The Yes Album
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Atlantic Records |
Durchschnittswertung: |
10/15 (5 Rezensionen) |
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Besetzung
Jon Anderson |
Gesang |
Chris Squire |
Bass, Gesang |
Steve Howe |
Gitarren, Gesang |
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Tony Kaye |
Keyboards |
Bill Bruford |
Schlagzeug |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Yours Is No Disgrace
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9:26
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2. |
The Clap
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3:07
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3. |
Starship Trooper
1. Life Seeker 2. Disillusion 3. Würm
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9:23
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4. |
I've Seen All Good People
1. Your Move 2. All Good People
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6:47
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5. |
A Venture
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3:13
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6. |
Perpetual Change
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8:50
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7. |
Clap (studio version)
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4.05
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8. |
A Venture (extended mix)
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4.45
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Gesamtlaufzeit | 49:36 |
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Disc 2 |
1. |
24/96 MLP Losless (2014 Stereo Album Mix)
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2. |
2014 5.1 Surround LPCM Mix
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3. |
2014 5.1 Surround DTS-HD MA Mix
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4. |
Original LPCM 24/192 Stereo Mix (Flat Transfer from original master)
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5. |
Yours is no disgrace (Live,London 1971)
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6. |
Clap (Studio Version)
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7. |
Starship Trooper
1. Life seeker
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8. |
I've seen all good people (Live,London 1971)
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9. |
A Venture (extended mix)
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10. |
Perpetual Change (Live, New Haven 1971)
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11. |
Your move (single version,mono)
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12. |
Clap (single version,stereo)
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13. |
America (Live,London 1971)
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14. |
It's Love (Live,London 1971)
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15. |
Your move (single version,mono)
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16. |
2014 Stereo Instrumental Album Mix
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17. |
Needle Drop-LPCM Stereo 24/96 UK Vinyl Transfer
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Rezensionen
Mit dieser Platte, die "Yes'" Hochzeit einläutete, stieß der Gitarrist Steve Howe neu zur Band und drückt der Musik gleich seinen Stempel auf: z.B. in den fast Country-mäßig gezupften Parts im rockigen "Yours Is No Disgrace", dessen Eröffnungsschläge angeblich von der "Bonanza"-Melodie inspiriert sind, und im akustischen Solo-Showstück "The Clap".
Insgesamt ist die Musik von "The Yes Album" noch nicht ganz so ausgeklügelt und symphonisch wie auf späteren Alben, sondern greift stärker auf Rock-Einflüsse zurück. Dies liegt zum einen am Keyboarder Tony Kaye, der sich im wesentlichen auf Orgel und Klavier beschränkt (wobei sein Hammond-Sound ziemlich fett ist), was der Musik eine gewisse Erdigkeit beschert, aber nicht die üppigen Klangdome heraufbeschwört wie z.B. Rick Wakeman mit seinem Arsenal von zusätzlichem Mellotron, Synthies, Kirchenorgel, Cembalo, Clavinet etc. Zum anderen können auch die Kompositionen selbst eine stärkere Rock'n'Roll-Herkunft nicht verbergen (siehe z.B. das "Give Peace A Chance"-Zitat und der Schlußteil in "I've Seen All Good People", der doch eine gewisse Verwandtschaft zum zur Glam-Abart des Rock'n'Roll aufweist, aber wieder mit einem flinken gezupften Solo von Howe).
Natürlich finden auch hier im Kern schon viele "Yes"-typische Elemente: vielteilige Songs mit großangelegten Strukturen (insbesondere "Starship Trooper" mit seinem hymnischen Schlußteil), Jon Andersons Falsett-Gesang, Wechsel zwischen sanft-akustischen und elektrisch-muskulären Teilen, mehrstimmiger Satzgesang (beides in "I've Seen All Good People"), Squires knackiger Rickenbacker-Baßsound, Brufords schlankes Schlagzeugspiel und markante Snare, Howes flinke Finger in gezupften Teilen und schnellen Läufen.
