Bernd Lucke
„Die Welt“ bietet Ihnen News & Hintergründe zum Politiker und Ökonomie-Professor der Uni Hamburg Bernd Lucke aus Berlin.
Bernd Lucke wurde 1962 in West-Berlin geboren. Er ist beurlaubter Professor für Makroökonomie an der Universität Hamburg und seit 2014 Abgeordneter im Europäischen Parlament für die europakritische Partei Alternative für Deutschland (AfD).
Im Zuge der Finanzkrise ab 2007 rief er alle deutschen Hochschullehrer für Volkswirtschaft zur Gründung eines Plenums für volkswirtschaftliche Ausnahmefälle auf. Unter seiner Federführung sprach sich das Plenum 2011 gegen eine Verlängerung des Euro-Rettungsschirms aus.
Lucke und die Euro-Kritik
Bernd Lucke war maßgeblich an der Gründung der AfD im Jahr 2013 beteiligt. Innerhalb der Partei war er bis Juli 2015 einer der drei Parteisprecher, die die Spitze des Parteivorstandes bildeten. Immer wieder regten die öffentlichen Stellungnahmen Luckes zu Kontroversen an, so kritisierte er verschiedene Institutionen der Europäische Union und nannte die Einführung des Euro auf der Gründungsveranstaltung der AfD „einen historischen Fehler“.
„Weckruf 2015“ und Parteiaustritt
Nach einem andauernden Richtungsstreit innerhalb seiner Partei initiierte er im März 2015 den Verein „Weckruf 2015“, mit dem er gegen radikale Tendenzen in der AfD vorgehen wollte. Dieser Vorstoß löste in der AfD eine heftige Kontroverse aus und Lucke wurde von Teilen der Partei zunehmend angefeindet.
Auf dem Parteitag am 4. Juli 2015 verlor er eine Kampfabstimmung um den Parteivorsitz gegen Frauke Petry, die dem nationalkonservativen Flügel der Partei angehört. Am 8. Juli 2015 kündigte er schließlich seinen Austritt aus der Partei an.