Gorbatschow. Paradies - arte | programm.ARD.de
    • 17.08.2021
      20:15 Uhr
      Gorbatschow. Paradies Lettland/Tschechische Republik/Frankreich 2020 | arte
       

      "Gorbatschow. Paradies" ist der neue Dokumentarfilm von Vitaly Mansky ("Putins Zeugen", "Im Strahl der Sonne"). Er wurde beim Internationalen Amsterdamer Dokumentarfilmfestival IDFA 2020 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.
      Der Film ist ein langes Gespräch zwischen dem Autor und Michail Gorbatschow, die sich seit über 30 Jahren kennen. Wie lebt der letzte und einzige Präsident der Sowjetunion heute? Michail Sergejewitsch Gorbatschow, geboren am 2. März 1931, wurde im Frühjahr dieses Jahres 90 Jahre alt. Dem Westen gilt "Gorbi" als Symbol der Freiheit, manche in Russland sehen in ihm den Totengräber der Sowjetunion.

      Dienstag, 17.08.21
      20:15 - 22:00 Uhr (105 Min.)
      105 Min.

      "Gorbatschow. Paradies" ist der neue Dokumentarfilm von Vitaly Mansky ("Putins Zeugen", "Im Strahl der Sonne"). Er wurde beim Internationalen Amsterdamer Dokumentarfilmfestival IDFA 2020 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.
      Der Film ist ein langes Gespräch zwischen dem Autor und Michail Gorbatschow, die sich seit über 30 Jahren kennen. Wie lebt der letzte und einzige Präsident der Sowjetunion heute? Michail Sergejewitsch Gorbatschow, geboren am 2. März 1931, wurde im Frühjahr dieses Jahres 90 Jahre alt. Dem Westen gilt "Gorbi" als Symbol der Freiheit, manche in Russland sehen in ihm den Totengräber der Sowjetunion.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Vitaly Mansky

      Michail Sergejewitsch Gorbatschow war der Architekt von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) und brachte den meisten Bürgern des Ostblocks Freiheit und zum Teil Demokratie. Als er am ersten Weihnachtstag 1991 seinen Rücktritt als Präsident der Sowjetunion erklärte, war das das Ende der Sowjetunion. Für manche - beispielsweise für Wladimir Putin - war dies die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts.

      Gorbatschow lebt seit dem Tod seiner Ehefrau Raissa am 20. September 1999 alleine. In einer Moskauer Vorstadt wurde ihm vom russischen Staat ein Haus mit Haushälterin, Köchin, Assistenten und Chauffeur zur Verfügung gestellt.

      Vitaly Manskys Kamerafrau Alexandra Ivanova dreht mit einem ebenso aufmerksam beobachtenden wie liebvollen Auge. In seinem Director's Statement schrieb der Autor V. Mansky, dass er mit diesem Film zeigen wollte, dass "hinter der kühlen, steinernen Maske der Mensch zum Vorschein kommt, der aus freien Stücken beschlossen hat, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Mit dieser Motivation haben wir uns dem langwierigen Prozess gestellt, diesen weltmüden 90-Jährigen dazu zu bewegen, uns an seiner Welt teilhaben zu lassen - bestimmt von Einsamkeit, Enttäuschung und Freude über die Freiheit."

      In einem Interview mit Geoffrey Macnab von "Screen Daily" erklärte Vitaly Mansky, dass es Gorbatschow während der Dreharbeiten "nie peinlich war, im Film er selbst zu bleiben. Er hat nie versucht, seinen körperlichen Zustand zu vertuschen, obwohl seine Assistentinnen des Öfteren versucht haben zu verhindern, dass ihn der Film so gebrechlich zeigt, wie er ist. Das ist eine seltene Tugend für Menschen von solchem Format, die normalerweise darauf bedacht sind, immer ihre Fassade zu wahren."

      Vitaly Mansky ist ein mutiger Mann. Kurz vor Weihnachten 2020 demonstrierte er mit einer vor sich gehaltenen blauen Männerunterhose direkt vor der Lubjanka in Moskau gegen das Nervengift-Attentat auf den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny am 20. August 2020. Die Lubjanka ist die Zentrale der Tscheka, des KGB und heute des FSB. In den Kellern der Lubjanka wurden Hunderttausende gefoltert und mit Genickschuss exekutiert. Die Gefängniszellen der Lubjanka sind heute noch in Gebrauch. Vitaly Mansky wurde wegen dieser ungenehmigten Ein-Mann-Demonstration verhaftet und für kurze Zeit ins Gefängnis gebracht. Wenig später wurde er freigelassen und konnte in sein Exil nach Riga in Lettland zurückkehren.

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