Allein mit Giorgio

Redaktionskritik

Der erste Film des Gespannes Deneuve/Mastroianni (drei weitere sollten noch folgen), zur damaligen Zeit Lebensgefährten, ist eine von Marco Ferreri mit Lust zur Provokation in Szene gesetzte Liebesgeschichte. Sie handelt von Giorgio (Mastroian ni), der als eine Art moderner Robinson auf einer einsamen Mittelmeerinsel (gedreht wurde auf Cavallo) lebt. Seine einzige Gesellschaft sind ein Radio und sein Hund Melampus. Das Auftauchen von Liza (Deneuve) ändert sein Leben schlagartig. Die junge, hübsc he Frau bringt aus Eifersucht seinen Hund um und nimmt nach und nach die Stellung des Tieres ein. In ihrer totalen Unterwürfigkeit frisst sie aus einem Napf, trägt ein Halsband usw. Ferreris Reflexionen über Freiheit und Herrschaftsverhältnisse in einer mo dernen Welt ließen das Publikum nicht unberührt – schließlich hatte man von der Deneuve (aus ihrem Privatleben) einen anderen Eindruck als den einer Masochistin, die sich in eine Hundfrau verwandelt. So wurde der Film kein kommerzieller Erfolg, ist aber au fgrund des interessanten Themas und Ferreris ganz speziellen Humors (ganz zu schweigen von den Darstellern) immer wieder sehenswert.