Boogie Woogie am Klavier lernen – ein Leitfaden für Beginner

Zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2023

Boogie Woogie ist ein richtiger Gute-Laune-Musikstil, der vor allem durch die rhythmische und treibende Basslinie sowie die mitreißenden Melodien auffällt. Boogie Woogie am Klavier lernen macht nicht nur Spaß, es wird auch schnell richtig cool klingen.

Mir macht es großen Spaß, zwischendurch mal Boogie Woogie am Klavier zu spielen, da sie einen echten Kontrast zu meinem sonstigen Programm darstellt und super klingt.

In diesem Artikel erfährst du, was Boogie Woogie überhaupt ist. Du erfährst außerdem etwas über die Geschichte und etwas darüber, wie du diesen Stil lernen kannst.

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in den USA mit dem Boogie Woogie ein solistischer Klavierstil, dessen Wurzeln im Blues liegen. Oft wird der Musikstil in Verbindung mit dem Eisenbau in den USA gebracht, dessen rhythmische Arbeitsgeräusche im Boogie Woogie wiederklingen sollen.

Charakteristisch für den Boogie Woogie ist vor allem seine Basslinie, welche auch als „Walking Bass“ bezeichnet wird. Der Name ist hier Programm, denn wenn man sich nur die Basslinie anhört, kommt es einem so vor, als würde die linke Hand auf der Tastatur „gehen“.

Zwei weitere wichtige Faktoren sind Rhythmus und Timing. Besonders in der rechten Hand werden viele Läufe gespielt, mal in einem geraden Rhythmus, mal in Synkopen (hier wird die eigentliche Betonung im Takt verschoben). Auch Betonungen auf den Off-Beats (unbetonte Zählzeiten), z. B. durch Akkorde, kommen sehr häufig vor.

Da der Boogie Woogie aus dem Blues entstanden ist, folgt dieser dem zwölf Takte umfassenden Blues-Schema.

Dieses ist eine Abfolge von 12 Takten, welche durch eine bestimmte Akkordfolge gekennzeichnet ist. In der Tonart C-Dur kann das Blues-Schema so aussehen:

C7 / C7 / C7 / C7 / F7 / F7 / C7 / C7 / G7 / F7 / C7 / C7

Nach diesem Schema wird in den ersten vier Takten die Tonika (1. Stufe, C7) gespielt. Es folgen zwei Takte der Subdominanten (4. Stufe, F7) und wieder zwei Takte der Tonika (1. Stufe, C7).

Danach kommen ein Takt die Dominante (5. Stufe, G7) und ein Takt die Subdominante (4. Stufe, F7), bevor es zwei Takte lang wieder in die Tonika (1. Stufe, C7) geht.

Dieses Muster wiederholt sich, solange das Stück dauert.

Das Blues-Schema bietet viel Freiraum zur Improvisation von Melodien. Vor allem in der rechten Hand, also der Oberstimme, kann viel melodisch experimentiert werden.

Ich persönlich denke, dass man am besten durch das Hören in den spezifischen Groove des Boogie Woogie kommt. Höre dir Aufnahmen von Pete Johnson, Albert Ammons oder Meade Lux Lewis an, um den Stil besser kennenzulernen.

Besonders spannend beim Boogie Woogie ist für mich, dass jede Hand eine eigene Aufgabe erfüllt.

Wie schon weiter oben kurz erwähnt, spielt die linke Hand den „Walking Bass“, eine oft aus Quinten bestehende Abfolge von Tönen. Diese ist die treibende Kraft im Boogie Woogie, wodurch der Musikstil oft als sehr „pulsierende“ bezeichnet wird.

In der rechten Hand wird die Melodie gespielt, auf ihr liegt der Fokus. Oft wird mit ihr auch improvisiert. Somit obliegt der rechten Hand der kreativere Part im Boogie Woogie.

Es gibt auf YouTube einige gute Tutorials, die dir den Einstieg in den Boogie Woogie verständlich zeigen. Wer gerne etwas strukturierter lernen möchte, empfehle ich einen Boogie-Woogie-Klavierkurs oder Lehrbücher zu diesem Thema.

Diese Stilrichtung zu erlernen geht vor allem sehr gut mit einem detaillierten Lehrbuch.

Ein gutes Werk zum Einstieg ist „Boogie Woogie Starter“ von Michael Gundlach, welches dir in einfachen Lektionen den Walking Bass sowie die Melodieführung der rechten Hand erläutert.

Noch einfacher ist das Lernen mit einem Boogie-Woogie-Onlinekurs. Empfehlen kann ich dir hier den Kurs „Boogie Piano für Anfänger“ der Onlinemusikschule.info.

Du bekommst insgesamt 10 Videolektionen für Anfänger*innen, mit denen du Boogie lernen kannst. Dieser Kurs eignet sich hervorragend für Musiker*innen, die bereits eine Grunderfahrung im Bereich des Klavierspielens haben und gerne etwas Neues ausprobieren möchten.

Boogie Woogie ist für mich persönlich ein toller Musikstil, der sich relativ leicht auf dem Klavier erlernen lässt, wenn du bereits Vorerfahrung mit dem Klavier hast.

Er zeichnet sich durch eine sehr klare Spielstruktur aus, was den Einstieg erleichtert.

Grundlegende rhythmische und melodische Muster können so auch in der einfachsten Form schon zu Beginn umgesetzt werden. Das Blues-Schema bildet hierfür die Grundlage.

Mit etwas Ausdauer und Geduld kannst du wunderbar Boogie Woogie am Klavier lernen und mit etwas Erfahrung auch ziemlich virtuos dieses Genre spielen.

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Weitere Informationen über den Boogie Woogie findest du z.B. auf der Website von Wikipedia in dem Artikel Boogie-Woogie.

Sarah

Mein Name ist Sarah und Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich habe früh angefangen, Klavier, Gitarre, Trompete und Schlagzeug zu lernen und intensivierte meine Kenntnisse durch das Studium der Musikwissenschaft mit Hauptfach Klavier in Detmold. Meine Erfahrungen gebe ich gerne an alle weiter, die ein Instrument lernen möchten.