Mit dem Tor-Browser ins Darknet: So seid ihr sicher unterwegs | NETZWELT
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Mit dem Tor-Browser ins Darknet: So seid ihr sicher unterwegs

Wir verraten euch, was sich hinter dem Darknet verbirgt und wie ihr euch mit dem Tor-Browser Zugang verschafft. Mit unseren Tipps seid ihr vor den Gefahren des Darknets sicher.

  1. Was ist das Darknet?
  2. Was macht das Darknet so interessant?
  3. Wie kommt man ins Darknet?
  4. Gibt es den TOR-Browser für das Smartphone?
  5. Darknet-Suchmaschinen
  6. Darknet-Seiten und Darknet-Suchmaschinen im Überblick
  7. Ist das Darknet illegal?
  8. Sicherheit im Darknet

Viele schreiben oder reden über das Darknet als die "dunkle Seite des Internets". Dabei hat das Darknet mit Licht und Dunkelheit eigentlich nichts am Hut. Ihr könnt euch das Darknet eher als Netzwerk zum anonymen und unzensierten Kommunizieren vorstellen. Die Nutzer verwenden dabei einen speziellen Darknet-Browser - den Tor-Browser.

Tor-Browser und Onion-Netzwerk

In einem weiteren Ratgeber erklären wir euch ausführlich, wie der Tor-Browser und das dahinterliegende Onion-Netzwerk funktioniert.

Dieser Tor-Browser ermöglicht euch den Zugriff auf das Darknet. In Kombination mit Darknet-Suchmaschinen und speziellen Darknet-Seiten könnt ihr im Darknet surfen. Einige davon stellen wir euch in diesem Artikel vor.

Was ist das Darknet?

Häufig wird das Darknet mit dem Deepweb verwechselt. Dabei ist das Deepweb etwas anderes. Stellt euch das Internet als Eisberg vor. Der schwimmende Teil, den ihr über der Wasseroberfläche seht, das ist das "normale" Internet. Diese Seiten wurden indexiert und können über Suchmaschinen aufgefunden werden.

Die erste Schicht, die unterhalb der Wasseroberfläche schwimmt, ist das Deepweb. Dieses besteht aus riesige Datenbanken von Organisationen, Firmen oder Behörden, die nicht indexiert worden und somit mit Google oder anderen Suchmaschinen nicht auffindbar sind. Die letzte Schicht, ganz unten, das ist das Darknet.

Tipp für Sicherheitsbewusste: Ins Internet geht man am besten mit einem VPN-Dienst. Damit ist man vor unbefugten Einblicken und Angriffen besser geschützt. Mit etwa 2-3 Euro monatlich ist der Schutz günstiger als die meisten Internetnutzer glauben.

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Zurück zum Darknet: Wo liegt eigentlich der Unterschied zum Deepweb? Das Darknet und das Deepweb sind sowohl auf technischer, wie auch auf inhaltlicher Ebene verschieden. Das Deepweb ist allen zugänglich, etwa über offizielle Deepweb-Suchmaschinen für wissenschaftliche Recherchen. Das Darknet ist dagegen eine Art "exklusiver Club". Nutzer stellen eine manuelle Verbindung zueinander her, auch Peer-to-Peer genannt. Dadurch entstehen Verbindungen zu "Hidden Services".

Diese Dienste sind ausschließlich zum Beispiel durch das bekannte TOR-Netzwerk erreichbar. Die URL der Hidden Services sind alles andere als leicht zu merken. "Torch", eine Art "Tor-Google", erreicht ihr zum Beispiel über "http://xmh57jrzrnw6insl.onion/". Das beliebte "Hidden Wiki" über "http://zqktlwi4fecvo6ri.onion/wiki/index.php/Main_Page". Es gibt aber noch viele weitere Hidden Services. Die meisten werden durch "Mund-Propaganda" in Foren bekannt.

Was macht das Darknet so interessant?

Viele stellen sich das Darknet als düsteren Ort für Kriminelle vor. Doch das stimmt nur zum Teil. Das Darknet ist vor allem für Journalisten, politische Verfolgte in totalitären Systemen, Whistleblower wie Edward Snowden oder "normale" Nutzer mit einem Hang zu Anonymität interessant.

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5 bekannte Darknet-Fälle
5 bekannte Darknet-Fälle
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Natürlich haben aber auch Kriminelle die Anonymität des Darknet für sich entdeckt. 2013 ließen Ermittler etwa mit "Silk Road" einen milliardenschweren digitalen Schwarzmarkt für Drogen und andere illegale Güter auffliegen. Nicht der einzige spektakuläre Kriminalfall, der in den Tiefen des Webs spielt. Spätestens seit dem Hack des Seitensprungportals Ashley Madison oder nach dem Auftauchen von Milliarden Datensätzen im Darknet ist der verborgene Teil des Internets berühmt und berüchtigt für kriminelle Machenschaften.

Wie kommt man ins Darknet?

Die beliebteste Art sich im Darknet umzusehen ist der Tor-Browser. Diesen könnt ihr in unserem Download-Archiv herunterladen. Der Tor-Browser ist nichts weiter als ein regulärer Firefox-Browser, nur dass die Entwickler viel Wert auf Anonymität und Sicherheit legen. Das Tor-Netzwerk, auf das der Browser zugreifen kann, und der Browser selbst bauen auf einem Verschlüsselungsschema auf. Dieses Verschlüsselungsschema könnt ihr euch wie das Kleiden nach dem Zwiebelprinzip im Winter vorstellen.