Diese Platte bietet einige schöne Momente und Melodien, dabei auch mindestens einen "Yes"-Klassiker mit "Starship Trooper", wenn auch noch nicht die soundmäßige und kompositorische Ausgeklügeltheit der späteren Meisterwerke erreicht ist. Nichtsdestotrotz läutete sie die Entwicklung dorthin ein, die mit "Fragile" fortgeführt wurde und im grandiosen Dreierpack "Close To The Edge", "Tales From Topographic Oceans" und "Relayer" gipfelte.
Anspieltipp(s): |
Yours If No Disgrace, Starship Trooper |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
6.6.2002 |
Letzte Änderung: |
6.6.2002 |
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Durchstöbert man in einem Plattengeschäft das YES-Fach, so bleibt man natürlich immer wieder an den tollen Covers von Roger Dean hängen. Das Yes Album würde mangels eines solchen Covers einfach übersehen. Musikalisch stellt es jedoch das meiste (mit Ausnahme der grossen 3 Alben) in den Schatten. Waren die Anfänge der Band eher durch kurze, einfachere Rocknummern geprägt, ist diese Scheibe der eigentliche Beginn der Band als Progrocker, die Art- bzw. Symphonischen Rock spielen. Wobei das Element "Rock" noch klar im Vordergrund steht.
Yours is no disgrace ist ein einfaches, straightes Rockstück, welches aber schon viele Elemente des späteren Stils in sich trägt. In erster Linie das unverwechselbare Gitarrenspiel Steve Howes. Auch der Bass ist bereits ein dominierendes Element, wenn auch noch nicht ganz so knackig wie später. Dieses Stück macht durch seine Leichtigkeit und Frische immer wieder Spass.
The clap ist ein witziges, live eingespieltes AkusticGitarrenStück, das die vielen kurzen Nummern auf "Fragile" locker in den Schatten stellt.
Das Kernstück des Album aber ist "Starship Trooper". Es beginnt ungemein spannend und Erwartung aufbauend mit Bass und verschlepptem Schlagzeug (life seeker) , darüber eine schwingende Gitarre. Das Lied bleibt spannend, immer passiert irgendetwas Neues z.B. völlig überraschend eine Bridge (disillusion) mit akustischer Gitarre und mehrstimmigem Gesang. Das Finale (würm) steigert sich von zähen Gitarrenriffs immer treibender und pumpender werdend über ein tolles Gitarrensolo ins Fadeout.
I`ve seen all good people ist eine Mitsing-Hymne. Das Stück ist in zwei völlig unterschiedliche Teile gegliedert. Zu Beginn das wunderschöne your move : lieblich tanzt ein Schmetterling zu Flötentönen über eine Blumenwiese, Andersons eindringliche Stimme hält einen gefangen. Dann das einfache, rockige all good people. Hier kann mitgesungen werden. Mehr als die Titelzeile wird auch nicht erzählt. Im grossen und ganzen nett, aber ohne grossen Anspruch.
A venture ist etwas unnötig und nicht der Rede wert. Perpetual change schliesst das Album würdig ab. Ein vielschichtiges Stück, mal ruhig besinnlich, dann rockig-knallig.
Alles in allem ein sehr gutes Album, das in jede YES-Sammlung gehört.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
3.8.2002 |
Letzte Änderung: |
18.10.2002 |
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Vor ein paar Wochen war in der [progrock-dt] "grauenerregender Abschiss" im Yes-Œuvre das dominierende Gesprächsthema. "The Yes Album" war sicher keiner der Top-Kandidaten der Abstimmung, die naturgemäß von "Open Your Eyes" gewonnen wurde. Allerdings dichteten einige Diskussionsbeiträge diesem Album hier eine gewisse 60er-Pop-Fröhlichkeit im Stile der ersten beiden Alben an. Und so sind wir also beim Thema: "The Yes Album" markiert zum Einen mit dem Einstieg von Steve Howe und dem baldigen Abschied von Tony Kaye exakt den Übergang von der Früh- zur Hochphase der Band. Und erstere war ja eben doch hippiesk geprägt. Und hierin liegt zum Anderen in meinen Augen der Hund auch begraben.
