Nach über 16 Jahren stellt der beliebte Online-Händler Brands4Friends den Betrieb ein. Bis Ende Juni sollen Kundinnen und Kunden noch Angebote erhalten, dann ist aber endgültig Schluss. FOCUS online sagt, was das konkret bedeutet.
Lange klingelten bei Brands4Friends die Kassen, nun ist der Hype vorbei und das Unternehmen stellt nach 16 Jahren Ende Juni den Betrieb ein. Dabei erreichte Brand4Friends mit seinem Clubmodell insgesamt über acht Millionen registrierte Kunden, verkaufte über 50.000 Artikel pro Tag und erwirtschaftete damit noch vor wenigen Jahren dreistellige Millionenbeträge.
Bei Brands4Friends wurden hunderte beliebte Marken zu Schnäppchenpreisen angeboten. Wer von den günstigen Angeboten profitieren und bestellen wollte, musste sich allerdings vorher anmelden – bis vor wenigen Jahren noch über die Empfehlung eines anderen Mitglieds oder über eine Warteliste. Das Angebot reichte von Mode, Schuhen und Accessoires bis hin zu Spielzeug und Wohnaccessoires.
Hintergrund der Firmenschließung sind sinkende Umsätze. Insidern zufolge soll das Unternehmen in den letzten Jahren an Kraft und Wachstum verloren haben. Hintergrund sind zum einen mehrere Umstrukturierungsrunden, die offenbar dazu geführt haben, dass Hersteller andere Anbieter bevorzugen und somit weniger Marken bei Brands4Friends verfügbar sind. Kundinnen und Kunden schauten deshalb seltener in die Angebote.
Warum konnte Brands4Friends so günstig?
Das Konzept von Brands4Friends und anderen Shoppingklubs ist gut durchdacht. Die Anbieter kaufen Restposten, Ladenhüter und Sonderkollektionen günstig ein und verkaufen sie als Rabattangebote an ihre Mitglieder weiter.
Da die Angebote nicht für jedermann einsehbar sind, können Luxuslabel, Markenhersteller und Premiumbrands ihr Hochpreisimage schützen. Die Shoppingklubs profitieren von einem exklusiveren, hochwertigen und besonderen Sortiment, dass es so nicht im stationären Handel zu kaufen gibt. Kundinnen und Kunden wird eine Exklusivität verkauft, die eigentlich Restware umfasst. Das zahlt sich in Summe aus.
Ähnliche Konzepte bieten Lounge by Zalando, Limango, Bestsecret und der französische Gigant Vente Privée, die allesamt Milliardenumsätze mit ihren Shopping-Clubs machen.
Brand4Friends stellt Betrieb ein – was heißt das für meine Mitgliedschaft?
Der Geschäftsbetrieb endet zum 30. Juni. Mitgliedschaften werden nach diesem Zeitpunkt gekündigt.
Kundinnen und Kunden sollen weiterhin Produkte kaufen und bestellen können. Der Club-Betrieb wurde längst eingestellt. Ob Produkte in den nächsten Wochen zu einem günstigeren Preis abverkauft werden, ist unklar. Das Unternehmen selbst hat offenbar bereits sämtliche Verträge mit Herstellern aufgekündigt und leert derzeit seine Lagerräume.