Berlin. Sie hatten ihrer Liebe noch eine Chance geben wollen. Jetzt haben sich Ex-Bundespräsident Christian und Bettina Wulff erneut getrennt.

Sie hatten zusammen im Schloss Bellevue gelebt, sich dann, nach dem Ende seiner Amtszeit, getrennt. Nun steht fest: Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (59) und seine Ehefrau Bettina Wulff (45) leben nicht mehr zusammen.

Mitte Februar traten sie in Berlin noch gemeinsam bei der Berlinale auf, gaben sich entspannt und gut gelaunt. Danach wurde es öffentlich stiller um die beiden – nun haben sie sich erneut getrennt. Das sagte der Rechtsanwalt der beiden, Christian Schertz, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur, nachdem zunächst die „Bunte“ darüber berichtet hatte.

Erste Trennung nach fünf Jahren – dann gab es einen zweiten Anlauf

Bettina und Christian Wulff im Jahr 2016 in Berlin.
Bettina und Christian Wulff im Jahr 2016 in Berlin. © dpa | Wolfgang Kumm

Die beiden haben 2008 geheiratet. PR-Beraterin Bettina Wulff, zuvor Köhler, war die zweite Ehefrau des Politikers. Das Paar hat einen gemeinsamen Sohn, der im Hochzeitsjahr geboren wurde.

Im Januar 2013 trennte sich das Paar, lebte dann allerdings ab Mai 2015 doch wieder zusammen – und ließ sich am 17. Oktober 2015 kirchlich trauen.

Jetzt das erneute Aus. „Als Anwalt der Familie Wulff kann ich Ihnen bestätigen, dass sich Bettina und Christian Wulff einvernehmlich getrennt und alle damit zusammenhängenden Fragen übereinstimmend geregelt haben und vor allem die Verantwortung für ihre Kinder gemeinsam und in voller Übereinstimmung wahrnehmen“, teilte Schertz mit. Zugleich bat er darum, die Privatsphäre der Familie zu respektieren, vor allem wegen der Kinder. „Sie werden nichts Weiteres erklären.“

Leben erst in Burgwedel, dann in Bellevue

Das Paar zog zu Beginn ihrer Beziehung in Burgwedel bei Hannover in ein rotes Klinkerhaus. 2010 folgte dann der Umzug nach Berlin, nachdem Wulff eher überraschend im Alter von 51 Jahren Bundespräsident wurde. Bettina Wulff sorgte als junge, coole Präsidentengattin für Aufsehen – Tattoo-Trägerin, begeisterte Basketballspielerin und junge, strahlende Mutter.

Auch der zweite Anlauf ging daneben – Bettina und Christian Wulff haben sich erneut getrennt.
Auch der zweite Anlauf ging daneben – Bettina und Christian Wulff haben sich erneut getrennt. © dpa | Hendrik Schmidt

Der erste Tiefschlag für das Paar folgte, als die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ein Ermittlungsverfahren gegen Christian Wulff eröffnete. Der Jurist trat am 17. Februar 2012 vom Amt des Bundespräsidenten zurück. Das Paar trennte sich 2013 das erste Mal, reichte die Scheidung ein.

Nachdem das Landgericht Hannover Wulff Anfang 2014 in einem aufwendigen Verfahren von allen Vorwürfen freigesprochen hatte, kam es später langsam wieder zu einer Annäherung zwischen den Wulffs. Die Scheidung wurde gestoppt, im Mai 2015 wurde bekannt, dass es nach einer zweijährigen Pause eine zweite Chance für die Liebe geben sollte.

Sie soll bereits einen neuen Partner haben

Der Zeitschrift „Gala“ hatte Bettina Wulff noch im vergangenen Jahr gesagt: „Ich würde meinen Mann immer wieder heiraten. Wir sind durch eine schwere Phase gegangen und uns anschließend wie neu begegnet.“ Die „Bunte“ hatte auch veröffentlicht, dass Bettina Wulff bereits einen neuen Partner habe.

Ende September ist bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen die 45-Jährige ermittelt. Sie soll alkoholisiert mit einem Auto einen Baum touchiert haben.

