Barack Obama: Leben und politische Laufbahn des 44. US-Präsidenten
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Barack Obama: Leben und Karriere des US-Präsidenten

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Das ehemalige US-Präsidenten-Ehepaar, Barack und Michelle Obama, winkt nach dem «Obama Foundation Summit»
Barack Obama mit Ehefrau Michelle nach dem „Obama Foundation Summit“ 2019 © picture alliance/dpa/Chicago Sun-Times/AP | Ashlee Rezin Garcia

Barack Obama schrieb während seiner Präsidentschaft Geschichte:

  • Erster afroamerikanischer US-Präsident
  • Träger des Friedensnobelpreises
  • Internetphänomen vom Wahlkampf 2008 bis heute

„Yes We Can!“. Dieser Ausruf ging 2008 um die Welt als der Demokrat Barack Obama (*04.08.1961) zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Ein historischer Wahlsieg auch aufgrund der Tatsache, dass er der erste Afroamerikaner in diesem Amt war. Zu seinen Wahlversprechen gehörten eine Reform des amerikanischen Gesundheitssystems mit einer bezahlbaren allgemeinen Krankenversicherung, die später als „Obamacare“ bekannt wurde, eine Energiewende sowie ein Ende des Irakkriegs. 2009 wurde ihm sogar der Friedensnobelpreis verliehen. Eine Entscheidung, über die später viel diskutiert wurde.

Nichtsdestotrotz: Nicht nur innerhalb der Vereinigten Staaten, sondern auf der ganzen Welt war der Rückhalt für Obama damals enorm. Bis heute sind Barack und seine Frau Michelle Obama (*17.01.1964) beliebte Personen des öffentlichen Lebens. Doch wie sieht das Privatleben des ehemaligen US-Präsidenten aus? Wie verlief seine politische Karriere, bevor er Präsident wurde? Wie engagiert sich das Ehepaar Obama nach seiner Präsidentschaft?

Barack Obama: Leben

Bereits als er zwischenzeitlich mit seiner Mutter von 1967 bis 1971 in Indonesien lebte, wusste Barack, dass er einmal Präsident werden wollte. Im Alter von 10 Jahren kehrte er 1971 nach Hawaii zurück und lebte dort bei seinen Großeltern mütterlicherseits. 1979 schloss er die Schule ab und besuchte dann das Occidental College in Eagle Rock in Los Angeles, darauffolgend zwei Jahre lang die Columbia University in New York City. Das Geld brachte die Familie selbst auf.

Ab 1985 studierte er Rechtswissenschaft an der Harvard Law School. Dazu gehörte auch ein Praktikum, das er im Sommer 1989 in der Kanzlei Sidley Austin in Chicago absolvierte. Während dieses Praktikums lernte er seine spätere Ehefrau kennen, die damals noch Michelle Robinson hieß und ihn in der Kanzlei betreute. 1992 heirateten sie. Ein Jahr darauf, 1993, erhielt er eine Anstellung bei den auf Bürgerrecht spezialisierten Anwälten Miner, Barnhill und Garland in Chicago. Bis 2004 lehrte Obama an der University of Chicago Verfassungsrecht.

Barack Obama: Politische Laufbahn

1992 trat Barack Obama in die Demokratische Partei ein. Im Rahmen seines ersten politischen Engagements mobilisierte er in Chicago mit einer Kampagne zur Wählerregistrierung mehr als 150.000 afroamerikanische Wähler. Damals wurde Bill Clinton (*19.08.1946) zum Präsidenten gewählt. 1996 und 1998 wurde Barack Obama als Abgeordneter in den Senat von Illinois gewählt. Ab 2005 war Barack Obama Senator von Illinois. 2008 wurde er schließlich zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Damit bekleidete er dieses Amt als erster Afroamerikaner. Sein Wahlkampf erzielte zahlreiche Spendenrekorde, zudem nutzte er als erster Präsidentschaftskandidat das Internet zur Gewinnung neuer Wähler. Er erhielt am 10. Dezember 2009 den Friedensnobelpreis – eine stark umstrittene Entscheidung, da unter seinem Kommando unzählige Drohnenangriffe im Nahen Osten geflogen wurden, bei denen Zivilisten und Kinder getötet wurden.

2012 wurde Barack Obama in seinem Amt bestätigt. Während beider Amtszeiten stand Barack Obama sein Parteikollege Joseph „Joe“ Biden (*20.11.1942) als Vizepräsident zur Seite. Nach seiner zweiten Amtszeit wurde Barack Obama durch die TV-Persönlichkeit Donald Trump abgelöst.

