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Ministerin Lambrecht hält bizarre Neujahrsansprache - und muss Kritik einstecken
Berlin. Verteidigungsministerin Lambrecht stolpert von Skandal zu Skandal - der Hubschrauberflug mit ihrem Sohn, die euphorische Ankündigung einer Schutzhelm-Lieferung für die Ukraine oder mangelnde Beschaffungen für die Bundeswehr. Warum ihre Neujahrsansprache jetzt wieder für viel Empörung und Kritik sorgt.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat am Sonntag über einen als privat gekennzeichneten Instagram-Account ein Video geteilt, in dem sie das Jahr 2022 bilanzierte. Ihre Sätze wurden vom Pfeifen von Silvesterraketen und explodierenden Böllern überlagert. Lambrecht sagte, das Jahr 2022 habe uns vor unglaublichen Herausforderungen gestellt. „Mitten in Europa tobt ein Krieg. Und damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte, viele, viele Begegnungen mit interessanten und mit tollen Menschen. Dafür sage ich ein herzliches Dankeschön.“ Sie dankte zudem den über Neujahr arbeitenden Einsatzkräften. Sie selbst begehe den Jahreswechsel mit Familie und Freunden.
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Seit Dezember 2021 ist Christine Lambrecht (SPD) Verteidigungsministerin im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz. Von 2019 bis 2021 hatte sie das Amt als Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz inne und leitete seit Mai 2021 zusätzlich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Wir stellen die Politikerin vor.
Christine Lambrecht wurde am 19. Juni 1965 in Mannheim (Baden-Württemberg) geboren. Sie wuchs in Viernheim auf und besuchte das dortige Gymnasium. Nach dem Abitur (1984) und dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Mannheim und Mainz (1984 - 1992) legte sie ihr erstes und zweites Staatsexamen ab (1992, 1995).
Lambrecht absolvierte nach ihrem zweiten juristischen Staatsexamen einen Aufbaustudiengang zur Magistra der Verwaltungswissenschaften an der Deutschen Verwaltungshochschule in Speyer und war bis 2021 als selbstständige Rechtsanwältin in Viernheim tätig.
Die Politikerin trat schon als Schülerin vor ihrem Abitur in die SPD ein (1982). Ihr Weg in den Bundestag (seit 1998) führte über Ämter als Stadtverordnete, Stadtverordnetenvorsteherin in Viernheim und Kreistagsabgeordnete, Mitglied des SPD Bezirksvorstandes und Landesvorstandsmitglied der Hessen SPD.
Die Diashow wird auf der nächsten Folie fortgesetzt
Von 2018 bis 2109 war Lambrecht (v.li.) Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen. Hier im Bild mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (v.re., CDU) bei einer Fragestunde im Bundestag.
In der Großen Koalition, dem Kabinett Merkel IV, wurde sie im Juni 2019 zur Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz ernannt. Sie folgte auf Katarina Barley, die ins EU-Parlament wechselte. Lambrecht war bis Dezember 2021 Justizministerin.
Im Mai 2021 übernahm die SPD-Politikerin auch das Amt von Franziska Giffey (SPD) als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Giffey war wegen der Plagiatsaffäre um ihre Dissertation von ihrem Ministeramt zurückgetreten. Im Bild mit Anne Rolvering (re.), Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung bei der Eröffnung eines digitalen Zukunftsforum.
Nach der Bundestagswahl 2021 wurde Lambrecht (re.) im Dezember 2021 im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz (Mitte, SPD) zur Bundesministerin der Verteidigung berufen.
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Die Verteidigungsministerin ist geschieden. Von 2015 bis 2019 war die SPD-Politikerin mit Hans-Joachim Hacker verheiratet, der ebenso wie sie Bundestagsabgeordneter war, aber seit 2018 ordentliches Mitglied der G-10-Kommission ist. Hacker war von 2002 bis 2005 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Christine Lambrecht hat einen Sohn namens Alexander (*2000). Über ihn hat sie der Wochenzeitung „Die Zeit“ im Jahr 2001 gesagt: "Mein Sohn ist im Bundestag groß geworden." Und: "Bis er sechs Monate alt war, habe ich ihn mit in die Fraktionssitzungen und in Ausschüsse genommen."
Der Druck und die Herausforderung ist aktuell für die Verteidigungsministerin groß in Zeiten von Krieg und Krisen. Sie findet nicht richtig ins Amt schreibt unser Korrespondent im Berliner Parlamentsbüro, Holger Möhle.
Im Mai 2022 sorgte sie für Schlagzeilen, weil sie ihren Sohn in einem Regierungshubschrauber mitgenommen hatte, kurz bevor sie auf der für Luxusurlaube bekannten Insel Sylt eine Oster-Auszeit antrat. Rechtlich war wohl alles korrekt...
... , es hagelte aber Kritik, als die Details der Reise durch einen Bericht des „Business Insider“ bekannt wurden. Es sind nicht nur die hämischen Kommentare im Internet, die sich am 9. Mai 2022 um den Begriff „Helikopter-Mutter“ drehen, der eigentlich einen übergriffig-wohlmeinenden Kontrollzwang in der Erziehung beschreibt. „Das zeugt von mangelndem Fingerspitzengefühl“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU) in Berlin. Der Vorgang habe „ein Geschmäckle“, wie man in seiner Heimat sage. „Es gibt Dinge, die sind verboten. Und es gibt Dinge, die macht man einfach nicht.“
Für ihre Rede im einsetzenden Silvesterfeuerwerk erntet Lambrecht jetzt viel Kritik. Die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap Güler legte Kanzler Olaf Scholz (SPD) nahe, Lambrecht zu entlassen. Sie schrieb auf Twitter mit Hinweis auf den Ukraine-Krieg: „Es gibt einen Unterschied zwischen Authentizität & Peinlichkeit. Lambrechts Video ist definitiv letzteres. Dass sie null Gespür für richtige Kommunikation hat, hat sie schon mit ihrer „5000-Helme“-Nummer bewiesen. Die Rede über den Krieg mit Silvesterböllern im Hintergrund setzt ihrer Serie von Peinlichkeiten nur noch die Krone auf. Deshalb: Jede weitere Minute, in der der Bundeskanzler an dieser Ministerin noch festhält und damit das Ansehen unseres Landes weiter beschädigt, geht auf sein Konto.“
Der EU-Abgeordnete Dennis Radtke äußert sich ähnlich kritisch: „Die Fete bei Lambrecht muss extrem hochprozentig gewesen sein. Oder ihr sind die Dämpfe beim Bleigießen nicht gut bekommen. Anders lässt sich dieses Video kaum erklären.“
ARD-Korrespondent Gabor Halasz kann nicht verstehen, wie das Video veröffentlicht werden konnte: „Wie kann so etwas durchgehen? Das muss doch auffallen? Hat niemand sich das Video noch einmal angeschaut, bevor es gepostet wurde?“
Für CDU-Politikerin Barbara Ermes ist ein Rücktritt die logische Konsequenz: „Ich halte dieses Silvestervideo der Bundesverteidigungsministerin für so unterirdisch, dass ein Rücktritt wegen Unfähigkeit mehr als angemessen wäre. Das ist unwürdig.“