Tor Browser
Tor Browser

Der Tor Browser verbirgt eure IP-Adresse sowie persönliche Informationen wie euren aktuellen Standort und erlaubt ein sichers Surfen im Internet.

Drei Schichten sind über dem T-Shirt angezogen und niemand kann das Muster auf dem Shirt sehen. So ähnlich funktioniert es mit eurer "ID" während des Surfens. Das Tor-Projekt ist laut eigenen Angaben mit über vier Millionen Nutzern (Stand Januar 2018) der größte Darknet-Vertreter. Der Browser ist eventuell aufgrund des hohen Maßes an Anonymität etwas langsamer beim Surfen auf "normalen" Seiten.

Gibt es den TOR-Browser für das Smartphone?

Doch nicht nur über den PC könnt ihr im Darknet surfen, auch mit dem Smartphone ist das möglich. Dafür wird lediglich ein Browser des Tor-Projekts benötigt. Für Android-Smartphones eignet sich der "TOR-Browser for Android". Dieser verbindet das Tor-Netzwerk und den -Browser in einer App.

Für iOS gibt es eine Vielzahl von Tor-Browsern, die sich mit dem Tor-Netzwerk verbinden. Diese stammen jedoch nicht von den originalen Tor-Entwicklern, daher sprechen wir auch keine Empfehlung aus. Ihr könnt jedoch prüfen, ob euer Browser mit dem Tor-Netzwerk verbunden ist, indem ihr "https://check.torproject.org" besucht. Bekommt ihr die Meldung, dass euer Browser dafür konfiguriert ist das Tor-Netzwerk zu nutzen, könnt ihr loslegen. Bedenkt jedoch, dass viele Darknet-Webseiten nicht für mobile Geräte optimiert sind. Praktikabler ist daher immer via Computer im Darknet zu surfen.

Darknet-Suchmaschinen

Suchmaschinen gibt es auch im Darknet, wobei es "richtige" Suchmaschinen im Darknet schwer haben. Schließlich können Bots die versteckten Services nicht durchgehend erfassen. Die "Hidden Services" generieren nämlich alle 24 Stunden einen "neuen Weg", welcher natürlich verschleiert ist. Damit neue Nutzer des Tor-Netzwerkes jedoch nicht die komplizierten URLs auswendig lernen müssen, gibt es sogenannte Linksammlungen und Suchmaschinen, die euch die Arbeit abnehmen.

The Hidden Wiki
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Darknet-Suchmaschinen
Darknet-Suchmaschinen
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Darknet-Seiten und Darknet-Suchmaschinen im Überblick

Ihr habt keine Ahnung, wo ihr anfangen sollt? Mit einem VPN könnt ihr zwar anonym Surfen, jedoch nicht das TOR-Netzwerk anrufen. Für Neulinge eignet sich daher vor allem die folgenden Darknet-Webseiten und Darknet-Suchmaschinen zum Start.

ExpressVPN
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10 interessante Darknet-Webseiten für Anfänger
10 interessante Darknet-Webseiten für Anfänger
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Ist das Darknet illegal?

Der Besuch des Darknets an sich ist nicht illegal. Sucht und kauft ihr im Darknet illegale Inhalte wie Waffen oder Drogen macht ihr euch strafbar. Ein guter Vergleich im Bezug auf Illegalität und Darknet ist der Besitz eines Messers: Der Verkauf, Besitz und das reguläre Nutzen von Messern ist erlaubt. Dementsprechend auch das Surfen im Darknet. Das Bedrohen oder Verletzen mit dem Messer ist strafbar, ebenso wie das Kaufen von illegalen Dingen im Darknet.

Sicherheit im Darknet

Für einen normalen Nutzer ist das Darknet ein gefährlicher Ort und Sicherheit sollte für Laien groß geschrieben werden. Seid ihr auf der Suche nach etwas Nervenkitzel und möchtet ihr einfach nur etwas "stöbern", dann solltet ihr folgende Tipps beachten:

  • Traut niemandem. Ihr habt nie eine Ahnung, wer zum Beispiel hinter einem Nutzer-Namen eines Forums für Rauschmittel steckt.
  • Glaubt nichts, was im Darknet steht.
  • Keine Sozialen Netzwerke im gleichen Browser öffnen. Loggt euch aus allen sozialen Netzwerken für den Besuch des Darknet aus. Tracker und Plugins auf Facebook und Co können euch sonst trotzdem verfolgen.
  • Absolut keine persönlichen Daten irgendwo eintragen. Sei es auch nur eine Mail-Adresse. Schon die kleinsten Infos über euch können euch verraten.
  • Keine selbst erstellten Fotos oder Videos hochladen.
  • Virenscanner und Browser immer aktuell halten.
  • Downloads prüfen.
  • Nichts kaufen. Auch wenn einige Waren legal scheinen, sicher sein könnt ihr euch nie wirklich.

Einen erwähnten aktuellen Virenscanner findet ihr in unserer Auswahlliste. Wollt ihr ohne Tor-Browser anonym surfen, empfehlen wir eine Proxy-Verbindung einzurichten. Auch steht euch unsere Proxy-Server-Liste zur Verfügung.

Noch sicherer surft ihr immer mit einem VPN, in unserer Bestenliste findet ihr hierfür die besten VPN-Anbieter. Warum wir auch ein VPN für den Tor-Browser empfehlen und welche VPN-Dienste für den Tor-Browser geeignet sind, erfahrt ihr in den verlinkten Ratgebern.

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