Was ist Anlagebetrug? Erfahrungen der Anleger

Bei vielen der im Internet agierenden Anbietern von Finanzangeboten und Kapitalanlagen besteht der Verdacht des Online-Anlagebetruges gemäß § 263 oder des Kaptalanlagebetruges gemäß § 264a des deutschen Strafgesetzbuches. Mit höchst lukrativen Angeboten versuchen diese Anlagebetrüger gutgläubige und unerfahrene Anleger zu finden, die bereit sind, ihr Geld in scheinbar sichere Kapitalanlagen mit hohen Gewinnpotenzial zu investieren. Was können Anleger tun, wenn sie Opfer eines Online-Anlagebetruges geworden sind? Welche Hilfe gibt es bei Online Anlagebetrug?  Wie bekommen die Opfer des Online Anlagebetruges ihr Geld zurück?




Versuch einer Definition des Anlagebetruges

Der Anlagebetrug setzt eine vorsätzliche Täuschung über Tatsachen durch den Anlagebetrüger voraus, durch die der Anleger veranlasst wird, dem Anlagebetrüger Geld zu überweisen, so die für die Opfer von Anlagebetrügern und von betrügerischen Brokern verständliche Definition des Anlagebetruges. Der Kapitalanlagebetrug gemäß § 264a StGB bezieht sich zudem auf falsche Angaben im Prospekt und ist deshalb in den hier angesprochenen Fällen des Online Anlagebetruges nur in Ausnahmefällen anwendbar.

Unzählige Varianten des Anlagebetruges

Damit wird deutlich, welch weites Feld sich für den Anlagebetrug damit eröffnet. Den Anlagebetrug gab es schon immer, früher freilich rein analog. Viele Formen des Anlagebetruges, wie das Schneeballsystem ließen sich leicht in die digitale Welt übertragen, andere Formen des Anlagebetruges wurden durch das Internet erst möglich. 

Wenn im Folgenden die verschiedenen Varianten des Anlagebetruges dargestellt werden, beziehen sich diese auf die aktuellen Online-Anlagebetrugsmaschen. Dazu die Schneeballsysteme, Festgeldanlagen, Angebote zum Kauf von Aktien und mit steigender Tendenz die Online Trading Betrugsmasche aber auch die Kryptowährung Betrugsmasche. 

Schneeballsysteme sind immer Anlagebetrug

Beim Schneeballsystem läuft am Anfang alles Bestens, weil genug neue Anleger frisches Geld in das System pumpen, womit die alten Anleger ausgezahlt werden. Weil aber nicht unbegrenzt neue Anleger akquiriert werden können, bricht zwangläufig jedes Schneeballsystem zusammen. 

Die Schwierigkeit liegt für den Laien darin, ein Schneeballsystem als solches zu erkennen, denn Schneeballsysteme sind meist als Empfehlungsmarketing aufgebaut. Oft guten Freunden wird das Konzept empfohlen. Die andere eher offizielle Bezeichnung lautet Multi Level Marketing, dass sich in der kriminellen Version ins Pyramidensystem entwickelt.

Kennzeichnet für das verbotene Pyramidensystem ist, das kein wirkliches Geschäftsmodell vorhanden ist, mit dem die vorgetäuschten Gewinne erwirtschaftet werden könnten. Der eigentliche Zweck ist, gegen Provisionen neue Teilnehmer anzuwerben und damit in der Pyramide aufzusteigen.

Als Beispiele für das Schneeballsystem seien  OneCoin oder aktueller Paraiba und seinem Nachfolgerbetrug Trillant genannt. Anleger berichten, wie innerhalb der Gruppe eine eigene Dynamik entsteht, die jeden Zweifel wegwischt. Fasziniert wurde auf die ständig steigenden Gewinne geschaut. Alle Kritiker wurden als ignorant abgestempelt.

Anlagebetrug: Falsche Aktien im Angebot

Im Rahmen des Online Anlagebetruges tauchen auch immer wieder unseriöse Online Plattformen auf, die zu günstigen Konditionen Aktien von börsennotierten Unternehmen anbieten. Oft wird auch die Börsengang angesehener Unternehmen von den Online Anlagebetrügern genutzt, um diese vorbörslichen Aktien zu Vorzugspreisen an ahnungslose Anleger zu verkaufen. Die Aktien werden dann nicht geliefert und das ausgewiesene Depot ist fake, so geschehen zu Beispiel beim Börsengang von Daimler Truck.

