viele aber längst nicht abgeschlossen, weder für Milch, noch für Angehörige des Casts oder die vielen Fans. In den Jahren nach der Absetzung im Jahr 2006 wurde bekannt, dass David Milcj noch zwei weitere Filme geplant hatte, um seine Serie abzuschließen. Und somit begann das sehnsüchtige Warten aller Fans. Während einige Schauspieler nicht daran glaubten, jemals wieder in ihre alten Rollen zu schlüpfen, waren andere fest davon überzeugt, dass „Deadwood“ noch einmal wiederkommen würde. Und tatsächlich: Im Juli letzten Jahres wurde von HBO ein abschließender „Deadwood“-Film bestätigt, und wer nach wie vor an der Umsetzung eines solches gezweifelt hat, da in den vergangenen Jahren so viel zu diesem Thema spekuliert wurde, der hatte am Freitag, den 31. Mai wohlige Gewissheit: „Deadwood: The Movie“ wurde endlich Wirklichkeit.

Die Rückkehr

Ich finde mich jetzt aufgrund meines Rewatch in einer besonderen Position wieder, habe ich doch in den letzten Wochen abermals viel Zeit in die Serie und ihre Charaktere investiert, wodurch es sich für mich aktuell gar nicht so anfühlt, als wären gut 13 Jahre seit dem Ende der dritten Staffel vergangen. In dem Film gibt es einen Zeitsprung von zehn Jahren, und man sieht den deutlich gealterten Charakteren diese vergleichsweise große Spanne durchaus an. Es ist nach wie vor „Deadwood“, aber eben in einem anderen, gesetzteren Gewand. Und das ist gut so. Es dauerte nicht lang, da kam bei mir nicht nur das altbekannte Gefühl einer vertrauten, vielschichtigen Gemeinschaft auf. Es machte sich in mir auch ein schwer zu definierende Mischung aus Freude und Wehmut breit. Ersteres, weil David Milch noch einmal den Großteil seines Cast für dieses Herzensprojekt hat versammeln können, um seine Geschichte endlich abzuschließen. Zweiteres, weil man gleichzeitig sieht, wo sich die Figuren nach all den Jahren wiederfinden und man nicht dabei sein durfte, ihnen beim Bestreiten dieses Weges beizuwohnen.

„Deadwood: The Movie“ ist ein Geschenk an alle Fans und treue Unterstützer, ebenso wie es eine logische Fortführung der Serienhandlung ist, die einst so unvorbereitet zu einem Halt kam und jetzt mit reichlich Verspätung fortgesetzt wird. Es ist ein definitiver Abschied, ebenso wie eine verdiente Ode an die Figuren, mit denen teilweise noch einmal schonungslos umgesprungen wird - genau so, wie es in „Deadwood“ immer der Fall gewesen. Besonders erstaunlich und tragisch ist hier die Rolle von Al Swearengen (Ian McShane), der übermächtige Marionettenspieler aus dem „Gem“, der in den letzten zehn Jahren tief gefallen ist und dessen Gesundheit stark abgebaut hat. Er fungiert als eine Art Platzhalter für David Milch, dem 2018 nach jahrelanger Vermutung eine Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert wurde, aber nie nach-, geschweige denn aufgegeben hat. Al stemmt sich gegen den Zahn der Zeit, das hat er immer getan, und kann nur schwer akzeptieren, in was für einer Verfassung er sich gerade befindet. Aber manchmal muss man der erbarmungslosen Wahrheit eben direkt ins Gesicht blicken.

