Das ist der Darlehensvertrag der Wulffs - FOCUS online
SpecialDie Wulff-Affäre und ihre Folgen
  1. Nachrichten
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Die Wulff-Affäre und ihre Folgen
  5. Jahrestag des Rücktritts: Das ist der Darlehensvertrag der Wulffs

Jahrestag des RücktrittsDas ist der Darlehensvertrag der Wulffs
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Olaf Glaeseker
dpa Glaeseker gilt als gewiefter Strippenzieher – und gewährt dem Reporter Einblick in den Darlehensvertrag von Christian Wulff

Also keine der Wirtschaftsgrößen des Landes Niedersachsen, zu denen Christian Wulff enge Kontakte pflegt? Kein Carsten Maschmeyer, kein Martin Kind, kein Dirk Roßmann? Das sind die Namen, die hinter vorgehaltener Hand immer genannt werden, wenn es um die Frage geht, wer der mögliche finanzielle Förderer der Wulffs ist. Glaeseker wiederholt sein Angebot: »Sie können den Namen sehen, wenn Sie ihn nicht schreiben. Es ist wirklich alles ganz harmlos, glauben Sie mir das.«

Doch BILD-Reporter Martin Heidemanns lehnt die Zusage ab. Er tut dies mit dem ausdrücklichen Hinweis, er sei Journalist und kein Geheimniskrämer. Der Reporter macht deutlich, unter diesen Umständen den Raum verlassen zu wollen. Was wäre denn bitte, wenn der Name des Kreditgebers Anlass für eine Berichterstattung wäre? Eine Veröffentlichung wäre durch das gegebene Versprechen nicht mehr möglich. Doch Glaeseker lenkt ein. Der Reporter dürfe auch ohne die zunächst geforderte Zusage den Kreditvertrag einsehen. Vielleicht ist Glaeseker in dem Augenblick noch nicht klar, welche Brisanz der Name des Kreditgebers in den nächsten Tagen noch bekommen wird.

Glaeseker handelt offenbar auf eigene Faust

Ob er diese Entscheidung mit dem Staatsoberhaupt abgesprochen hat? Oder sind Wulff und sein Sprecher gar nicht davon ausgegangen, dass die von ihnen eingeforderte Zusage abgelehnt werden könnte? Sie waren es wohl gewohnt, dass Absprachen, die sie bisher eingefordert hatten, auch befolgt wurden. Es scheint, als handele Glaeseker jetzt auf eigene Faust.



Er greift zum Papier. Es wird spannend. Der Sprecher des Bundespräsidenten dreht das Schriftstück um. Das Erstaunen ist groß. Die Darlehensvereinbarung über eine halbe Million Euro – über ein kleines Vermögen also – ist wirklich auf nur einer DIN-A4-Seite skizziert. Mit nur sieben Sätzen. Normalerweise sind Verträge über Hypotheken-Darlehen acht bis zehn Seiten lang. Doch hier stehen nur diese sieben Sätze.

Der Darlehensvertrag trägt das Datum vom 25. Oktober 2008. Die Vereinbarung lautet:

Darlehensvertrag zwischen Frau Edith Geerkens (Darlehensgeber) und Frau Bettina Wulff und Herrn Christian Wulff, Spinozastr. 3, D-30625 Hannover (Darlehensnehmer) Frau Edith Geerkens gewährt Herrn und Frau Wulff ein Darlehen von fünfhunderttausend (500.000) Euro. Das Darlehen wird ohne Verwendungszweck zur freien Verfügung gewährt. Die Auszahlung erfolgt Ende November 2008. Das Darlehen hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird zum 1. November 2013 fällig. Die Verzinsung beträgt für die Laufzeit von fünf Jahren 4,0 Prozent jährlich [Anmerkung: geändert von 4,5 Prozent, mit Paragrafen abgezeichnet]. Dies ergibt eine monatliche Zinszahlung von 1666 Euro. Sollte der Darlehensnehmer mit der Zinszahlung ganz oder teilweise mit mehr als drei Monaten in Verzug geraten, kann der Darlehensgeber das Darlehen mit einer Frist von drei Monaten kündigen. 25.10.2008 Edith Geerkens, Bettina Wulff, Christian Wulff

(Seite 3: Wer, bitteschön, ist Edith Geerkens?)
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Aus Feinden wurden Freude

50 Jahre Élysée-Vertrag

Aus Feinden wurden Freude

Deutschland und Frankreich feiern 50 Jahre Élysée-Vertrag

Geschichte

Deutschland und Frankreich feiern 50 Jahre Élysée-Vertrag