BaFin - Robo-Advice - Welche Arten von Automatisierung gibt es?

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Erscheinung:10.02.2017, Stand:geändert am 19.02.2020Welche Arten von Automatisierung gibt es?

Auch wenn die Digitalisierung mittlerweile in allen Bereichen der Finanzdienstleistungen Einzug gehalten hat, unterscheidet sich die jeweilige Durchdringung in den einzelnen Bereichen noch stark.

Robo-Advice zur Geldanlage kann dabei rechtlich in Form einer Anlageberatung, einer Finanzportfolioverwaltung, einer Abschlussvermittlung oder einer Anlagevermittlung erbracht werden.

Anlageberatung und Finanzportfolioverwaltung

Das derzeit am stärksten wahrgenommene Angebot besteht im Bereich der Anlageberatung und in der Finanzportfolioverwaltung. Hauptsächlich werden hier automatisierte Tools für die Finanzportfolioverwaltung (oft auch „Vermögensverwaltung“ oder „Portfoliomanagement“ genannt) eingesetzt. Hierbei stellen potenzielle Kunden dem Dienstleister u. a. Informationen über ihre Anlageziele und Risikoneigung zur Verfügung, mittels derer ein Algorithmus beispielsweise die zum Kundenprofil passende Anlagestrategie ermittelt. Im Fall der Anlageberatung werden dem Kunden zu seinem Kundenprofil passende, konkrete Finanzinstrumente vorgeschlagen, etwa ein bestimmter Investmentfonds oder ETF.

Anbieter von Robo-Advice sind dabei je nach Art und Umfang der angebotenen Finanzdienstleistungen entweder Banken oder Finanzdienstleister (oftmals sogenannte Start-ups oder FinTechs), die jeweils unter der Aufsicht der BaFin stehen, sowie sogenannte Finanzanlagenvermittler, die von den Industrie- und Handelskammern (IHK) beaufsichtigt werden.

Weitere Bank- und Versicherungsdienstleistungen

Auch bei den weiteren von Banken angebotenen Dienstleistungen weitet sich die Digitalisierung und insbesondere die damit verbundene Automatisierung zunehmend aus. Hauptsächlich erfolgt die automatisierte Beratung und Finanzplanung allerdings noch über Vergleichsportale für Hypotheken, Privatkredite, Bankkonten und Bankeinlagen. Der Funktionsumfang ist unterschiedlich und kann von der bloßen Kundeninformation bis hin zum Vertragsabschluss bei einem der gelisteten Anbieter reichen. Zumeist fungieren die Vergleichsportale deshalb als Vermittler und nicht als Anbieter des eigentlichen Produkts. Neben den Vergleichsportalen haben sich auch Portale etabliert, die auf Basis der vom Kunden zur Verfügung gestellten Information konkrete Produktvorschläge unterbreiten, die dem anhand der Eingaben und etwaiger weitere Daten ermittelten Kundenprofil entsprechen sollen.

Im Vertrieb von Versicherungsprodukten entstehen ebenfalls neue Geschäftsmodelle. Auch hier werden auf Basis von Algorithmen geeignete Produkte empfohlen – etwa zur Altersvorsorge oder zur Absicherung von Schadensfällen. Zusätzlich ermöglichen es einzelne Versicherungsunternehmen ihren Kunden, sich auf ihren Webseiten persönliche Angebote zum gewünschten Versicherungsschutz erstellen zu lassen. Diese basieren auf Informationen, die der Kunde bereitstellt bzw. in der Vergangenheit bereitgestellt hat. Charakteristisch ist dabei oftmals, dass die Beratung zunächst automatisiert erfolgt, um danach durch persönlichen Kontakt ergänzt zu werden.

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