(moralisch) falsche, unerwünschte, ungeplante Entwicklung, unguter Verlauf
siehe auch Irrweg
Beispiele:
jmdn. vor Abwegen warnen, bewahrenWDG
jmdn. auf Abwege bringenWDG
der Trugschluss führte ihn auf einen (gedanklichen) AbwegWDG
Und die sechs Nummern aus den Zwölf Contretänzen unterstreichen
letztlich nur eines: Der Weg von der Wiener Klassik zu Strauß & Co. war
kein Abweg, sondern ein ganz direkter, wienerischer. [Badische Zeitung, 14.01.2020]
Diese
Zusammenstellung von reinen Instrumentalstücken [»Mein geliebtes Buenos Aires«] bietet Tango pur in Arrangements
für Klavier, Bandoneon […] und Baß
[…]. Doch wie kommt ein
klassischer Interpret auf solche Abwege
(= ungewöhnliche, unerwartete künstlerische Ausrichtung)? Das ist kein Abweg,
sagt Daniel Barenboim, eher ein Ausflug – und ein Zurück zu seinen
künstlerischen Wurzeln[…]. [Berliner Zeitung, 21.05.1996]
Es ist ein gefährlicher Abweg, wenn
politische Parteien Selbstzweck werden. [Die Zeit, 18.12.1952]
Sie bringen mich […] dauernd auf
Abwege mit Ihrer Fragerei. [Hausmann, Manfred: Abel mit der Mundharmonika. In: [ders.]: Gesammelte Werke. Berlin: Fischer 1983 [1932], S. 100]
Sie vertraut in blindem Gehorsam und wird erst dann sich des
Abwegs bewusst, wenn es zur Umkehr zu spät
geworden ist. [[o. A.]: Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik. Bd. 41. [o. A.] 1909]
Es war der gefährliche Abweg der neueren
Romantik, ihre Opposition gegen die Aufklärung und Verständigkeit, ihre
Ironie, wie sie es nannte, so weit zu treiben, daß die Verrücktheit, der
Traum, die Narrheit, als die eigentliche Wahrheit der Welt angesehen werden
sollten[…]. [Rosenkranz, Karl: Ästhetik des Häßlichen. Königsberg 1853]
