Hochrangige Regierungsdelegation aus Belgien in Marokko - Abgeschobene Illegale werden zurückgenommen
Am Sonntag ist eine hochrangige belgische Regierungsdelegation nach Marokko abgereist. Premierminister Alexander De Croo (Open VLD), Außenministerin Hadja Lahbib (MR), Innenministerin Annelies Verlinden (CD&V), Justizminister Paul Van Tigchelt (Open VLD) und Asylstaatssekretärin Nicole de Moor (CD&V) werden zwei Tage lang u.a. über die Formen der Rückkehr von illegalen marokkanischen Einwanderern sprechen. Doch die Themenliste umfasst noch andere Bereiche.
Eines der Ziele des belgischen Arbeitsbesuchs in Marokko ist eine bessere Zusammenarbeit der Justiz- und Asylbehörden beider Länder, die vor allem die Rücknahme von abgewiesenen und abzuschiebenden illegalen Einwanderern aus dem Land im Maghreb betrifft.
Dieses Ziel wurde erreicht. Marokko erklärte sich bereit dazu, in Belgien aufgegriffene illegale Einwanderer zurückzunehmen. Laut Asylstaatsekretärin De Moor unterzeichneten die marokkanischen Behörden eine entsprechende Absichtserklärung. Damit können illegal in Belgien lebende Marokkaner leichter in ihr Heimatland abgeschoben werden.
Doch neben dem Thema Asyl und Einwanderung hat die zweitägige belgische Marokko-Mission auch eine wirtschaftliche Komponente. Vertreter von etwa 30 Unternehmen sind mit in die Hauptstadt Rabat gefahren, um mögliche Verträge mit dortigen Firmen zu besprechen.
"Breitgefächert"
Premier De Croo sagte dazu gegenüber VRT NWS: „Die Abkommen, die ich schließen möchte, sind breitgefächert. Es geht um illegale Einwanderer, die zurückgenommen werden müssen, aber auch um Unternehmen, die potentiell in Marokko investieren können.“
Asylstaatssekretärin De Moor gab an, dass Belgien allgemein eine effektivere Rückführung von illegalen Einwanderern planen möchte: „Wir verbuchen einen vorsichtigen Anstieg der Rückführungen, doch die Ambition ist, dies zu erhöhen und weiter zu verstärken. Wir sind hier, um dies zu besprechen.“
Wirtschaftskonferenz in Casablanca
Neben der Zusammenarbeit auf Justiz- und Migrationsebene betreffen die Gespräche auch die Verbesserung der Wirtschafts- und Handelelsbeziehungen sowie einen intensiveren Kulturaustausch. Am Dienstag findet unter belgischer Teilnahme eine Wirtschaftskonferenz in Casablanca statt. Laut Zahlen der belgischen Bundesbehörde für Außenhandel exportierte unser Land 2023 Waren und Güter im Wert von 1,3 Mia. € nach Marokko aus. Das betraf vor allem chemische Produkte, metallene Rohstoffe und Maschinen.