Aber mal der Reihe nach: Das harte, groovende "Yours Is No Disgrace" ist natürlich über jeden Zweifel erhaben und der große Klassiker dieses Albums. Ein Paradebeispiel für den rockigen Frühprog mit Fuzz-Gitarre, filigranem Schlagzeug und röhrender Orgel, wie ihn z.B. Atomic Rooster oder Genesis auf "Trespass" teilweise zu bieten hatten. "Clap" ist als "nettes zwischenspiel" schon bis zum Äußersten attributiert. "Starship Trooper" bewegt sich ebenfalls noch im Rahmen, ist aber noch längst nicht so ausgearbeitet wie der Opener oder spätere Songs. In meinen Augen fehlt hier den drei einzelnen Parts nach außen hin die Verbundenheit und nach innen die Abwechselung.
Meines Erachtens krankt "The Yes Album" vor allem an der B-Seite. Der fröhliche Chorgesang und das Gitarrengeschrammel in "Your Move" sind für mich kaum zum Aushalten, und hartgesottenere Progger dürften dann wieder über den simplen Bluesschema-Rock in "All Good People" die Nase rümpfen. "A Venture" ist mit seinem sprunghaften Rhythmus schon das interessanteste Stück dieser Albenhälfte. Hier lässt sich schon am ehesten die Brücke zu "Fragile" schlagen, was z.B. bei den "Hiiiiiide awaaaaaay"-Parts auffällt. Abschließend krankt "Perpetual Change" auf Longtrack-Distanz daran, dass man einige gute, zukunftweisende Ideen an den Instrumenten immer wieder mit (vor allem) gesanglichen Trivialitäten kombiniert. In erstere Kategorie fällt z.B. die hektische Passage nach etwas mehr als 5 Minuten und der hymnische Schlusspart. In letzter dagegen sind z.B. der im 3/4-Takt gehaltene Anfangsteil oder diese kuriose Zusammenarbeit von Gitarre und Klavier in den einleitenden Akkorden zu finden.
Unterm Strich finde ich, dass das "Yes Album" im besten Sinne "halbgar" ist. Die melodischen Einfälle sind zuweilen viel zu süßlich, werden (anders als auf den Vorgängerwerken) nur selten von geschlossener, kraftvoller Instrumentalarbeit im Zaum gehalten, und wirklich spannend sind somit eigentlich nur "Yours Is No Disgrace" und "A Venture". Letztlich haben wir hier ein Album am Übergang zwischen 60ern und 70ern, und so wirklich gut verbunden haben Yes hier das vergangene und das kommende leider nicht. Um hier zu sehen, was man hätte haben können, empfiehlt sich ein Blick auf "Fragile": Dort konnte man banale Melodien wie z.B. die von "Long Distance Runaround" geschickt mit abgefahrener Rhythmusarbeit wesentlich besser kaschieren. A propos "Fragile": Das Hörerlebnis bei diesem Album ist ungefähr doppelt so spaßig wie bei "The Yes Album", und damit wäre auch die Note hier erklärt. Ein "grauenerregender Abschiss" ist "The Yes Album" damit nicht, aber meiner Meinung nach doch das am wenigsten hörenswerte Yeswerk der 70er.
Anspieltipp(s): |
Yours Is No Disgrace |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
19.6.2011 |
Letzte Änderung: |
5.4.2012 |
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Schon der Opener "Yours Is No Disgrace" zeigt in einer ornamentreichen Dynamik, dass Yes die 60er Jahre hinter sich gelassen und ihre eigenständige Form der progressiven Rockmusik kreiert hatten. Die Gitarre von Steve Howe wusste in diesem zunehmend komplexen Soundgeflecht in extravaganten Schnörkeln wegweisende Akzente zu setzen und sorgte in einer Kombination aus traditionell-angloamerikanischen Folk- sowie Jazzanleihen zusammen mit dem knackenden Bass von Chris Squire für den notwendigen Drive. Allein die einzigartige Falsettstimme von Jon Anderson weiß das rockige Grundgerüst in engelsgleicher Manier zu veredeln und sorgt für eine spirituelle Note, welche die nachfolgenden Alben dominieren sollte.
