Nicht erst seit ihrer überfälligen Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame zählen Bon Jovi zu den berühmtesten und erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. Zusammen mit Aerosmith, Guns N’ Roses und U2 bestimmten sie den Sound der 1980er- und 1990er-Jahre. Auch im 21. Jahrhundert sind die Rocker noch Stammgäste in den Hitlisten und den Stadien der Welt. Ihr Geheimrezept für Chart-Topper und ausverkaufte Tourneen: keine Angst vor Pathos, eine Prise Selbstironie und viel Herzblut.
Eine Glam-Metal-Crew aus New Jersey stürmt die US-Charts
Der 14. März 1983 ist einer der großen Tage der Rockmusik. Damals gründen der charismatische 21-jährige US-Amerikaner Jon Bon Jovi und seine Musikerfreunde David Bryan, Richie Sambora, Alec John Such und Tico Torres die Band, die sich nach dem Leadsänger benennt.
Das gleichnamige Debütalbum erscheint 1984. Die Single „Runaway“ wird in den USA zum ersten Top-40-Hit der Band, die damals noch in voller Glam-Metal-Montur unterwegs ist: mit langen Haarmähnen, Lederkluft, Schmuck und stolz präsentierter Brustbehaarung. Auf Tour gehen sie als Vorband der Scorpions und KISS, doch schon bald reißen sich Fans um Tickets für Bon Jovis eigene Shows.
Während die ersten zwei Alben das musikalische Fundament legen, kommt Bon Jovis Durchbruch in den USA 1986 mit dem Album „Slippery When Wet“. Die LP enthält legendäre Singles, die heute zum Pflichtprogramm jeder Bon-Jovi-Tour zählen – wie „Livin’ On A Prayer“ und „Wanted Dead Or Alive“.
Mit ihren Rockballaden erobern Bon Jovi die Welt
Mit „New Jersey“ (1988) legen sie eine weitere Platte mit markanten Refrains und eingängigen Riffs nach. In den USA wird es bis zum Album „Lost Highway“ (2007) der vorerst letzte Platz 1 in den Album-Charts sein. Dafür zeichnet sich mit dem Folgealbum „Keep The Faith“ (1992) ab, dass Fans im Rest der Welt und vor allem in Deutschland zu Bon Jovis größten Anhängern zählen.
Ab „Keep The Faith“ präsentiert sich Jon Bon Jovi mit neuer Frisur und einem neuen, rockigeren Stil: weg von Glam-Metal hin zum klassischen Stadionrock und Balladen wie „Bed Of Roses“. Nebenbei erfindet er – begleitet von Richie Sambora – mit einer Akustik-Performance bei den MTV Video Music Awards 1989 quasi das Format MTV Unplugged.
Während der Hype um Bon Jovi in Amerika erst ab den 2000ern wieder so richtig aufflammt, landet die Band in Deutschland zwischen 1992 und 2020 mit sechs Alben auf Platz 1 der Album-Charts. Ähnlich erfolgreich ist die Band in Großbritannien, in der Schweiz, in Österreich und in Asien.
Auch im 21. Jahrhundert sind Bon Jovi Hit-Garanten
Mit der Platte „Crush“ (2000) und „It’s My Life“ – der erfolgreichsten US-Single der Band – beginnt, was man wohl Bon Jovis endgültigen Aufstieg in den Rock-Olymp bezeichnen könnte. 2018 ist es dann schließlich soweit: Bon Jovi werden in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und damit auch „offiziell“ zu unsterblichen Musiklegenden.
Die Jungs haben erreicht, wovon alle Rockbands träumen – doch das bedeutet keinesfalls, dass sie ihre Musikkarriere nun an den Nagel hängen. Das beweisen Bon Jovi bei ihren energiegeladenen Shows, die nicht nur euphorische Hymnen und berührende Balladen zum Mitsingen bieten, sondern auch Raum lassen für leisere und magische Momente.