Anleger berichten, dass ihnen die falschen Angebote perfekt präsentiert wurden. Die Berater machten einen überaus kompetenten Eindruck. Das falsche Aktienangebot sei für sie von einem echten nicht zu unterscheiden gewesen.

Eine andere Variante Aktienbetruges ist der Verkauf von Aktien von substanzlosen Aktiengesellschaften, die zwar tatsächlich existieren und auch im Register eingetragen sind. Das behauptete Geschäftsmodell und der angekündigten Börsengang, bei dem der Wert der Aktien sich vervielfachen soll.

Hier seien beispielhaft die nicht durchgeführten Börsengänge der  SIC Swiss International Commodities der Nanofixit oder der Nowea Energy genannt. Die Anleger haben im irrigen Glauben gehandelt, die Aktien eines aufstrebenden Unternehmens zu erwerben, dass vor dem Börsengang steht. Dann sollten die Aktien mit sattem Gewinn verkauft werden.genannt.

Anlagebetrug: Falsche Festgeldangebote

Die betrügerischen Festgeldangebote werden oft über offizielle und mithin seriöse Internetplattformen gelenkt. Die Anlagebetrüger schmuggeln sich über die seriösen Online Anbieter ein. Die betrügerischen Festgeldangebote wirken professionell und sind für die Anleger zunächst nicht als Anlagebetrug zu erkennen.

Spätestens bei Fälligkeit des Festgeldes wird den Anlegern klar, dass sie Opfer dieser Form des Anlagebetruges geworden sind. Die Online Anlage Betrugsplattform ist nicht mehr aufrufbar. Wie bekommt der betrogene Anleger sein Geld zurück?

Anlagebetrug: Bewertung Online Trading-Plattformen

Auch fällt es vielen Anlegern schwer, die seriösen Online Trading-Plattformen von den unseriösen und den betrügerischen Online Trading-Plattformen zu unterscheiden. Von außen sehen sie alle für den Laien gleich aus. Der Experte weiß die Online-Trading Plattformen aber schnell einzuordnen. 

Die seriösen Online Trading-Plattformen sind über die Bafin, die FMA oder die FINMA zugelassen. Die Risiken des Totalverlustes sind real. Das muss jeder Online-Trader wissen. 

Zu den eher unseriösen gehören viele von der zypriotischen Aufsicht CySEC zugelassenen Online Trading Plattformen. Hier werden oft fragwürdigen Transaktionen durchgeführt, die nach deutschen Recht nicht mit Verbrauchern erlaubt sind. Hier gibt es gute juristische Ansätze zum Schadensersatz.

Anlagebetrug: Betrügerische Online Trading-Plattformen

Am meisten aber sind die betrügerischen Online Trading-Plattformen verbreitet. Wie kann der Anleger sie identifizieren? Viele haben keine oder falsche Adressangaben, keine Telefonnummer und nur eine Email Support Adresse. Andere sind in der Karibik ( St.Vincent, Dominica) oder im Pazifik (Majuro) formell registriert, ohne dass dort ein Geschäftsbetrieb stattfände. 

Diese betrügerischen Online Trading-Plattformen mit ihren betrügerischen Brokern geben vor, außerordentlich hohe Renditen erwirtschaften zu können. Diese erfolgreichen Geschäftsmodelle umfassen oft den Handel mit Kryptowährungen, mit binären Optionen, mit CDS oder anderen Finanzprodukten. Aber alles ist nur eine Illusion. Nichts ist echt. Kein Cent des Geldes wird investiert, es landet gleich in den Taschen der Anlagebetrüger.

Kapitalanlagebetrug: Anleger werden angefüttert

Viele Anleger lassen sich in den Fällen der Online Trading Betrugsmasche überreden, sich zumindest auf einen Versuch einzulassen und eine kleinere Summe – meist 250 Euro - einzuzahlen. Damit haben sie schon den Köder geschluckt und den betrügerischen Brokern gezeigt, dass sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu größeren Einsätzen überredet werden können.“.

Online-Anlagebetrug: Erste Versprechungen werden gehalten

Manchmal bekommen Trading Opfer deshalb einen kleinen Betrag zurück. Sie werden „angefüttert Für viele Anleger ist es aber der Beweis, dass das Geschäft in Ordnung ist. Sie sind bereit, einen zweiten, dieses Mal meist höheren Betrag, einzuzahlen und wieder wird das Versprechen eingehalten. Der Anleger wird in persönlichen Gesprächen, die vermeintlich in den Handelsplätzen in London oder New York mit den ihnen jetzt vertrauten und vermeintlich seriösen Online-Broker aufgrund der positiven Erfahrung leicht überzeugt, immer Geld einzuzahlen.

