Cemetery Junction - Das Leben und andere Ereignisse

Redaktionskritik

Eine der großartigsten Szenen dieses Films zeigt einen völlig banalen Vorgang: das Servieren von zwei Tassen Tee. Aber im Kontext der Handlung gewinnt dieser Moment eine Symbolik, die vielen Zuschauern die Tränen in die Augen treiben wird. Es gibt mehrere ähnlich abgründige Augenblicke in „Cemetery Junction“, der ersten gemeinsamen Filmproduktion von Ricky Gervais und Stephen Merchant, bekannt als Schöpfer der Fernsehserien „Das Büro“ und „Extras“. Der Film beginnt als Komödie, nimmt immer ernstere Züge an und endet als romantisches Aussteigermärchen. Im Mittelpunkt stehen drei Jungs, die im Jahr 1973 in der englischen Arbeiterstadt Cemetery Junction aufwachsen und der Enge ihres Milieus entfliehen wollen. Über die besten Chancen scheint Freddie (Christian Cooke) zu verfügen, der für den reichen Mr. Kendrick (Ralph Fiennes) Versicherungen verkauft und sich in dessen Tochter verliebt. Bruce (Tom Hughes) ist der James Dean des Trios, gut aussehend, aber renitent und seinen Proletariervater (Ricky Gervais) verachtend. Hinzu kommt der komische Sidekick Snork (Jack Doolan), der seine schlüpfrigen Witze meistens an unpassenden Orten erzählt. Zusammen sind sie unausstehlich, und am Ende ertönt die ewige Generationenhymne „All the Young Dudes“. Als gehaltvoll erweisen sich auch die Extras: Es gibt zwei Audiokommentare, einen sehr lustigen mit den Machern Ricky Gervais und Stephen Merchant und einen geschwätzigen mit den drei jugendlichen Hauptdarstellern, dazu entfallene Szenen sowie drei weitere Features.