Wolfsmilch – Eigenschaften & Pflege im Überblick | OBI
Hauptinhalt

Wolfsmilch – Eigenschaften im Überblick


Zuletzt aktualisiert: 04.03.2022
5 Minuten
Von: OBI Redaktion
Wolfsmilch mit Blüten

Es gibt zahlreiche Arten Wolfsmilch. Im Überblick erfährst du mehr über den richtigen Standort der Pflanze, ihre Pflege und welche Sorten sich besonders für den Garten eignen.


Inhalt

Woher kommt Wolfsmilch?

Wolfsmilch (Euphorbia) ist eine Gattung mit rund 2.000 Arten. Darunter befinden sich sowohl Gehölze als auch Stauden und ein- sowie zweijährige Arten. Beheimatet sind Euphorbia-Arten in den Tropen und Subtropen. Sie kommen jedoch auch in den gemäßigten Zonen Mitteleuropas und Asiens vor.

Zimmerpflanzen ausgenommen, sind die meisten mitteleuropäischen Arten winterhart. Charakteristisch für viele Wolfsmilch-Arten ist ihr sukkulentenartiger Wuchs. Die dicken Blätter speichern viel Wasser, sodass die Pflanze auch in trockenen und steinigen Regionen gedeiht.

Wie sieht Wolfsmilch aus?

Wolfsmilch-Arten haben sehr unterschiedliche äußerliche Merkmale. Man findet kleine, bodendeckende Sorten und Gewächse mit bis zu 1,5 m Höhe. Manche ähneln optisch Kakteen und andere bilden lange Stängel aus.

Gemein ist den Arten jedoch die lange Blütezeit. Sie dauert meist mehrere Monate lang an. Aus botanischer Sicht ist der Begriff Blüte dabei irreführend: Tatsächlich sind es die verschiedenfarbigen Hoch- und Hüllblätter, welche die Insekten zur Bestäubung anlocken. Die auffälligen Blätter leuchten gelb, grün, rot oder orange und umgeben den unauffälligen, eigentlichen Blütenstand.

Auch das Laub ist je nach Art der Wolfsmilch in Form und Farbe unterschiedlich. Es kann rötlich bis grün und grau-blau sein. Manche Arten, wie zum Beispiel die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites), sind im Sommer grau, im Winter hingegen grün. Andere fallen durch ihre markante Herbstfärbung auf.

Typisch für alle Wolfsmilch-Arten ist ihr Milchsaft. Er ist giftig, reizt die Haut und kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Hinweis: Um Reizungen durch den Saft der Wolfsmilch zu vermeiden, solltest du beim Schneiden und Pflanzen Handschuhe tragen.

Der richtige Standort für Wolfsmilch

Ein Großteil der Wolfsmilch-Arten gedeiht am besten an warmen und sonnigen Plätzen. Die meisten bevorzugen darüber hinaus trockene bis mäßig feuchte Standorte mit durchlässigem Boden.

Nur wenige Arten, wie die Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbis palustris), wachsen besser auf nassen Substraten. Die heimische, immergrüne Mandel-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Lichtbedürfnisse: Sie wächst am besten im Halbschatten in frischer Erde.

Wolfsmilch pflanzen

Wolfsmilch im Pflanzkübel

Wolfsmilch gedeiht im Kübel ebenso wie im Beet. Du kannst die Pflanze also auch auf dem Balkon pflanzen.

Eine generelle Richtlinie beim Pflanzen von Wolfsmilch lautet: Einjährige und zweijährige Pflanzen sowie Stauden pflanzt du draußen erst nach den Eisheiligen im Frühjahr. Vor allem empfindlichere Arten solltest du ebenfalls erst dann in den Garten setzen. So haben Pflanzen wie die Mittelmeer-Wolfsmilch (Euphorbia characias ssp. wulfenii) die Möglichkeit, sich bis zum Winter gut einzuwurzeln.

