Krabbe, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Krabbe · Nominativ Plural: Krabben
Aussprache [ˈkʀabə]
Worttrennung Krab-be
Wortbildung
mit ›Krabbe‹ als Erstglied:
krabbenartig
· Krabbenbrötchen · Krabbenchip · Krabbencocktail · Krabbenfang · Krabbenfischer · Krabbenfischerei · Krabbenfänger · Krabbenkutter · Krabbensalat · Krabbenspinne · Krabbentaucher · Krabbenzucht
· mit ›Krabbe‹ als Letztglied: Hummerkrabbe · Landkrabbe · Nordseekrabbe · Riesenkrabbe · Schwimmkrabbe · Strandkrabbe · Süßwasserkrabbe · Wollhandkrabbe
· mit ›Krabbe‹ als Letztglied: Hummerkrabbe · Landkrabbe · Nordseekrabbe · Riesenkrabbe · Schwimmkrabbe · Strandkrabbe · Süßwasserkrabbe · Wollhandkrabbe
Bedeutungsübersicht
- 1. (zu den Zehnfußkrebsen gehörendes) vor allem im Meer lebendes
Tier mit zurückgebildetem Hinterleib, nahezu kreisrundem Körper und großen Scheren
am ersten Beinpaar
- ● [spezieller, Kochkunst] Synonym zu Nordseegarnele
- 2. [umgangssprachlich, scherzhaft] in Art und Wesen munteres, drolliges, niedliches o. ä. Kind, Mädchen
- 3. [Architektur] an Kanten von Giebeln, Fialen o. Ä. als Verzierung eingemeißeltes Ornament in Form von emporkletterndem Blattwerk
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutungen
1.
Gemeine Strandkrabbe
(D. Hazerli, CC0)
(zu den Zehnfußkrebsen gehörendes) vor allem im Meer lebendes Tier mit zurückgebildetem Hinterleib, nahezu kreisrundem Körper und großen Scheren am ersten Beinpaar
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: kleine, frische, fangfrische, ungeschälte, gekochte, gegrillte Krabben
als Akkusativobjekt: Krabben fangen, pulen, essen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Krabben aus der Nordsee
Beispiele:
Auf der Nordseeinsel Pellworm kann man Krabben
fangen und pulen […]. [Die Welt, 12.11.2004]
Wenn die Krabben die Küste erreichen, graben
die Männchen Höhlen, wo sie sich anschließend mit den Weibchen paaren. [Der Spiegel, 16.12.2015 (online)]
Krabben laufen seitwärts, wobei die Beine auf der
Seite in der Bewegungsrichtung (ziehend) und auf der Gegenseite (schiebend)
unterschiedliche Aufgaben übernehmen. [Rathmeyer, Werner: Motorische Steuerung bei Invertebraten. In: Dudel, Josef [u. a.] (Hg.): Neurowissenschaft. Berlin: Springer 1996, S. 180]
In der Küche werden Krabben und Garnelen als
leicht verdauliche Nahrungsmittel in Form von Ragouts, Salaten und
Mayonnaisen zubereitet. [Neumann, Heinz / Scharfe, Adolf: Gekonnt serviert. Berlin: Verl. Die Wirtschaft 1967, S. 65]
●
Beispiele:
Die Nordseegarnele, Crangon
crangon, bis zu drei Jahre alt und in der Küche einfach
Krabbe genannt, hat in diesem Jahr früher als
üblich Nachwuchs bekommen. [Süddeutsche Zeitung, 11.07.2018]
Nordseegarnelen (Crangon crangon)
stammen aus der Nord‑ und Ostsee und kommen als Nordseekrabben, Granat,
Strandgarnelen, Krevetten, Porre, Knat und Graue
Krabben auf den Markt. [Sommer, Sonne und Scampi, 23.07.2013, aufgerufen am 01.09.2020]
So werden, besonders in asiatischen Restaurants, häufig
»Hummerkrabben« angeboten. Ein Tier dieses Namens existiert nicht, und
es handelt sich auch nicht um eine in Deutschland zulässige
Verkehrsbezeichnung. Letztere sind im Deutschen Lebensmittelbuch
aufgeführt, zum Beispiel »Nordseekrabbe«,
»Krabbe« oder »Granat« für die Nordseegarnele
(Crangon crangon). [Welt am Sonntag, 09.02.1997]
Die Nordseegarnelen, auch Krabben oder
Granat genannt, sind in diesem Jahr absolute Mangelware. [die tageszeitung, 01.09.1990]
2.
umgangssprachlich, scherzhaft in Art und Wesen munteres, drolliges, niedliches o. ä. Kind, Mädchen
Beispiele:
Konstantin und Fiona heißen die kleinen
Krabben von Dirk K[…] und seiner
Frau […]. [Bild, 04.08.1999]
Eine hübsche Krabbe bin ich in seinen Augen,
dachte Judith, eine hübsche verdorbene Krabbe. [Andersch, Alfred: Sansibar oder der letzte Grund. Olten: Walter 1957 [1957], S. 97]
Die »Schwimmer« sind drei im Wasser tollende Buben, fröhliche
Krabben, während es auf dem dritten Bild bei den
drei kleinen Mädchen etwas sinniger zugeht. [Francke, Alexander: Fünf Wochen im Osten der Vereinigten Staaten und Kanadas. Bern: A. Francke 1913, S. 115]
3.
Türgiebel mit Krabben
(Aleister Crowley, CC0)
Architektur an Kanten von Giebeln, Fialen o. Ä. als Verzierung eingemeißeltes Ornament in Form von emporkletterndem Blattwerk
Beispiele:
Auch die Hochgotik hatte schon stilisiertes Laubwerk verwendet, man
denke an die Kreuzblume oder an die Krabben, die auch
hier an den Spitzbogenrand gesetzt sind. [Gudenrath, Eduard: Geist und Gestalt in der Baukunst. Berlin: Oestergaard 1929, S. 156]
Die neugotischen Formen mit ihren filigranen Ornamenten –
Krabben, Fialen, Kreuzblumen – und den grossen
Durchbrechungen des Masswerks stellten […]
hohe Anforderungen an das Material. [Neue Zürcher Zeitung, 20.09.1995]
Im 13. Jahrhundert begannen in Frankreich die Linien der Kathedralen
aufwärts zu streben und es entwickelte sich das gotische System des
Gliederbaus mit seinen Rippen, Graten und Spitzbogen, seinem ornamentalen
Beiwerk, den Fialen, Krabben und Kreuzblumen: über
das Irdische hinaus gerichtete Gläubigkeit. [Weber, Annemarie (Hg.): Die Hygiene der Schulbank. Wiesbaden: Falken-Verl. 1955, S. 76]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Krabbe f. Die Bezeichnung für den marinen Zehnfußkrebs mit verkümmertem Hinterleib gelangt im 16. Jh. aus dem Nd. ins Hd. Die den meeranwohnenden Germanen gemeinsame Bezeichnung mnd. krabbe, fries. krab, krabbe, mnl. crabbe, nl. krab, krabbe, anord. krabbi, aengl. crabba, engl. crab wird als ‘krabbelndes Tier’ verstanden, zeigt daher wie krabbeln (s. d.) intensivierende Doppelkonsonanz und gehört mit Krebs (s. d.) zu dem unter kerben (s. d.) dargestellten ie. Ansatz.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Zoologie
Krabbe ·
Taschenkrebs
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Typische Verbindungen zu ›Krabbe‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Krabbe‹.
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