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Nach Vorwürfen – Baerbock präzisiert erneut Angaben in ihrem Lebenslauf

Annalena Baerbock im Porträt

Annalena Baerbock wird die erste Kanzlerkandidatin der Grünen. Wir haben uns die 40-Jährige mal genauer angesehen: ihre bisherigen politischen Stationen, wo sie steht – und natürlich, wo sie hinwill.

Quelle: WELT/Perdita Heise

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Ein Journalist warf Annalena Baerbock vor, in ihrem Lebenslauf falsche Mitgliedschaften aufgeführt zu haben. Jetzt hat die grüne Kanzlerkandidatin die Angaben präzisiert. Einen der Vorwürfe konnte sie jedoch entkräften.

Die Grünen haben Angaben zum Lebenslauf ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock korrigiert und präzisiert. Damit reagierte die Partei auf Vorwürfe des „FAZ“-Journalisten Philip Plickert, der am Freitagabend via Twitter berichtet hatte, Baerbock habe falsche Angaben zu Mitgliedschaften gemacht. Sie sei etwa – anders als ursprünglich im Lebenslauf angegeben – nicht Mitglied des German Marshall Fund und des UNHCR.

Eine Sprecherin der Grünen erklärte dazu auf Anfrage von WELT AM SONNTAG, dass Baerbock „seit 2013 regelmäßig dem nationalen Partner des UNHCR, der Uno-Flüchtlingshilfe“, Geld spende. Das sei „nun durch Ergänzung von Kategorien präzisiert“ worden. In dem öffentlich einsehbaren Lebenslauf ist nun nicht mehr von Mitgliedschaften die Rede, sondern allgemeiner von „Beiräten, (Förder-)Mitgliedschaften“ sowie „regelmäßiger Unterstützung“.

Insgesamt listet Baerbock unter diesem Punkt 16 Einrichtungen auf, mit denen sie verbandelt ist. Zum German Marshall Fund (GMF) erklärte die Sprecherin, dass Baerbock „Alumna beim Marshall Memorial Fellowship vom German Marshall Fund“ sei. Streng genommen ist das keine Mitgliedschaft. Baerbock habe das GMF-Programm 2011 absolviert.

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Plickert hatte Baerbock vorgeworfen, vier von zehn ursprünglich angegebenen Mitgliedschaften seien falsch. Neben dem GMF und dem UNHCR sei unter anderem der Europa/Transatlantik-Beirat der Böll-Stiftung im Lebenslauf aufgeführt gewesen. Dazu stellte Baerbock klar, dass sie aus dem Beirat inzwischen ausgeschieden sei. Den vierten Vorwurf, Baerbock habe eine Mitgliedschaft in einem Verein angegeben, den es gar nicht mehr gibt, konnte die Kanzlerkandidatin entkräften. Der „Solarverein Potsdam“ existiert, er hat nur keine Homepage.

Laut Plickert wurden die fehlerhaften Angaben auf Baerbocks Homepage noch am späten Freitagabend geändert. Bereits zuvor waren dort Stellen präzisiert worden. So hatte Baerbock ursprünglich ihren Masterabschluss an der London School of Economics (LSE) als Abschluss in „Völkerrecht“ angegeben. Nach einer Debatte über ihr Studium wurde die Angabe präzisiert und durch das englische „Public International Law“ ausgetauscht.

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Nach Hinweisen diverser Twitter-Nutzer hat WELT AM SONNTAG zudem recherchiert, dass Baerbock in ihrem offiziellen Lebenslauf auf gruene.de schreibt, sie sei von 2005 bis 2008 „Büroleiterin der Europaabgeordneten Elisabeth Schroedter“ gewesen. Auf einer archivierten Webseite von Schroedter wird Baerbock allerdings lediglich als „technisch und inhaltlich für die Homepage“ zuständig dargestellt – eine Tätigkeit, die sich von „Büroleitung“ klassischerweise unterscheidet.

Eine Sprecherin der Grünen gab auf Anfrage an, dass Annalena Baerbock im genannten Zeitraum „die meiste Zeit“ als Büroleitung tätig war. Im Herbst 2005 sei sie als Mitarbeiterin eingestellt worden und habe „nach kurzer Zeit ausfallbedingt Büroleitungstätigkeiten“ übernommen. „Ende 2006 wurde sie auch formell Büroleiterin“, schreibt die Sprecherin.

Ein Archiveintrag der Homepage von Frau Schroedter aus dem Jahr 2007, nach dem Annalena Baerbock auch damals nur für die Homepage zuständig gewesen sein soll, gebe nicht den damaligen Stand wieder. „Die Homepage wurde offenbar erst später den formalen Zuständigkeiten angepasst“, so die Sprecherin.

Eine weitere Ungereimtheit: In Baerbocks Lebenslauf auf gruene.de wurde als Tätigkeitsort zwischen 2005 und 2008 Brüssel angegeben, auf der Homepage von Elisabeth Schroedter stand, dass Baerbock bis August 2007 die Büros in Berlin und Potsdam leitete. „Frau Baerbock war zunächst in Deutschland, dann in Brüssel“, so die Sprecherin.

ccm/gub

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