Angela Merkel gibt vor Kanzler-Ende seltenen Einblick in ihr Eheleben
  1. Startseite
  2. Politik

Angela Merkel: Noch-Kanzlerin gewährt seltenen Einblick in ihre Ehe

KommentareDrucken

Angela Merkel und Joachim Sauer
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Joachim Sauer sind seit 1998 verheiratet (Archivfoto) © Christian Charisius/dpa

Ein letztes großes Interview gab Angela Merkel der SZ noch, bevor sie als Kanzlerin nach 16 Jahren abgelöst wird. Am Schluss wird es privat.

München - Selten genug spricht Noch-Kanzlerin Angela Merkel über ihr Privatleben mit Ehemann Joachim Sauer. Doch im letzten Interview mit der Süddeutschen Zeitung als Bundeskanzlerin hat sie ganz am Ende und schon auf dem Weg hinaus aus dem Raum, wie das Blatt schrieb, ein paar Informationen fallen lassen.

Ob ihr Mann hoffe, dass sie nicht nur zu Hause herumsitze nach ihrer Amtszeit, fragten die Reporter. Angela Merkel sagte: „Ich glaube, davor hat er nicht solche Angst.“

Weil er selbst nicht zu Hause sei oder weil er seine Frau kenne, hakte die Süddeutsche noch einmal nach. „Beides“, antwortet Merkel. „Erstens hat er selbst genug zu tun, und zweitens habe ich mich noch nie dadurch ausgezeichnet, nur zu Hause rumzusitzen.“

Merkel über Ehemann Sauer: „Ich glaube, davor hat er nicht solche Angst“

Merkel spricht ansonsten über viele Themenfelder. Etwa habe sie keine Befürchtungen, wenn nun bald ein Sozialdemokrat das Land als Kanzler Anführer, aber auch ihr Verhältnis zur CDU analysiert sie genau. Den Vorwurf, es sei ein Fehler gewesen, 2018 den Parteivorsitz abzugeben, das Kanzleramt aber zu behalten, wies Merkel ebenso zurück wie den Eindruck einer wachsenden Distanz zur CDU. „Zusammen mit allen in meiner Partei und meiner Fraktion“ habe sie versucht, das Beste zu geben. „Und jetzt beginnt eine neue Zeit.“

Video: Sie kann „ruhig schlafen“

Bei der Bundestagswahl Ende September hatte die Union mit 24,1 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Seitdem ist sie Umfragen zufolge in der Wählergunst noch weiter gesunken. Sie hoffe bei der Neuaufstellung ihrer Partei infolge der Niederlage bei der Bundestagswahl auf mehr Frauen in führenden Positionen. „Es muss weiter daran gearbeitet werden, dass sich Frauen insgesamt mehr zutrauen. Denn selbst wenn welche da sind, ist es ja nicht so, dass sie zum Beispiel um den Parteivorsitz rangeln“, sagte Merkel. „Wenn man eine Volkspartei sein will, muss man der Parität nahe kommen und sie wollen. Nur Männer, das passt nicht mehr in die Zeit.“

Merkel: Blazer für Altkleidersammlung statt Museen

Merkel zeigte sich zuversichtlich, dass die Union die richtigen Konsequenzen aus der Wahlniederlage ziehen werde. „Das Ergebnis war nicht gut, das ist klar“, sagte sie. CDU und CSU seien dabei, es mit Blick auf Lehren für die Zukunft aufzuarbeiten. „Ich glaube, dass sie das sehr gut machen werden.“

Was von Merkel in Erinnerung bleibt, ist sicherlich auch ihr Kleidungsstil. Ihre Blazer finden den Weg in die Altkleidersammlung und nicht in Museen, stellt sie klar.

Auch interessant

Kommentare