Glück und Leid liegen in diesem Film getreu der Serie sehr dicht beieinander, und es ist diese gekonnte Mixtur, die eingesessenen „Deadwood“-Fans letztlich auch die eine oder andere Träne entlocken wird. Nicht nur die Zeit, sondern vor allem die Zukunft hat die Charaktere und das einstige „Paradies“ an der amerikanischen Frontier eingeholt. Und niemand wird die Entwicklungen aufhalten, die da kommen werden und zur Jahrhundertwende ein neues Zeitalter einläuten. Auch das ist im „Deadwood“. Der unaufhörliche Kampf dieser Enklave gegen die unaufhaltbare Modernisierung des USA, eben noch ein Flickenteppich verschiedener Territorien und Ideale, am Ende des 19. Jahrhunderts. Dass Milch hier nicht nur ein charmantes Klassentreffen einberufen hat, über das sich viele Zuschauern allein wahrscheinlich mehr als genug gefreut hätten, zeigt, wie wichtig ihm nach wie vor die Charaktere in „Deadwood“ und die Grundzüge der Serie selbst sind.

Offizieller englischer Trailer zum „Deadwood"-Film:

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Welcome back again in Deadwood

Das hier ist keine detaillierte Kritik zum Abschlussfilms von Deadwood, sondern vielmehr eine Ansammlung an Gedanken meinerseits, die ich schon immer gerne zu der Serie loswerden wollte. Und wann, wenn nicht jetzt, zu dem Moment, an dem alles ein Ende hat? In dem HBO-Drama ging es nie wirklich um das Was, es ging grundsätzlich um das Wie, aber selbst das reicht nicht aus, um „Deadwood“ zu beschreiben. Denn eigentlich geht es um das Wie genau. Man sieht jedem Darsteller und jeder Darstellerin in jeder Sekunde an, wie sehr sie für ihre jeweiligen Charakter leben, wie wichtig es ihnen in Zusammenarbeit mit David Milch ist, zum Kern des Wesens ihrer Figur vorzudringen, um letztlich eine zutiefst menschliche Geschichte zu erzählen, die in dieser Form letztlich auch in jedem anderen Setting funktionieren würde. Wodurch wird unser Handeln bestimmt und beeinflusst? Durch Gier, durch moralische Überzeugungen? Aufgrund von Loyalität oder unserem Überlebensinstinkt? Weil wir nicht anders können oder beweisen wollen, dass wir es doch anders können?

Erneut werde ich wehmütig. Die Hingabe zu dieser Komplexität des menschlichen Daseins, die ehrliche Arbeit und der unermüdliche Eifer, den heutzutage nur noch bei den wenigsten Serienproduktionen zu erkennen ist, um etwas aus der Taufe zu heben, dass den Test der Zeit besteht, auch wenn diese eigentlich längst abgelaufen ist... Das hat „Deadwoow“ so relevant und großartig gemacht. Und das fehlt momentan zu sehr in dieser Industrie. Wenn man sich nur anschaut, wie stilvoll, wie elegant, wie loyal seiner eigenen Machart gegenüber und wie selbstsicher „Deadwood: The Movie“ jetzt das zu Ende gebracht hat, was viel zu früh ein Ende hatte, dann kann man ein wenig niedergeschlagen sein. Aber man kann sich auch freuen, dass „Deadwood“ nie seine Qualitäten verlieren wird und David Milch die Gelegenheit dazu bekommen hat, den Vorhang gebührend zu schließen. Bis der Tag kommt, an dem ich diesen wieder öffnen werde, wenn ich erneut in diesem ollen Goldgräberstädtchen voller vertrauter Gesichter einreite und zu mir selbst sage: „Willkommen zurück in Deadwood, Felix. Schön, wieder hier zu sein.“

Mehr Lesestoff zu Deadwood

Wie bereits angekündigt findet Ihr nun an dieser Stelle noch ein paar Leseempfehlungen rund zum Thema „Deadwood“, die man in den letzten Wochen mit Blick auf den Abschlussfilm im Netz hat finden können. Insbesondere der bekannte Fernsehkritiker Alan Sepinwall von RollingStone.com neben seiner umfangreichen Kritik zum Film zuletzt auch mehrere Artikel zur Serie veröffentlicht, darunter ein ausführlicher, spoilerfreier Bericht vom Set. Aber auch aufschlussreiche Interviews mit Timothy Olyphant und W. Earl Brown hat Sepinwall geführt.

