Christine Lambrecht privat und Karriere - das ist die ehemalige Bundesministerin der Verteidigung
  1. Startseite
  2. Politik

Christine Lambrecht privat und Karriere - das ist die ehemalige Bundesministerin der Verteidigung

KommentareDrucken

Christine Lambrecht
Christine Lambrecht © IMAGO / Mike Schmidt

Die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin schlug bereits als Schülerin den Weg in Richtung Politik ein. Wissenswertes über Christine Lambrechts Karriere.

München – Die am 19. Juni 1965 in Mannheim als Tochter von Karin und Günther Lambrecht geborene und im südhessischen Viernheim aufgewachsene Christine Lambrecht war nach ihrem Hochschulstudium zunächst als Dozentin für Handels- und Gesellschaftsrecht sowie als Rechtsanwältin tätig, ehe sie ihre Karriere als Politikerin startete. Als Bundesministerin der Verteidigung im Kabinett Scholz trat Lambrecht u. a. für die Modernisierung der Bundeswehr ein und betonte immer wieder auch den Wert der NATO als Sicherheitsgarant. Für Christine Lambrecht machte immer wieder auch klar: In der aktuellen Russland-Ukraine-Krise wird Deutschland die Ukraine zwar weiterhin durch Waffenlieferungen und die Ausbildung ukrainischer Soldaten unterstützen, aber keinesfalls selbst Kriegspartei werden. Lambrecht war von 2015 bis 2019 mit dem ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Hacker verheiratet, mit dem Lambrecht einen erwachsenen Sohn, Alexander, hat. Lambrecht wohnt in Berlin.

Christine Lambrecht – ihre Karriere

Bereits in jungen Jahren war Christine Lambrecht klar, dass sie einmal Juristin werden wollte. „Dabei war mir die ehemalige deutsche Justizministerin Herta Däubler-Gmelin immer ein großes Vorbild.“ Also studierte sie nach dem Abitur an dem Viernheimer Albertus-Magnus-Gymnasium im Jahr 1984 bis 1995 Rechtswissenschaften an der Universität Mannheim sowie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und absolvierte zusätzlich dazu auch ein Magister-Aufbaustudium für Verwaltungswissenschaften an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, das sie ebenfalls 1995 abschloss. Danach war sie als Dozentin für Handels- und Gesellschaftsrecht an der Berufsakademie in Mannheim und als Rechtsanwältin tätig. Erste politische Erfahrungen sammelte Lambrecht bereits in frühen Jahren, als sie bereits als Schülerin im Jahr 1982 in die SPD eintrat. Weitere wichtige Abschnitte ihrer Karriere:

  • 1985 wurde sie Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Viernheim.

    Von 1997 bis 2001 war sie Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Viernheim.

    1998 zog Christine Lambrecht für den Kreis Bergstraße als Abgeordnete in den Bundestag und war dort Mitglied des Arbeitskreises zur Umsetzung des Atomausstiegs.
  • Von 2005-2009 war sie Mitglied im Ältestenrat.

    Von 2011 bis 2013 war Lambrecht stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, ab 2013 war sie Erste Parlamentarische Geschäftsführerin.

    2013 bis 2017 war sie Erste Parlamentarische Geschäftsführerin (1. PGF) der SPD-Bundestagsfraktion und in dieser Funktion Mitglied im Ältestenrat.

    Im September 2017 wurde Christine Lambrecht erneut in den Deutschen Bundestag gewählt und übte von Dezember 2017 bis März 2018 das Amt der Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden für den Bereich Finanzen, Haushalt und Euro aus.

    2018 wurde sie zur Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen ernannt.

    2019 beerbte Christine Lambrecht Katarina Barley im Amt und war bis Dezember 2021 Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz und von Mai bis Dezember 2021 auch Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

    Auf Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz ernannte sie Frank-Walter Steinmeier am 8. Dezember 2021 zur Bundesministerin der Verteidigung im Kabinett Scholz.
  • Am 16. Januar 2023 bat Lambrecht nach anhaltender Kritik um ihre Entlassung als Ministerin.

