Zweiter Weltkrieg - deutsch-französische „Erbfeindschaft“
 

Der Zweite Weltkrieg

Höhepunkt der sogenannten deutsch-französischen „Erbfeindschaft“

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa am 8. Mai 1945 hatte die deutsch-französische „Erbfeindschaft“ einen neuen Höhepunkt erreicht. In weniger als einem Jahrhundert war es zu drei großen Kriegen zwischen Deutschland und Frankreich gekommen:

Dieses letzte Aufeinandertreffen war aus Sicht der Franzosen besonders demütigend, musste die französische Regierung bereits wenige Wochen nach der deutschen Invasion im Sommer 1940 vor den Nationalsozialisten kapitulieren und die Besetzung ihres Landes hinnehmen. In dieser Situation rief Charles de Gaulle (1890-1970), französischer General im Londoner Exil und entschiedener Gegner eines Waffenstillstandes mit Hitler, in einem Appell am 18. Juni 1940 die Franzosen zum Widerstand gegen die Deutschen auf.

An der Spitze der Streitkräfte des „Freien Frankreich“ gelang es ihm, nach der Invasion der Westalliierten in Nordfrankreich am 6. Juni 1944 („D-Day“), der Vertreibung der Deutschen aus Frankreich und deren Kapitulation Anfang Mai 1945, seine Heimat zu befreien. De Gaulle selbst wurde zu einem gefeierten französischen Nationalhelden und zur Symbolfigur des Kampfes gegen die Nationalsozialisten.


De Gaulles Deutschlandpolitik unmittelbar nach Kriegsende

Aufgrund der schnellen Niederlage gegen die Deutschen hatte Frankreich massiv an Ansehen und Einfluss in der Welt verloren. Charles de Gaulle, nach Kriegsende provisorischer Regierungschef seiner befreiten Heimat, hatte es daher zunächst schwer, von den anderen Alliierten den Status einer Siegermacht für sein Land zu erlangen. Schließlich konnte er sich aber mit seiner Forderung nach einer französischen Besatzungszone in Deutschland durchsetzen. Von den Deutschen verlangte er darüber hinaus Reparationen für die wirtschaftlichen Verluste infolge des Krieges, vor allem Kohle sollte nach Frankreich geliefert werden.

Das außenpolitische Hauptziel de Gaulles galt einer langfristigen und unwiderruflichen Schwächung des besiegten Deutschlands, um erneuten Angriffen des Nachbarn auf seine Heimat vorzubeugen. Er forderte deshalb die Angliederung des linken Rheinufers, einschließlich des Saargebietes, an Frankreich. Das Ruhrgebiet sollte unter internationale Verwaltung fallen. Diese weitreichenden und durchaus taktischen Ansprüche gegenüber den anderen Alliierten vollständig durchzusetzen, gelang de Gaulle freilich nicht.

Da er sich überdies nicht mit den ausgearbeiteten Verfassungsentwürfen zur Vierten Französischen Republik einverstanden zeigte, trat er am 20. Januar 1946 von seinem Amt als provisorischer Ministerpräsident zurück. In den Folgejahren spielte er in der aktiven Politik zwar nur noch eine marginale Rolle, nichtsdestotrotz äußerte er sich immer wieder zu politischen Themen – gerade auch was die Beziehungen Frankreichs zu Deutschland betraf.

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