Das durchaus komplexe PC-Bordmittel "Aufgabenplanung" gibt es schon seit rund 15 Jahren. Das Tool kam mit Windows Vista, das 2007 erschien – und beerbte die "Geplanten Tasks" von Windows 2000 und XP. Das Pendant aus den genannten beiden Systemen war ein relativ simpel gestricktes Automatisierungs-Tool. Die Aufgabenplanung ist mächtiger, ihr Aufgabengebiet ist aber identisch: PC-Programme zum von Ihnen festgelegten Zeitpunkt starten. Das erfolgt ganz nach Ihrem Wunsch einmalig oder zyklisch. Die Aufgabenplanungs-Anwendung ist in zwei Modi verwendbar: Die eine Betriebsart ist einfach und Assistenten-basiert, so wie das Pendant von anno dazumal. Die andere Spielart ist komplexer, eröffnet Ihnen aber mehr Möglichkeiten. So legen Sie den verselbstständigten Aufruf der von Ihnen bevorzugten Funktionen noch besser in die Hände von Windows. Profis brauchen die erweiterten, Feature-reichen Facetten, Anfänger sind mit der simplen Betriebsart in der Regel am besten bedient.
Auch wenn Ihnen nicht der Sinn nach verselbstständigten Anwendungsaufrufen steht: Die Aufgabenplanung ist ein wichtiges Rückgrat im Windows-Funktionskomplex. Programme starten dank des Features nämlich unter Umständen UAC-los (User Account Control), also ohne Warnmeldungen der Benutzerkonten-Steuerung. Diese (lästigen) Prompts erscheinen, wenn eine systemnahe Software wie der Eusing Free Registry Cleaner Administrator-Rechte anfordert. Der Taskplaner erlaubt es, solche Nervereien gar nicht erst aufpoppen zu lassen. Die UAC bleibt dabei aktiviert und Ihr PC geschützt.

Alternative Aufgabenplanung für Windows

Bevor es losgeht mit den Tipps, die wir unter Windows 7, Windows 8.1 und Windows 10 21H2 sowie Windows 11 21H2 erprobt haben, sei auf eine Gratis-Alternative zur Aufgabenplanung hingewiesen: Aborange Scheduler. Das Tool ist leichter bedienbar. Die Funktionsfülle liegt hinter dem Original, es gibt aber einen praktischen Mehrwert: Bei Bedarf führt die Anwendung einen Programmaufruf wiederholt alle x Minuten aus.
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Aufgabenplanung aufrufen

Die Aufgabenplanung erreichen Sie, indem Sie die Windows-Taste drücken und "aufgabenplanung" eingeben. Schneller geht es mit der Tastenkombination Windows-R und dem Befehl taskschd.msc. Auch das Startmenü, das Sie über die Windows-Taste einblenden, akzeptiert das Kommando. Eine weitere Lösung für Administratoren, aber eher weniger für 08/15-User: Binden Sie die Aufgabenplanung in eine Art selbst gebaute Mini-Systemsteuerung ein. Diese erstellen Sie, indem Sie mit Win-R und mmc das Fenster "Konsolenstamm" aufrufen. Sie drücken Strg-M, markieren den Eintrag "Aufgabenplanung" und ergänzen ihn mit dem Button "Hinzufügen" als sogenanntes Snap-in. Optional bringen Sie weitere MSC-Datei-basierte Bordmittel in Ihre Kollektion ein. Mit Strg-S speichern Sie eine MSC-Datei. Per Doppelklick darauf erreichen Sie Ihre Sammlung an System-Tools. Klicken Sie dort auf einen der zwei Verweise "Aufgabenplanung (Lokal)", greifen Sie auf dieses Bordmittel zu.
Windows-Aufgabenplanung – Grundlagen
Die Windows-Aufgabenplanung ausreizen – Konfiguration und Handhabung
Zur Höchstform läuft MMC auf, wenn Sie mehrere Utilities einbinden: Dann wechseln Sie im linken Baumbereich per Klick auf die Einträge zwischen diversen Anwendungen. Auch die anderen integrierbaren Bordtools fußen auf MSC-Dateien. Allein zur Ausführung der Aufgabenplanung ist MMC aber überdimensioniert, hinzu kommt eine aufpoppende UAC-Warnmeldung. Die UAC-Schutzfunktion springt sowohl beim MMC-Programmaufruf als auch bei MSC-Dateizugriffen an. Hingegen löst taskschd.msc UAC-Abfragen nur aus, wenn Sie die UAC skalieren, also von der zweithöchsten Stufe auf die höchste stellen. Wenn Sie die Schutzfunktion auf ihrem Level belassen, bleibt UAC still.
Windows 7/8/10: Aufgabenplanung-Tutorial – so arbeitet Ihr PC automatisch Die Aufgabenplanung startet Programme, zeigte früher Meldungen (Pop-up-Fenster) an und beherrscht selbst komplexe Einsatzszenarien.
Die Aufgabenplanung schafft Ihnen dank Automatisierung Routineaufgaben vom Hals.
Foto: COMPUTER BILD

