Das ist Christian Lindner: Privatleben und Karriere
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Christian Lindner privat und Karriere - das ist der Bundesminister der Finanzen

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Deutschlands Finanzminister gilt einerseits als Shootingstar der deutschen Politik, ist andererseits aufgrund einiger politischen Fehltritte nicht unumstritten. Wissenswertes über Christian Lindners Karriere.

München – De am 7. Januar 1979 in Wuppertal geborene Christian Lindner war zunächst in der Werbebranche tätig, ehe er die Politik für sich entdeckte. Mittlerweile gilt er als Shootingstar der deutschen Politik, der sich u. a. für die Förderung erneuerbarer Energien, für die Erleichterung von Privatinvestitionen zum Abbau der Konjunkturkrise sowie für die Befürwortung einer restriktiven Geldpolitik („kritischer fiskalpolitischer Falke“) ausspricht und im Rahmen des Ukraine-Krieges für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine eintritt. Christian Lindner ist seit Dezember 2013 Bundesvorsitzender der FDP. Er ist Mitglied des Deutschen Bundestages und seit dem 8. Dezember 2021 Bundesminister der Finanzen.

NameChristian Lindner
Geburtstag und -ort7. Januar 1979 in Wuppertal
Politische PositionBundesvorsitz der FDP
Familienstandgeschieden, liiert
StudiumPolitikwissenschaft, Staatsrecht und Philosophie (Magister)
Dienstgrad bei der BundeswehrHauptmann der Reserve der Luftwaffe

Christian Lindner – der Beginn seiner Karriere

Der 1979 in Wuppertal als Enkelkind eines Bäckers und Sohn eines Lehrers geborene Politiker entdeckte schon früh seine Leidenschaft zur Vertretung der Interessen anderer und so bezeichnet er die Ernennung zum Klassensprecher als sein erstes gewähltes Amt. Nach der Scheidung seiner Eltern zog er mit seiner Mutter nach Wermelskirchen, wo er 1998 sein Abitur abschloss und anschließend Zivildienst als Hausmeister in einer Bildungseinrichtung leistete.

Nebenbei startete er bereits seine Karriere als Unternehmensberater. Eine von ihm mitgegründete Firma wurde allerdings bereits 2003 aufgelöst. Ein größeres Projekt war eine Werbeagentur, die er 2000 mit zwei Freunden aufbaute und welche dann nur ein Jahr später Konkurs anmeldete. Christian Lindner sagt über sich selbst, dass er gestärkt aus dieser Phase herausgetreten sei und er sein Scheitern auch als Chance gesehen habe.

Christian Lindner – seine Karriere als Landespolitiker

Laut eigenen Angaben übte die Politik auf ihn schon immer einen gewissen Reiz aus, war dennoch anfangs nur ein Hobby für ihn. Von 1996 bis 1998 hatte er das Amt des Vorsitzenden der „Liberalen Schüler NRW” übernommen und gründete kurze Zeit darauf die „Jungen Liberalen” in seinem Heimatort Wermelskirchen. Als die Anliegen junger Menschen auf dem Landesparteitag der FDP 1998 in seinen Augen zu kurz kamen, entschied Lindner sich für den Landesvorstand zu kandidieren. Auf dem Landesparteitag hielt der Jung-Politiker eine Brandrede für die Neuorientierung der FDP, die auch wieder jüngere Menschen ansprechen sollte. Prompt wurde er zum Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen gewählt.

Christian Lindner
Christian Lindner © IMAGO/Emmanuele Contini

Von da an war die politische Karriere Lindners nicht mehr zu stoppen, obwohl er sich auch weitere Karrierewege offenhielt: Lindner studierte von 1999 bis 2006 an der Universität in Bonn und erwarb in elf Semestern einen Magisterabschluss im Hauptfach Politikwissenschaften mit den Nebenfächern Philosophie und Staatsrecht. 2007 wurde er Teil des FDP-Bundesvorstandes und übernahm 2009 im Alter von 30 Jahren das Amt des Parteigeneralsekretärs von Gerd Niebel. Unter dem Parteivorsitzenden Guido Westerwelle arbeitete Lindner fortan daran, ein neues Grundsatzprogramm für die Partei zu erstellen. Nur zwei Jahre später trat er aufgrund von massiver innerparteilicher Kritik von seinen Bundesämtern zurück. Er fokussierte sich daraufhin zuerst auf die Landespolitik in Nordrhein-Westfalen.

Christian Lindner – seine Karriere als Bundespolitiker

2011 kehrte er auf die Bundesebene zurück und stärkte Philipp Rösler als stellvertretender Bundesvorsitzender den Rücken. Als dieser jedoch 2013 an der 5-Prozent-Hürde scheiterte, wurde Lindner im Alte von 34 Jahren zum jüngsten Bundesvorsitzenden der Parteigeschichte gewählt. Bei dem darauffolgenden Bundesparteitag wurde er mit einer deutlichen Mehrheit im Amt bestätigt. Im Zuge der Bundestagswahl 2017 erklärte er sich als Bundesvorsitzender ebenfalls dazu bereit, seine Partei wieder in den Bundestag zu führen. Dabei wurde er mit 91 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten der Freien Demokratischen Partei gewählt.