Kultivierst du Wolfsmilch im Kübel, solltest du ähnlich vorgehen und dich an den Eisheiligen orientieren. Ruten-Wolfsmilch (Euphorbia virgata) eignet sich beispielsweise für die Zucht im Pflanztopf. Je nach Art und Sorte solltest du auf einen Pflanzabstand zwischen 20 cm und 50 cm achten.

Wolfsmilch pflegen

Je nach Art schneidest du Wolfsmilch ganz unterschiedlich. Sommergrüne Euphorbia-Arten wie die Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana ssp. niciciana) solltest du erst im Frühjahr zurückschneiden. So kann das Laub als Winterschutz dienen. Wintergrüne und immergrüne Arten brauchen dagegen keinen Rückschnitt.

Teilst du Wolfsmilch zur Vermehrung, solltest du das Ende des Winters abwarten. Da die Pflanze holzige Wurzeln bildet, kann die Teilung schwierig sein. Nutze daher ein scharfes Messer und arbeite vorsichtig.

Verjüngen musst du Wolfsmilch nicht, die meisten Arten sind äußerst langlebig.

Hinweis: Denke bei allen Pflegearbeit daran, Handschuhe zu tragen. So verhinderst du Hautreizungen. Außerdem schützen sie dich vor Dornen, zum Beispiel beim Christusdorn (Euphorbia milii).

Euphorbia überwintern

Empfindliche Arten brauchen im Garten eine Schutzschicht aus Laub oder Tannenreisig. Doch auch wintergrüne Wolfsmilch-Arten benötigen in der kalten Jahreszeit, vor allem bei Kahlfrost, einen Winterschutz. Schütze die Pflanzen außerdem vor direkter Sonneneinstrahlung im Winter.

Zimmerpflanzen wie den Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) oder den Christusdorn kannst du zwar auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Dafür sollten die Temperaturen jedoch dauerhaft über 15 °C sein. Bei niedrigeren Temperaturen holst du die Pflanzen zurück ins Hausinnere.

Wolfsmilch im Garten

Wolfsmilch im Garten

Die Walzen-Wolfsmilch fühlt sich in einem sonnigen Kiesbeet wohl. Auch ein Präriegarten eignet sich als Standort für das Gewächs.

Da Wolfsmilchgewächse auch in der Natur mit unterschiedlichen Gegebenheiten zurechtkommen, eignen sich viele Arten für den heimischen Garten. Achte darauf, die richtige Sorte für den richtigen Standort wählen.

So ist für die Walzen-Wolfsmilch beispielsweise ein sonniges Beet aus Kies oder ein trockener Präriegarten passend. Auch ein Steingarten mit einem durchlässigen Erdreich ist ideal. Besonders gut für trockene Plätze eignen sich die heimische Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) und die Steppen-Wolfsmilch.

Willst du Euphorbia in ein Staudenbeet integrieren, kannst du mit den gelb-grünen Blüten der Steppen-Wolfsmilch einen optischen Kontrast zu violetten Arten erzeugen. Blauraute (Perovskia atriplicifolia) oder Katzenminze (Nepeta racemosa) sind in dem Fall passende Gegenstücke.

Auch als Bodendecker kannst du Wolfsmilch-Arten verwenden. Die Balkan-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides ssp. robbiae) oder die Purpur-Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias 'Fens Ruby') bleiben von vergleichsweise kleinem Wuchs.

Andere Arten, die vornehmlich aus den Tropen stammen, richtest du einen Platz im Haus oder Wintergarten ein. So bevorzugt beispielsweise der Weihnachtsstern einen warmen, hellen Standort mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Kurztagspflanzen blühen jedoch nur mit einigem Aufwand erneut.

Sorten-Tipps

Aufgrund der Vielzahl von Arten und Sorten findet sich für jeden Garten und für jeden Zweck die passende Wolfsmilch-Pflanze. Auch als Zimmerpflanze wird sie gern kultiviert.