Einen einfachen Programmaufruf planen

Um den Start eines Programms automatisch vorzunehmen, klicken Sie auf "Aktion > Einfache Aufgabe erstellen" oder auf "Aktion > Aufgabe erstellen". Wenn Sie keine besonderen Anforderungen haben, genügt die erste Klickfolge. Nur sie öffnet einen Assistenten, in dem Sie die Konfiguration erledigen. Haben Sie den Menüpunkt für die einfache Aufgabe ausgewählt, sehen Sie in einem aufpoppenden Fenster Kategorien; dort finden sich links "Einfache Aufgabe erstellen", "Trigger", "Aktion" und "Fertig stellen". Nach dem Aufruf befinden Sie sich im ersten der vier Parts. Hier geben Sie einen Namen ein und im Feld darunter eventuell eine Beschreibung.
Letztere ist optional, wichtig ist die Namensvergabe. Ist diese erledigt, ist der Button "Weiter" nicht länger ausgegraut. Klicken Sie darauf, um zum nächsten Schritt ("Trigger") zu gelangen. Durch das Setzen eines Radiobutton-Punkts legen Sie fest, wann Windows die Aufgabe starten soll. Zur Wahl stehen "Täglich", "Wöchentlich", "Monatlich", "Einmal", "Beim Start des Computers", "Beim Anmelden" und "Bei Protokollierung eines bestimmten Ereignisses". Abhängig davon, wofür Sie sich entscheiden, variieren die angebotenen Optionen im folgenden Schritt, den Sie mit "Weiter" anvisieren.
Für einen ersten Gehversuch markieren Sie "Einmal", gehen auf "Weiter", belassen das schon eingetragene aktuelle Datum und geben rechts daneben eine Uhrzeit an. Wählen Sie eine, die in gut zwei Minuten in Kraft tritt. Dann sehen Sie kurze Zeit nach dem Fertigstellen der Aufgabe, dass sie etwas bewirkt. Nun klicken Sie auf "Weiter", belassen den Punkt vor "Programm starten" (seit Windows 8 funktionieren die alternativen Optionen "E-Mail senden" und "Meldung anzeigen" ohnehin nicht mehr), klicken auf "Weiter" und wählen über "Durchsuchen" zum Beispiel auf der C-Partition per Doppelklick Opera.
Wollen Sie eine Datei aufrufen, geben Sie ihren Pfad wahlweise im oberen Feld an – oder Sie geben in dem Feld das Programm zum Öffnen an und teilen im Parameter-Feld darunter den Dateipfad mit. Mit Klicks auf "Weiter > Fertig stellen" bringen Sie den Assistenten zum Abschluss. Interessieren Sie sich für den Mailversand und die Meldungsanzeige, lesen Sie den Artikel "Windows 7: Meldungen anzeigen über die Aufgabenplanung". Die Pop-up-Meldungen eigneten sich, um Erinnerungsfenster einzublenden. Heute dienen hierfür eher VBS-Skripte oder Thunderbird.