Deadwood Rides Again - Setbericht von Alan Sepinwall auf RollingStone.com

Bullock's Last Stand: Interview mit Timothy Olyphant auf RollingStone.com

It Was Like Reuniting With Family: Interview mit W. Earl Brown auf RollingStone.com

Matt Zoller Seitz, ebenfalls eine Instanz der amerikanischen Kritikerlandschaft hinsichtlich Serien, hat sich wie auch Alan Sepinwall am Set des „Deadwood“-Films rumgetrieben und in seinem Bericht ein besonderes Augenmerk auf David Milch gelegt, der im Gespräch mit Seitz sehr offen mit Alzheimer-Erkrankung umgeht. Außerdem hat Seitz ein lesenswertes und sehr unterhaltsames Interview mit Ian McShane geführt, der sich darin unter anderem an den speziellen Arbeitsprozess der Serie erinnert.

Sundown on Deadwood: Setbericht von Matt Zoller Seitz auf Vulture.com

Interview mit Ian McShane zum Ende von Deadwood auf Vulture.com

Weitere Einblicke von den Dreharbeiten zu abschließenden „Deadwood“-Film liefert Joy Press von VanityFair.com, die sich in ihrem Text auf die Suche nach Antworten gemacht hat, ob ein definitiver Abschied von dieser Produktion für alle Beteiligten überhaupt möglich ist. Ihre Kollegin Sonia Saraiya hat dann noch eine schöne Kritik zum Film verfasst.

Behind the Scenes as HBO's Deadwood Movie Searches for Closure - Setbericht von Joy Press für VanityFair.com

A Fitting Emotional Sendoff - Kritik zum Deadwood-Film von Sonia Saraiya auf VanityFair.com

Für Time.com hat indes Judy Berman einen spannenden Artikel verfasst, in dem sie den Fokus auf die weiblichen Charaktere der Serie legt, die einen großen Anteil daran hatten, dass „Deadwood“ erst seinen Status als zeitloser Serienklassiker erhalten konnte.

Deadwood Was the Rare Show About Men That Did Women Justice - Judy Berman über die Frauen von Deadwood auf Time.com

Bei Uproxx.com kann man darüber hinaus noch ein Interview mit der grandiosen Robin Weigert finden, deren Charakter Calamity Jane eine der stärksten Figuren der gesamten Serie ist. Kimberly Ricci hat die Schauspielerin gelöchert und Weigert zu deren ganz persönlichen Abschied von Jane befragt.

A Chat With Deadwood Actress Robin Weigert About Her Momentous Goodbye To Calamity Jane - Interview mit Robin Weigert von Kimberly Ricci auf Uproxx.com

Und weil man nie genug Interviews mit Timothy Olyphant lesen kann, sei Euch noch dieses Gespräch zwischen ihm und Libby Hill von IndieWire.com ans Herz gelegt, in dem der Hauptdarsteller aus Serien wie Justified und Santa Clarita Diet unter anderem darüber spricht, dass die Jugend von heute lieber lernen sollte zu jonglieren, als zu viel Zeit auf Instagram zu verbringen.

Timothy Olyphant Proves You Can Go Home Again in Deadwood: The Movie - Interview auf IndieWire.com

Weitere empfehlenswerte Beiträge zu „Deadwood“ liefern Emily Todd VanDerWerff von Vox.com, Melanie McFarland von Salon.com und Mekeisha Madden Toby von Variety.com.

Deadwood is the best drama ever made - Emily Todd VanDerWerff zum Ende der HBO-Serie auf Vox.com

Deadwood: The Movie is a send-off worth the long wait - Melanie McFarland über den gebührenden Abschluss von Deadwood auf Salon.com

A Triumphant Return - Makeisha Madden Toby über die triumphale Rückkehr von Deadwood auf Variety.com

Wie hat Euch der Abschlussfilm von Deadwood gefallen? Wie steht Ihr zu der HBO-Serie? Schreibt es uns in die Kommentare!

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