Deutsche Bundespräsidenten seit 1949

Theodor Heuss (FDP) war der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1959. Heuss diente in der orientierungslosen Nachkriegszeit durch seine liberal-demokratische Haltung vielen Menschen als Vorbild. Für ihn waren „Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte“. Auch im Ausland warb er mit Erfolg für das aufstrebende Deutschland.
Theodor Heuss (FDP) war der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1959. Heuss diente in der orientierungslosen Nachkriegszeit durch seine liberal-demokratische Haltung vielen Menschen als Vorbild. Für ihn waren „Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte“. Auch im Ausland warb er mit Erfolg für das aufstrebende Deutschland. © © epd-bild / KEYSTONE | Pelikan
Auch Heinrich Lübke (CDU) wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren. Nur eine einmalige Wiederwahl ist zulässig.
Auch Heinrich Lübke (CDU) wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren. Nur eine einmalige Wiederwahl ist zulässig. © © epd-bild / Keystone | Keystone
Zum dritten deutschen Bundespräsidenten wurde 1969 Gustav Heinemann (SPD) gewählt. Er führte das Amt fünf Jahre aus – bis 1974. Der Nationalökonom und Jurist, damals Mitglied der CDU, wurde am 20. September 1949 von Konrad Adenauer zum ersten Innenminister der Bundesrepublik berufen. 1957 trat Heinemann in die SPD ein und wurde Mitglied des Bundestages. Während der großen Koalition von 1966 bis 1969 amtierte er als Justizminister. Von 1949 bis 1955 leitete er als Präses die EKD-Synode; der rheinischen Kirchenleitung gehörte er von 1945 bis 1962, dem Rat der EKD bis 1961 an.
Zum dritten deutschen Bundespräsidenten wurde 1969 Gustav Heinemann (SPD) gewählt. Er führte das Amt fünf Jahre aus – bis 1974. Der Nationalökonom und Jurist, damals Mitglied der CDU, wurde am 20. September 1949 von Konrad Adenauer zum ersten Innenminister der Bundesrepublik berufen. 1957 trat Heinemann in die SPD ein und wurde Mitglied des Bundestages. Während der großen Koalition von 1966 bis 1969 amtierte er als Justizminister. Von 1949 bis 1955 leitete er als Präses die EKD-Synode; der rheinischen Kirchenleitung gehörte er von 1945 bis 1962, dem Rat der EKD bis 1961 an. © © epd-bild / Keystone | Keystone
Walter Scheel (FDP) prägte das Amt von 1974 bis 1979 und war somit vierter Bundespräsident. Das Amt des Bundespräsidenten wird stark von der Persönlichkeit des Amtsinhabers geprägt. Trotz geringer Machtbefugnisse ...
Walter Scheel (FDP) prägte das Amt von 1974 bis 1979 und war somit vierter Bundespräsident. Das Amt des Bundespräsidenten wird stark von der Persönlichkeit des Amtsinhabers geprägt. Trotz geringer Machtbefugnisse ... © imago | Rainer Unkel
... verfügt dieser vor allem mit seinen Reden über erhebliche Möglichkeiten der öffentlichen Wirkung.
... verfügt dieser vor allem mit seinen Reden über erhebliche Möglichkeiten der öffentlichen Wirkung. © imago stock&people | teutopress
Von 1979 bis 1984 bekleidete Karl Carstens (CDU) das höchste Amt im Staat.
Von 1979 bis 1984 bekleidete Karl Carstens (CDU) das höchste Amt im Staat. © Sven Simon
Richard von Weizsäcker (CDU) wurde auch für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident – der sechste in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Richard von Weizsäcker (CDU) wurde auch für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident – der sechste in der deutschen Nachkriegsgeschichte. © imago stock&people | Kraufmann&Kraufmann
Roman Herzog (CDU) wurde 1994 von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten gewählt und bekleidete das Amt bis 1999.
Roman Herzog (CDU) wurde 1994 von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten gewählt und bekleidete das Amt bis 1999. © Hoffmann
Zweimal scheiterte Johannes Rau (SPD) bei dem Versuch, in die höchsten Staatsämter aufzusteigen: 1987 als Kanzlerkandidat und 1993 als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Roman Herzog (CDU) gewählt. Er bekleidete das Amt bis 2004.
Zweimal scheiterte Johannes Rau (SPD) bei dem Versuch, in die höchsten Staatsämter aufzusteigen: 1987 als Kanzlerkandidat und 1993 als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Roman Herzog (CDU) gewählt. Er bekleidete das Amt bis 2004. © © epd-bild / Norbert Neetz | Neetz, Norbert
Große Reputation bei den Landsleuten und im Ausland erwarb der neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) von 2004 bis 2010. Köhler trat ein Jahr nach seiner Wiederwahl überraschend am 31. Mai 2010 zurück. Sein Nachfolger ...
Große Reputation bei den Landsleuten und im Ausland erwarb der neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) von 2004 bis 2010. Köhler trat ein Jahr nach seiner Wiederwahl überraschend am 31. Mai 2010 zurück. Sein Nachfolger ... © © epd-bild/Peter Endig/dpa-Poolf | Peter Endig
... Christian Wulff (CDU) hielt es nur zwei Jahre (2010 bis 2012) im Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin aus. Er erklärte im Februar 2012 nach knapp 20 Monaten im Amt seinen Rücktritt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ...
... Christian Wulff (CDU) hielt es nur zwei Jahre (2010 bis 2012) im Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin aus. Er erklärte im Februar 2012 nach knapp 20 Monaten im Amt seinen Rücktritt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ... © REUTERS | REUTERS / FABIAN BIMMER
... Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme gegen ihn eingeleitet. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht, die Ermittlungen wurden eingestellt.
... Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme gegen ihn eingeleitet. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht, die Ermittlungen wurden eingestellt. © REUTERS | REUTERS / POOL
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Am 6. Juni 2016 erklärte der parteilose 76-jährige Amtsinhaber öffentlich, ...
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Am 6. Juni 2016 erklärte der parteilose 76-jährige Amtsinhaber öffentlich, ... © Getty Images | Sean Gallup
... aus Altersgründen nicht erneut kandidieren zu wollen. „Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“.
... aus Altersgründen nicht erneut kandidieren zu wollen. „Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“. © dpa | Fredrik Von Erichsen
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Christian Wulff war vom 30. Juni 2010 bis zu seinem Rücktritt am 17. Februar 2012 der zehnte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. (dpa/ses)