Kapitalanlagebetrug: Anleger riskiert immer höhere Einsätze

In weiteren Telefonaten wird in einer sogenannten Boiler-Room-Atmosphäre das ganze Geschäft aufgeheizt. Einmalige Chancen werden vorgegaukelt, noch mehr einzuzahlen oder auch Horrorszenarien, dass der Anleger aufgrund unerwarteter Umstände sein komplettes Geld verlieren werde, wenn er nicht noch mehr Geld nachschießt. 

Anlagebetrug: Anleger gibt oft sein letztes Geld hin

Auf dies schaffen es die betrügerischen Broker, auch das letzte Geld aus dem Anleger herauszuziehen. Eine psychologische Meisterleistung - leider mit betrügerischer Absicht. Aber spätestens dann will der Anleger nur noch eines – sein Geld zurück! Wie es ihm versprochen wurde!

Anlagebetrug: Die Rückzahlung wird immer wieder verzögert

Jetzt beginnt die Hinhalte-Phase. Der Broker zahlt nicht aus. Natürlich wird dem Anleger versprochen, dass er sein Geld zurückgezahlt erhält. Aber mit immer neuen Ausreden wird die Auszahlung verzögert. Dabei ist die Fantasie der falschen Broker wahrhaftig unbegrenzt. So erkennt man Anlagebetrüger! Es gibt nämlich ein klassisches Schema des Anlagebetruges.

Anlagebetrug: Warum kommen die Broker Warnungen zu spät?

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Broker Warnungen zu spät kommen. Weil doch am Anfang, als nachdem die unseriöse Plattform online gegangen ist, aus der Sicht der ahnungslosen Anleger alles gut läuft, gibt auch kein Grund zur Beschwerde. Die Welt schien in Ordnung zu sein. Die betrügerischen Broker können manchmal über Monate unter dem Radarschirm arbeiten. Erst wenn es Probleme mit dem Broker gibt, gibt Anfragen und Anzeigen, die dann dazu führen, dass es ersten Broker Warnungen bei den Anlegerschutzinstitutionen wie der Bafin für den Anlagebetrug in Deutschland, der FMA für den Anlagebetrug in Österreich oder die FINMA für den Anlagebetrug in der Schweiz. Daneben sei auf die Warnungen der SGK Schutzgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger und die Warnliste Geldanlage der Stiftung Finanztest verwiesen. Auch RESCH Rechtsanwälte veröffentlich täglich bis zu vier Warnungen vor Krypto Betrug und anderen Formen des Anlagebetruges. Welche Hilfe gibt es bei Anlagebetrug?

Kapitalanlagebetrug: Wie bekommen Anleger ihr Geld zurück?

In ihrem ersten Impuls erstatten viele Trading Opfer selber oder über einen Rechtsanwalt eine Strafanzeige. Das ist nur bedingt zielführend, denn eine Strafanzeige dient vorrangig de Bestrafung der Betrüger, aber nicht der Wiederbeschaffung des Geldes. Hier der mit Anlagebetrug vertraute Anwalt ansetzen. Geld ist nie weg, sondern nur woanders, sagte man früher. Heute können wir das ergänzen. Man kann die Spur des Geldes digital verfolgen. Das gilt selbst dann, wenn das Geld nach der Krypto Betrugsmasche über einen Kryptoexchange , wie z.B. Coinbase, Kraken oder Binance in Bitcoin eingezahlt wurde und dann in der Blockchain verschwunden ist. RESCH Rechtanwälte sind Partner von Chainalysis, weltweit führend in der Verfolgung von Bitcoin on der Blockchain. Damit kann der Bitcoin Betrugsmasche wirksam entgegengetreten werden.

Aber das alles reicht noch nicht aus , wenn der auf Anlagebetrug spezialisierte Anwalt seinem Mandanten mit einem Optimum an Erfolgsaussichten helfen will. Erforderlich ist noch ein internationales Netzwerk von Juristen und Experten, denn kein Fall des Anlagebetruges im Internet hat nur nationalen Bezug.


RESCH Rechtsanwälte – Erfahrung mit Anlagebetrug seit 1986
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14.04.2023