Barack Obama: Politik

Als Präsident der Vereinigten Staaten hatte Barack Obama zwei Themen, für die er bis heute bekannt ist. Eines dieser Anliegen war eine Reform des Gesundheitssystems. Im Oktober 2013 gelang es ihm, eine allgemeine Krankenversicherung einzuführen. Diese wurde allerdings Umfragen zufolge von 59 % der Bevölkerung abgelehnt. Dies ist nicht zuletzt auch auf technische Pannen in der Umsetzung zurückzuführen.

Außenpolitisch war eines seiner Ziele, den Iran daran zu hindern, Atomwaffen herzustellen. Zu diesem Zwecke gab es seinerzeit ein wegweisendes Abkommen zwischen den USA und dem Iran, das als historische Annährung der beiden verfeindeten Systeme zu verstehen war. 2015 wurde das Abkommen unterzeichnet. Darin fanden sich unter anderem Vorgaben zur internationalen Kontrolle über den Uranbestand und die Urananreicherung des Iran.

Barack Obama: Partei

Barack Obama gehört seit 1992 der Demokratischen Partei an. Sie ist die größere der beiden in den USA vertretenen großen Parteien und hat 45,7 Millionen Mitglieder. Die Demokratische Partei gilt als eher (links-)liberal, insbesondere im Vergleich zur zweiten großen Partei, den Republikanern. In ihrer Anfangszeit jedoch war die 1828 gegründete Demokratische Partei die konservativere von beiden Parteien. Erst seit dem 20. Jahrhundert wurden sie zunehmend mit liberalen und progressiven Zielen wie der Aufhebung der Rassentrennung und der Gleichstellung von Minderheiten in Verbindung gebracht. Auch heute noch stehen die Demokraten für progressive Sozialpolitik. Die Demokraten erhielten in sieben der acht letzten Präsidentschaftswahlen mehr Stimmen als die Republikaner. Die einzige Ausnahme bildete die Wahl 2004, da auch der Sieg der Republikaner 2016 durch die Verteilung der Wahlmänner zustande kam, nicht durch die Anzahl der Stimmen.

Barack Obama: Engagement nach der Präsidentschaft

Auch nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten engagiert sich Barack Obama bis heute weiterhin in der Politik. Regelmäßig äußerte er öffentlich seine Meinung zur Politik seines Nachfolgers Donald Trump, beispielsweise dessen Versuch, seine Gesundheitsreformen rückgängig zu machen, sowie anlässlich der Black-Lives-Matter-Proteste und der Covid-19-Pandemie. Seine Äußerungen zu den rechtsextremen Aufmärschen in Charlottesville 2017 wurden seinerzeit häufiger aufgerufen als alle anderen Postings in der Geschichte von Twitter.

Mit ihrer Obama Foundation setzen er und seine Frau Michelle sich außerdem dafür ein, junge Leute zu fördern. Darüber hinaus führt die Stiftung weltweit gemeinnützige Projekte durch und unterhält ein Stipendienprogramm. Die Stiftung hat sowohl einen spezifisch regionalen Fokus auf die Heimat der Obamas in Chicago als auch eine globale Dimension mit Leadership-Programmen in Afrika und Asien.

Barack Obama: Familie

Barack Obama wurde 1961 in Honolulu auf Hawaii geboren. Seine Eltern sind Barack Hussein Obama Senior (*18.06.1936, †1982) und Stanley Ann Dunham(*29.11.1942, †1995). Obamas Vater stammte aus Kenia, seine Mutter aus Wichita in Texas. Dunham und Obama Senior lernten sich während des Studiums auf Hawaii kennen und heirateten kurze Zeit später. Die Ehe hielt nicht lang. Barack Obamas Eltern ließen sich 1964 scheiden. 1965 heiratete Barack Obamas Mutter den Indonesier Lolo Soetoro (*2.01.1935, †1987) und zog 1967 mit ihrem Sohn nach Indonesien, in die Heimat ihres Mannes. Barack Obama besuchte eine multireligiöse Schule in Jakarta. Seinen leiblichen Vater sah er mit 10 Jahren zum letzten Mal. Dieser verstarb 1982 nach einem schweren Verkehrsunfall. Auf der Seite seines Vaters hat Barack Obama drei jüngere Halbbrüder und eine Halbschwester.

Barack Obama: Kinder

Barack Obama und seine Frau Michelle Obama haben zwei Töchter. Ihre Namen sind Malia Ann Obama (*04.07.1998) und Natasha „Sasha“ Obama (*10.05.2001). Natasha zog 2009 als jüngstes Kind eines Präsidenten seit 1961 in das Weiße Haus ein. Ab 2017 besuchte Malia die Harvard University, Natasha besucht seit Herbst 2019 die University of Michigan.

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