Bei den Bundestagswahlen im September 2021 verschaffte sich die FDP mit einem Stimmenanteil von 11,5 Prozent einen Platz in der Ampel-Koalition der Bundesregierung. Olaf Scholz ernannte Christian Lindner im Dezember 2021 zum Finanzminister, außerdem wurde er zweiter Stellvertreter des Bundeskanzlers.

Christian Lindner – die wichtigsten Stationen seiner Karriere

  • seit 2021: Bundesminister der Finanzen
  • 2017 bis 2021: Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
  • seit 2013: Bundesvorsitzender der FDP
  • 2012 bis 2017: Landesvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen
  • 2009 bis 2013: Mitglied des Deutschen Bundestags
  • 2009 bis 2011: Mitglied des Deutschen Bundestags sowie Generalsekretär der FDP
  • 2004 bis 2010: Generalsekretär des nordrhein-westfälischen FDP-Landesverbands
  • 2000 bis 2009: Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags
  • 1999 bis 2006: Studium Politikwissenschaften, Staatsrecht und Philosophie
  • seit 1998: Mitglied des nordrhein-westfälischen Landesvorstandes der FDP
  • 1997 bis 2004: Inhaber einer Werbeagentur sowie Mitgründer eines Internet‐Unternehmens
  • 1996 bis 1998: Landesvorsitzender der Liberalen Schüler NRW

    1998: Abitur am Städtischen Gymnasium in Wermelskirchen
  • seit 1995: Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP)

Christian Lindner – Krisen und Fehltritte

Die politische Karriere Christian Lindners verlief nicht immer reibungslos, politische Fehltritte zeichnen seinen Weg. So bezeichnete sich etwa Christian Lindner bereits zwei Wochen vor der Bundestagswahl im September 2021 auf Wahlkampfveranstaltungen als nächster Finanzminister Deutschlands. Für viele war diese ein verfrühtes Statement, das auch als Zeichen von Arroganz gewertet wurde.

Bereits ein Jahr davor war es die Regierungskrise in Thüringen, die Lindner beinahe ein Bein stellen sollte: Damals hatte er die Aufstellung Thomas Kemmerichs als Ministerpräsidentenkandidat unterstützt. Nachdem dieser mit Stimmen der AfD tatsächlich ins Amt gewählt worden war, erklärte Lindner, dass die FDP nicht dafür verantwortlich gemacht werden könne, wer sie wähle. Dieses Statement brachte ihm so viel Kritik ein, dass er am Tag nach der Wahl nach Erfurt fahren musste, um Ministerpräsident Kemmerich zu seinem Rücktritt zu bewegen. Kemmerich leistete Folge und trat am 6. Februar 2020 zurück.

Dieses Ereignis bewegte Christian Lindner dazu, die Kandidatur Kemmerichs und die Annahme der Wahl als Fehler zu bezeichnen, die FDP klar von AfD abzugrenzen und in einer außerordentlichen Sitzung des Bundesvorstands der FDP 2020 die Vertrauensfrage zu stellen. Die Vertrauensfrage ergab: Christian Lindner genießt völligen Rückhalt in seiner Partei.

Christian Lindner – sein Privatleben

Das Privatleben des FDP-Politikers ist spätestens seit Juli 2022 ein offenes Buch: Seit 2018 ist Lindner mit der damaligen RTL-Reporterin Franca Lehfeldt liiert. Seit 2022 arbeitet sie als Moderatorin bei Welt-TV. Im Oktober 2021 gaben die beiden ihre Verlobung bekannt. Die Hochzeit fand am 9. Juli 2022 unter großem öffentlichen Interesse auf der Nordseeinsel Sylt statt, nachdem am 7. Juli die standesamtliche Hochzeit stattgefunden hatte.

Kritik hatte dabei unter anderem aufgeworfen, dass die Hochzeit in der evangelischen Kirche St. Severin stattgefunden hatte, obwohl Lindner mit 18 Jahren aus der Kirche ausgetreten war. Lindners Antwort darauf: „Es gibt ein Mehr, das über uns beide und unser gemeinsames Leben hinausweist. Das in einem Gottesdienst zu bedenken und den Segen zu empfangen, war mir wichtig.“ Anwesend waren zahlreiche prominente Gäste: Bundeskanzler Olaf Scholz kam mit seiner Ehefrau, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (beide SPD). CDU-Chef Friedrich Merz kam gemeinsam mit seiner Frau Charlotte im Privatflieger. Auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) und Nordrhein-Westfalens ehemaliger Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) waren unter den Gästen. Von 2011 bis 2020 war Christian Lindner mit der „Welt“-Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld verheiratet.

Christian Lindner – das weiß nicht jeder über ihn

  • In seiner Freizeit ist er begeisterter Motorsport-Fan und setzt sich auch gerne mal selbst ans Steuer alter Porsches. Mit 19 Jahren kaufte er sich das erste Auto des Autoherstellers. Heute fährt er in seiner Freizeit einen 35 Jahre alten Porsche 911 SC.

    Lindner besitzt außerdem eine deutsche Rennlizenz, den Sportbootführerschein See, den Fischereischein und einen Jagdschein.
  • Christian Lindner engagiert sich ehrenamtlich für das Kinderhospiz „Regenbogenland Düsseldorf”. Er ist dort Mitglied im Förderverein und seit 2009 auch offizieller Botschafter.

    Nach dem Abitur hat sich Christian Lindner für die Reserve der Bundeswehr beworben, wurde zum Reserveoffizier ausgebildet und ist heute Major der Reserve bei der Luftwaffe.

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