Gründungsmitglieder - cfvw.at
CFvW Gesellschaft

"Technische Vorgänge können gesteuert werden soweit die
Vernunft ausreicht. Technik aber kann kein Versagen
der Vernunft ausgleichen.“ (CFvW)


Was sollen wir wissen?
Was müssen wir tun?
Was dürfen wir hoffen?

Die zentralen und leitenden Fragen erinnern unmittelbar an Kants „Was kann ich wissen? Was soll ich thun? Was darf ich hoffen?“. Zugleich bedeuten sie eine Wendung des Blicks, hin zu gemeinsam angewandter Vernunft auf die Herausforderungen unserer Zeit, die praktischen Probleme, vor denen die Menschheit heute steht:

  • Innovationen, Technologie und Markt treiben den Wandel unserer Zeit
  • Die Weltbevölkerung wächst, zunehmend geteilt in „junge“ und „alte“ Gesellschaften
  • Armut und Reichtum, die Schere öffnet sich weiter: lokal, regional und global
  • Das Potential von Krieg und Terror wächst, bis in ethnisch-kulturelle Konflikte hinein
  • Der Verbrauch unserer Ressourcen steigt, die Belastung der Biosphäre nimmt zu
  • Menschliche Macht greift nach der erblichen Konstitution der Natur
  • Marktgesetze dominieren mehr und mehr die gesamtpolitischen Ordnungen
  • Der demokratische Einfluß auf politische Prozesse und Entscheidungen schwindet
  • Ethische Orientierungen relativieren sich auf dem Basar der Meinungen

Im achten Kapitel in „Der Mensch in seiner Geschichte“ reflektiert v. Weizsäcker seine Modifikation der Fragen Kants unter dem Titel „Wohin gehen wir?“: Armut und Reichtum, Krieg und Frieden, Mensch und Natur, die Probleme sind nicht gelöst. Aber, „in gemeinsam angewandter Vernunft wären sie lösbar.“ Dafür ist Carl Friedrich von Weizsäcker ein Gelehrtenleben lang eingetreten: nicht im Sinne eines ausgearbeiteten Theoriegebäudes, sondern, mit aller Rationalität anlehnend an den Sprachgebrauch des Alltags, „sei doch vernünftig!“.

Und: „Weltweite Wahrheitssuche ist heute die Aufgabe.“ „Vernunft: das heißt hier, das Notwendige erkennen. Gemeinsam angewandt: das als notwenig Erkannte verwirklichen.“ Wenn wir versäumen, unsere Einsichten in die Grundlagen und Herausforderungen unserer Zeit soweit irgend möglich voranzutreiben und zu vertiefen, besteht weiterhin die Gefahr, mehr Schaden als Nutzen anzurichten.

„Hoffnung ist Wahrnehmung des Möglichen“ notiert v. Weizsäcker zur dritten Frage und spricht zum Ende seines Buches von seiner Hoffnung mit den Worten: „Ich habe versucht von dem zu reden, was ich erfahren habe. Andere werden anderes, werden mehr erfahren. Sie werden handeln.“

 

Anfang

Ausdrücklich stellt sich die Weizsäcker-Gesellschaft Österreich in die Linie der Anliegen Carl Friedrich von Weizsäckers. Und es liegt nahe, für den Anfang der Gesellschaft das Datum zu nehmen, das die Bundespolizeidirektion Wien nennt: die Gesellschaft in Form eines Vereins „ist somit am 04.01.2011 entstanden und kann seine Tätigkeit beginnen.“ Begonnen aber hat alles um einiges früher.

2004 richtete die Weizsäcker-Gesellschaft Deutschland in Wien ein dreitägiges Symposium aus, vom 21. bis 23. April, im Festsaal des Wiener Rathauses und dem Auftaktabend im kunsthistorischen Museum. Das Thema: „Das geschichtliche Erbe Europas – Historie oder Perspektive der Zukunft?“ Auf dem Podium u. a. mit dabei o. Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig Adamovich und o. Univ. Prof. Dr. Herbert Pietschmann, mit Franz Kardinal König Gründungsmitglied der Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaft Deutschland.

Professor Adamovich schrieb später einen Brief an Dr. Bruno Redeker, geschäftsführender Vorstand der Weizsäcker-Gesellschaft Deutschland, u. a. mit diesen Zeilen: „Das Symposium 2004 im Festsaal des Wiener Rathauses war eindrucksvoll und erfolgreich. Dieser Umstand und die Tatsache, dass Franz Kardinal König Gründungsmitglied ist, legen eine verstärkte Präsenz der Weizsäckergesellschaft in Wien nahe.“

Daraus wurde dann, nach vielen vorbereitenden Treffen der Gründungsmitglieder, die Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaft Österreich mit dem programmatischen Namensteil „Wissen und Verantwortung“.

Gründungsmitglieder

o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig Adamovich

Dr. Peter Amhof

o. Univ.-Prof. Dr. Hans Dieter Klein

Dr. Johannes Penzias

o. Univ.-Prof. Dr. Herbert Pietschmann

Dr. Bruno Redeker

Dr. Gerhard Schwarz

 

Gründungsvorstand

o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig Adamovich (Vorsitzender)

o. Univ. Prof. Dr. Herbert Pietschmann

Dr. Bruno Redeker



Geschäftsführung

Dr. Bruno Redeker (geschäftsführender Vorstand)

Dr. Johannes Penzias

 

Den öffentlichen Teil ihrer Tätigkeit hat die Weizsäcker-Gesellschaft am 18. und 19. November 2011 mit den Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesprächen Wien aufgenommen – am 18. November mit Professor Egon Bahr, dem Architekten der deutschen Außenpolitik unter Willy Brandt, zum Thema „Die strukturelle Handlungsunfähigkeit Europas und die Voraussetzungen zu ihrer Überwindung“, am 19 November weitergeführt mit dem Publizisten Shi Ming über „Wenn sich China unsicher fühlt … . Chinas Sicherheit und Außenpolitik im Spiegel zerfallender Weltbilder Pekings“.