"Yours Is No Disgrace" steht zusammen mit "Starship Trooper" und "Perpetual Change" für eine innovative Rockmusik, die zunehmend aus dem starren Korsett der althergebrachten Hörgewohnheiten auszubrechen wusste, aber im Vergleich mit den nachfolgenden Glanztaten der Band noch ganz im Sinne eines Übergangs zwischen der Frühphase und den späteren epochalen Mammutepen steht. Trotz allem haben Yes sich mit ihrem dritten Album entschieden aus dem hippielastigen Protoprog der ersten beiden Werke hinauskatapultiert und selbst einen doch recht simpel gestrickten Rock´n´Roller wie "I've Seen All Good People" derart verzwirbelt, dass solch ein straighter Song für eine in der ersten Hälfte der 70er Jahre jederzeit nach progressiven Ufern schielende Band steht. Auch im fröhlichen Songfluss breitet sich ein typisches Yes-Flair aus. Ohne einen schwachen Titel untermauert diese Platte in eindrucksvoller Manier, wie eine Band unter Verwendung etablierter Songstrukturen regelrecht einen fortschrittlich-filigranen Neubeginn manifestiert hat und sich daher auch 40er Jahre später unzählige Bands auf diese "yessige" Form einer musikalischen Revolution berufen. Wo stünde die symphonisch-progressive Musikwelt, wenn sich genau diese Band nicht dazu entschlossen hätte, in aller Entschlossenheit und Virtuosität althergebrachte Grenzen zu sprengen?
Anspieltipp(s): |
Yours Is No Disgrace, Perpetual Change |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
1.12.2011 |
Letzte Änderung: |
1.12.2011 |
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Anfangs war ich mir nicht ganz sicher, ob ich noch eine Ausgabe von The Yes Album wirklich "brauche". Schließlich gab es 2003 die "Expanded & Remastered Edition" mit 2 Bonus Tracks. Aber der Inhalt von Blu-ray von der 2014 aktuellen "Definitive CD/Blu-ray"-Edition hat mich dann doch überzeugt.
Die Details zum Blu-ray-Inhalt kann man auch oben rechts unter "CD2" betrachten. Neben der ansprechenden Mini-LP-Aufmachung und dem informativen Booklet erwirbt der Freund der guten Musik auch zahlreiche Remixe, darunter 2014 Stereo Abmischungen. Diese gibt es auch auf der ersten CD, die hier als Definitve Edition CD bezeichnet wird.
Die Verzeichnisse auf der Blu-Ray-Scheibe verheißen außerdem noch "Single Versions, Edits & live", 5.1 Surround-Abmischungen von Steven Wilson, den "2014 Stereo Instrumental Mix", "UK Vinyl Transfer" und nicht zuletzt ein alternatives Album, das aus drei klanglich erstklassigen Konzertaufnahmen von 1971, einer Studio-Version von "The Clap" und einer erweiterten Version von "A Venture" besteht. Noch eine nette Überraschung kommt für mich in Gestalt eines vergleichsweise langen und energetischen Drumsolos als Bestandteil von "Perpetual Change". So wird das Drumsolo auf Yessongs locker in den Schatten gestelt.
Als nicht ganz unwichtig - oder gar entscheidend - möchte ich meine subjektive Feststellung einstufen, dass durch die Surround-Abmischung The Yes Album bedeutend an Transparenz und Frische gewinnt. Eine instrumentale Version des Albums darf entweder als interessant, oder als völlig überflüssig angesehen werden. Man bekommt dadurch - und durch die Surround-Abmischung - die Möglichkeit neue, nicht vom Gesang übertönte Details zu entdecken. Durch die neue Ausgabe habe ich für mich noch einen mir bisher unbekannten Yes(Cover)song entdeckt. 1971 spielte man offenbar bei Konzerten eine Coverversion von "It's love" der US-Pop-Soul-Truppe The Rascals.
Nach meiner sehr bescheidenen Meinung handelt es sich hierbei um eine für den Fan lohnenswerte Anschaffung.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
1.5.2014 |
Letzte Änderung: |
1.5.2014 |
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