Christine Lambrecht – ihre politischen Ziele und Ansichten

Gegenüber der sozialdemokratischen Zeitung Vorwärts äußerte sich Christine Lambrecht einmal, dass die SPD immer ihre „politische Heimat sein“ werde. In dem Interview positionierte sie auch ihre wichtigsten politischen Ziele:

  • Ausstieg aus der Atomkraft
  • Kampf gegen Hasskriminalität und Rechtsextremismus
  • Einsatz für Mietpreisbremse
  • Modernisierung der Bundeswehr
  • regelmäßige Evaluierung der Notwendigkeit von Auslandseinsätzen

Christine Lambrecht – die Ukraine-Russland-Krise

Ihre erste politische Feuertaufe als Verteidigungsministerin der Bundesrepublik Deutschland erhielt Christine Lambrecht unmittelbar nach ihrer Vereidigung, als Russland der Ukraine den Krieg erklärte. Was die Lieferung von Waffen betrifft, vertrat sie eine klare Meinung: Deutschland hilft in Absprache mit den Alliierten zwar der Ukraine, sollte aber keine Alleingänge bestreiten. „Für die Bundesregierung ist klar, dass Deutschland nicht selbst Kriegspartei werden darf.“ Weitere Unterstützung soll die Ukraine auch durch die Ausbildung ukrainischer Soldaten erhalten. In einem Interview mit der spanischen Tageszeitung „El Mundo“ (29. Juni 2022) betonte Christine Lambrecht auch den hohen Stellenwert der NATO. „Die Allianz ist und bleibt unser Sicherheitsgarant. Aber Europa muss perspektivisch eigene Antworten auf Sicherheitsfragen geben können.“

Christine Lambrecht – die „Helikopter-Affäre“

In die Schlagzeilen kam Christine Lambrecht, als sie Mitte April 2022 bei einer Dienstreise nach Schleswig-Holstein ihren damals 22-jährigen Sohn Alexander im Helikopter mitnahm. Lambrecht hat dabei das Bataillon Elektronische Kampfführung 911 besucht und im Anschluss mit ihrem Sohn Urlaub auf Sylt gemacht. Das hat aus mehreren Gründen für viel Aufregung gesorgt.

  • Einerseits: Wer übernimmt die Kosten für den Mitflug vom Sohn? Lambrecht hat den Mitflug scheinbar ordnungsgemäß beantragt hatte, dennoch war anfangs nicht vollständig geklärt, ob sie die Kosten des Mitflugs, die zwischen 5.300 und 9.116 Euro liegen dürften, auch zu 100 Prozent übernommen hat.

    Andererseits: Als ihr Sohn ein Foto aus dem Helikopter auf Instagram postete, entstand damit auch ein rechtliches Dilemma. Denn anhand des Fotos könnten Spione technische Details erkennen. Somit könnte Alexander Lambrecht damit gegen das Gesetz verstoßen haben. Als Strafmaß steht darauf bis zu fünf Jahre Haft.

Im „ZDF-Mittagsmagazin“ nahm Christine Lambrecht zur sogenannte „Helikopter-Affäre“ Stellung: Als Juristin, Ministerin und Bürgerin sei es ihr wichtig, dass alle ihre Entscheidungen „auch rein rechtlich völlig korrekt sind. Das ist hier auch der Fall. Die Kostenübernahme ist erfolgt.“ Als Ministerin habe sie sehr wenig Zeit für Privatleben. „Aber mir ist es als Mutter auch wichtig, den Kontakt zu meinem Sohn zu halten“, sagte sie. Dafür bitte sie um Verständnis. Laut Gesetz darf ein Bundesminister auf Dienstreisen eine Begleitung mitnehmen, muss dafür aber das Ticket aus eigener Tasche bezahlen, wenn es keine dienstlichen Gründe für die Mitreise gibt.

Christine Lambrecht – was nicht jedermann über sie weiß

In ihrer Zeit als Mitglied des Bundestages wurde Christine Lambrecht Mutter eines Sohnes namens Alexander. In einem Interview aus dem Jahr 2011 äußerte sie sich zu ihrer Doppelrolle als Elternteil und Vollblutpolitikerin: „Mein Sohn ist im Bundestag groß geworden. Bis er sechs Monate alt war, habe ich ihn mit in die Fraktionssitzungen und in Ausschüsse genommen. Das war nie ein Problem. Wenn ich im Plenum saß, haben die Saaldiener manchmal auf ihn aufgepasst.“ Wie familienverbunden die Verteidigungsministerin ist, beweist auch ihre Freizeitgestaltung. Christine Lambrecht: „Umgeben von Südtiroler Bergluft oder beim Wandern (gemeinsam mit der Familie; Anm.) und Fahrradfahren entspanne ich besonders gut.“ Ein großes Hobby von ihr ist auch das Kochen. Das bewies sie u. a. in der Bundestagswahl 2013, als sie unter dem Motto „Wir haben die besseren Rezepte“ für ein SPD-Kochbuch geworben hatte – mit politischen Rezepten für eine sozial gerechtere Welt. Ein weiterer Hingucker abseits ihrer politischen Funktion ist auch ihr Modebewusstsein: Immer wieder fällt Christine Lambrecht auch wegen ein Paar Stöckelschuhe, die ein Zauberwürfel-Design, auf. Die Schuhe hat die Verteidigungsministerin scheinbar in verschiedenen Farben.

Auch interessant

Kommentare