Aufgabenplanungsbibliothek öffnen

Um Ihre selbst angelegten Aufgaben, aber auch die zu sehen, die installierte Programme erstellt haben, klicken Sie im linken Baum der Aufgabenplanung auf den Eintrag "Aufgabenplanungsbibliothek". Sollten hier Einträge fehlen, drücken Sie die F5-Taste und aktualisieren so die Ansicht. Die Planungsbibliothek ist ähnlich einer Tabelle aufgebaut: In der Spalte "Name" sehen Sie den Aufgabennamen. Hier lesen Sie bei eigenen Aufgaben die Bezeichnung ab, die Sie im Assistenten eingegeben haben. Bei seitens Ihrer Anwendungen errichteten Aufgaben lautet der Name so, wie sich das der Entwickler wünschte. Auch die weiteren Spalten sind interessant, bei "Trigger" etwa steht, um wie viel Uhr eine Job-Abarbeitung erfolgt. Bei "Letzte Laufzeit" sehen Sie anhand eines Datum-Zeit-Stempels, ob eine Ausführung funktioniert hat.
Die Spalte links davon ("Nächste Laufzeit") gibt an, wann Windows eine Aufgabe das nächste Mal beackert. Ist ein System-Task so konfiguriert, dass er einmalig stattfindet, ist nach seiner Ausführung zwar die vergangene, aber keine nächste Laufzeit protokolliert. Anders verhält es sich, wenn eine Aufgabe zyklisch stattfindet: Dann sehen Sie, sofern der Zeitpunkt der Abarbeitung schon gekommen ist, Werte sowohl bei "Letzte Laufzeit" als auch bei "Nächste Laufzeit". Mitunter nennt Windows als letzte Laufzeit das Jahr 1999, was bei noch nicht erfolgter Ausführung der Fall ist – das ignorieren Sie.
Per Doppelklick auf die Aufgaben-Einträge öffnen Sie deren Eigenschaften. In denen kontrollieren Sie die Einstellungen und ändern sie bei Bedarf. Auch über einen Rechtsklick erreichen Sie das Konfigurationsfenster, danach ist im Kontextmenü "Eigenschaften" auszuwählen. Die Bearbeitung der Parameter erfolgt in derselben Ansicht wie beim Erstellen einer komplexen Aufgabe, also einer solchen ohne das Präfix "Einfach". Über das Kontextmenü löschen Sie zudem Aufgaben, ein passender Menüpunkt steht bereit. Ferner wählen Sie im Kontextmenü die Option "Ausführen", um das in einer Aufgabe Hinterlegte sofort in die Tat umzusetzen. So prüfen Sie bei etwaigen Ausführungsschwierigkeiten (Planung durch Zeitschaltung), ob der Aufruf prinzipiell funktioniert; gelingt er, sind die Einstellungen dieses Tasks offenbar richtig.
Per Tastatur löschen Sie markierte Tasks mit der Entf-Taste. Das Entfernen bietet sich an, wenn Sie in zugeordneten Programmen (oft Updater oder Werbefenster) eine PC-Bremse sehen oder wenn eine Anwendung auf Basis solcher Aufgaben störende Pop-up-Fenster hervorruft: Durch das Beseitigen erhöhen Sie die PC-Performance beim Hochfahren oder im Windows-Betrieb – und Sie entledigen sich der Störfaktoren. Alternativ "Deaktivieren" Sie Einträge im Kontextmenü, sie lassen sich später wieder "Aktivieren".
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Obacht, wenn Sie sich in der Aufgabenplanungsbibliothek befinden und rechts einen Eintrag markiert haben: Wollen Sie über die Menüleiste via "Aktion" eine neue (einfache) Aufgabe erstellen, stehen die nötigen Menüpunkte nicht zur Verfügung. Um sie zu sehen, ist es nötig, die Markierung per Klick auf den weißen Fensterbereich (unterhalb der Einträge im rechten Fensterpart) aufzuheben. Nun lässt sich die Klickfolge "Aktion > Einfache Aufgabe erstellen" respektive "Aktion > Aufgabe erstellen" anwenden. Die Befehle "Einfache Aufgabe erstellen" und "Neue Aufgabe erstellen" stehen übrigens auch im Kontextmenü des rechten Fensterbereichs zu Diensten.