Besonders resistent und für den Garten geeignet ist Gold-Wolfsmilch (Euphorbia polychroma). Die Pflanze ist winterhart und mehrjährig. Auch Walzen-Wolfsmilch oder Feuer-Wolfsmilch (Euphorbia griffithii 'Fireglow') sind beliebte Gartenstauden.

Einen besonders ausladenden Wuchs entwickeln Arten wie „Euphorbia acanthothamnos“. Sie wachsen wie Gehölze und werden entsprechend kultiviert und verwendet. Als Bodendecker empfiehlt sich die immergrüne Mandel-Wolfsmilch.

Optisch besonders auffällig sind die Sorten der Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias). Die Staude ist pflegeleicht, ausdauernd und bring mit ihrem bläulichen und behaarten Laub sowie der strauchigen Halbkugelform Farbe und Form in den Garten. Auch die Sorte „Emmer Green“ ist mit ihren panaschierten Blättern visuell reizvoll.

Der süßliche Duft der Honiggebenden Wolfsmilch (Euphorbia mellifera) wird intensiver, je sonniger ihr Standort ist. Obwohl sie botanisch zu den Sträuchern zählt, wird sie wie eine Staude kultiviert und gepflegt.

Eine hierzulande meist als Zimmerpflanze gepflegte Art ist die Kaktus-Wolfsmilch (Euphorbia ingens). Mit ihrem auffällig gewellten Kamm ist die Korallen-Wolfsmilch (Euphorbia lactea 'Cristata') ein besonderer Blickfang für den Innenbereich.

Blühende Palisaden-Wolfsmilch

Die gelbblühende Palisaden-Wolfsmilch ist besonders pflegeleicht.

Wolfsmilch vermehren

Wolfsmilch-Arten werden durch (Selbst-)Aussaat vermehrt. Eine Alternative ist die Teilung der Pflanze. Willst du sortenreine Nachkommen ziehen, vermehrst du die Pflanze im Frühling mit Trieb- oder Kopfstecklingen. Diese legst du direkt nach dem Schneiden in ein Behältnis mit lauwarmem Wasser. So kann der Milchsaft abfließen, der sonst die Wurzelbildung behindern könnte.

Krankheiten von Wolfsmilchgewächsen

Dank ihres giftigen Milchsafts sind die Pflanzen weitgehend vor Fressfeinden geschützt. Nacktschnecken bleiben manchen Arten dennoch nicht fern. Hier hilft ein Schneckenschutz. Wolfsmilch kann zudem unter Echtem Mehltau, Thripse, Rost oder Blattläusen leiden.


Das könnte dich auch interessieren

Die angegebenen Verfügbarkeiten geben die Verfügbarkeit des unter „Mein Markt" ausgewählten OBI Marktes wieder. Soweit der Artikel auch online bestellbar ist, gilt der angegebene Preis verbindlich für die Online Bestellung. Der tatsächliche Preis des unter „Mein Markt“ ausgewählten OBI Marktes kann unter Umständen davon abweichen. Alle Preisangaben in EUR inkl. gesetzl. MwSt. und bei Online Bestellungen ggf. zuzüglich Versandkosten. UVP = unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers.
OBI Home and Garden GmbH schließt bei nicht sach- und fachgerechter Montage entsprechend der Anleitung sowie bei Fehlgebrauch des Artikels jede Haftung aus. Ihre gesetzlichen Ansprüche werden hierdurch nicht eingeschränkt. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn notwendig, entsprechende Schutzausrüstung. Elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich von Elektrofachkräften (DIN VDE 1000-10) ausgeführt werden. Bei dem Aufbau der Artikel müssen die Arbeiten nach BGV A3 durchgeführt werden. Führen Sie diese Arbeiten nicht aus, wenn Sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details bemüht. Bei nicht selbst erstellten Inhalten werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Die genutzten Bildquellen belaufen sich dabei auf folgende Plattformen: iStock.com, GettyImages, Shutterstock, living4media & Friedrich Strauss Gartenbildagentur.