Anastacia - It's a man's world • Plattentests.de-Rezension

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Anastacia - It's a man's world

Anastacia- It's a man's world

BMG / Rough Trade
V�: 09.11.2012

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Wenn schöne Frauen singen

Man mag einem Coveralbum einer recht erfolgreichen Pops�ngerin, das kurz vor Weihnachten erscheint, nicht allzu viel sozialkritisches Potenzial zutrauen. Aber so ganz ohne Hintergedanken kann es doch nicht sein, dass Anastacia eine Reihe von im Original von M�nnern gesungene Songs zum Besten gibt und das Album nach einem James-Brown-Klassiker benennt, den der Rolling Stone einmal als "auf biblische Art und Weise chauvinistisch" bezeichnet hat. Ob "It's a man's world" nun als devote Hommage an Axl Rose, Robert Plant und Chris Cornell gedacht ist oder als feministischer Befreiungsschlag, kann ein jeder f�r sich selbst entscheiden.

An den Songs liegt es jedenfalls nicht, dass die Platte so fu�lahm geworden ist. Und auch nicht an Anastacias Stimme, die - so scheint es - von kaum einem der elf Songs so richtig gefordert wird. Der Grund daf�r und Knackpunkt sind die durchg�ngig inspirationslosen Arrangements, die immer nur das Original auf Zimmerlautst�rke und m�glichst glatt zu reproduzieren versuchen. Angesichts der Tracklist ist das ein sch�ndliches Vers�umnis. Led Zeppelin, Foo Fighters, AC/DC, Soundgarden, Rolling Stones und U2 (Nebenbei: Metallicas "One" w�re wohl trotzdem die interessantere Wahl gewesen als das der Iren) sind aus popkultureller Sicht eine sch�ne Mischung aus offensichtlichen und weniger offensichtlichen K�nstlern. Und dann finden sich auf dem Album auch nicht "Stairway to heaven", "Satisfaction" und "Highway to hell", sondern "Ramble on", "You can't always get what you want" und "Back in black". Wie gesagt: Irgendjemand hat sich Gedanken gemacht.

"Ramble on" ist folgerichtig einer der Songs, die in Ordnung gehen. Die impulsive Energie des Originals scheint unkaputtbar, und Anastacia n�rgelt sich recht gekonnt durch den Opener. Danach geht es allerdings steil bergab. Wie aus "Best of you", einem der kantigsten Foo-Fighters-Songs, ein derart dahinpl�tscherndes Etwas werden kann, ist unbegreiflich. Gleiches gilt f�r "Back in black", dessen immerhin im Stakkato gespieltes Riff sich vollkommen saftlos aus den Boxen qu�lt. Im Balladenbereich begie�en sich "Dream on" und "One" mit Streicher-Schmalz. Sogar in der Nachahmung bodenlos kitschiger Originale geht fast alles schief: "Sweet child o' mine" gl�nzt mit einer exakten Kopie von Slashs Gitarrensound und vollkommener Abwesenheit allen Gef�hls.

Es lohnt kaum, sich �ber die verunstalteten Klassiker aufzuregen. Die meisten der Songs sind wahrscheinlich sogar schon schlechter durch die Cover-M�hle gedreht worden. Allerdings nervt die geballte Gefahrlosigkeit, in die die w�tenden und flehenden, jauchzenden und stampfenden, energischen und dynamischen Originale hier verpackt werden, auf Dauer ganz gewaltig. Wer Gl�ck hat, erwischt immerhin die Version mit "Black hole sun" als Bonustrack: Anastacia k�mpft mit der schleppenden Geschwindigkeit und der Stimmlage, der Song ger�t hier und da in Schieflage, schlingert in der Leere zwischen den weit auseinander liegenden Noten und bekommt so die n�tigen Kratzer, um tats�chlich als gut durchzugehen. Vielleicht h�tte Anastacia vorher mal das �hnlich konzipierte, aber weitaus gelungenere "Strange little girls" von Tori Amos h�ren sollen?

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Ramble on
  • Black hole sun

Tracklist

  1. Ramble on
  2. Best of you
  3. Sweet child o' mine
  4. You can't always get what you want
  5. One
  6. Back in black
  7. Dream on
  8. Use somebody
  9. You give love a bad name
  10. Wonderwall
  11. Black hole sun

Gesamtspielzeit: 48:17 min.

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