Albert Speer
Eine deutsche Karriere
Buch (Taschenbuch)
20,00 €
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Details
Ausgezeichnet mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis – akribisch recherchiert und packend erzählt
1931 trat Albert Speer der NSDAP bei und avancierte zu einem der engsten Vertrauten Hitlers, 1942 wurde er Rüstungsminister und organisierte den »totalen Krieg« wie die Vernichtungsmaschinerie. Dennoch behauptete er nach dem Kriegsende, kein Nazi gewesen zu sein – eine Legende, die der renommierte Zeithistoriker Magnus Brechtken eindrucksvoll dekonstruiert. Auf der Basis jahrelanger Recherchen und vieler bislang unbekannter Quellen schildert er zugleich, wie Millionen Deutsche Speers Fabeln vom angeblich unpolitischen Techniker mit Eifer übernahmen, um sich die eigene Vergangenheit schönzureden, und wie sehr Intellektuelle wie Joachim Fest und Wolf Jobst Siedler diese Legendenbildung unterstützten. Die verblüffende Biografie eines umtriebigen Manipulators – und zugleich ein Lehrstück für den deutschen Umgang mit der eigenen Geschichte.
Ausstattung: mit Abbildungen
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Finaler Abgesang eines Blenders
Peter Ball aus Krefeld am 09.08.2019
Bewertungsnummer: 1236188
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
War es möglich, zum innersten Zirkel des NS-Regimes zu gehören und dennoch der nationalsozialistischen Ideologie angeblich nicht anhängig gewesen zu sein? Konnte man als einer der getreuesten Paladine Hitlers tatsächlich nach dem Krieg von sich behaupten, nie etwas von 'Massenvernichtung', 'Endlösung der Judenfrage', 'Vernichtungskrieg' geschweige denn 'Auschwitz' gehört zu haben? Albert Speer, verharmlosend gern als der 'Architekt Hitlers' bezeichnet, aber als Rüstungsminister mit während des Krieges immer größer werdendem Zuständigkeitsbereich in hohem Maße verantwortlich für die Verlängerung des Krieges, verfolgte nach seiner Entlassung aus Spandau genau diese Linie. In unverantwortlicher Kumpanei mit seinem Verleger (Siedler) und Literaten (Fest), die beide eigene kommerzielle Ziele verfolgten und darauf vertrauend, daß belastende Dokumente zu seinen eigenen Lebzeiten nicht mehr verfügbar werden würden, erzählte Speer Deutschland und der Welt in seinen beiden Hauptwerken ('Erinnerungen', 'Spandauer Tagebücher') und unzähligen Interviews die Geschichte vom unpolitischen Technokraten, der zwar "vieles ahnte", aber nichts wissen wollte, der zwar Verantwortung trage, aber keine persönliche Schuld erkennen wollte. Mit Blick auf den neuesten Stand der Forschung, aber auch mit klarer Erkennbarkeit seines persönlichen Standpunktes demontiert Magnus Brechtken diesen Mythos. Er liegt wohl sehr richtig mit seiner Einschätzung, daß die bei den Deutschen unmittelbar nach dem Krieg vorliegende 'Entlastungssehnsucht' und 'Schlussstrichmentalität' es Speer in erster Linie ermöglicht haben, jahrzehntelang bei seiner Linie zu bleiben. Brechtkens Bezug zu real existierenden Nachweisen (z.B. zur Anwesenheit Speers bei Himmlers Rede in Posen 1943, in der dieser über das Thema 'Massenvernichtung und Anstand' referiert und dadurch enorme Mitwisserschaft erzeugte) ist auch für den Laien gut nachvollziehbar und ermöglicht es, sich sein eigenes Bild zu schaffen. Allerdings hätte die bis dahin m.E. nach hervorragende Biographie nach dem Tode Speers (1981) einfach enden sollen und sich nicht noch in einem-, vielleicht aus Historikersicht sogar berechtigtem 'Nachtreten' in Richtung Joachim Fests, verheddern sollen.
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