CDU-Fraktion bricht mit der Partei
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Komplette CDU-Fraktion in Woldegk bricht mit der Partei

Woldegk / Lesedauer: 2 min

Egal, ob mit oder ohne Parteibuch - viele Jahre traten in der Windmühlenstadt Woldegk Kandidaten für die CDU an. Jetzt nicht mehr. Sie haben die „Offene Liste Woldegk“ gegründet. 
Veröffentlicht:21.04.2024, 09:01

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Wenn am 9. Juni die Wählerinnen und Wähler in Woldegk in den Wahlkabinen stehen, dann werden sie vergebens nach einem Kandidaten der Christdemokraten auf dem Stimmzettel suchen. Denn aus den Mitgliedern der bisherigen CDU-Fraktion ist jetzt die neu gegründete „Offene Liste Woldegk“ (OLW) hervorgegangen. Das teilte Hans-Joachim Conrad, langjähriges Parteimitglied, stellvertretender Bürgermeister und bislang CDU-Fraktionsvorsitzender aus der Windmühlenstadt, dem Nordkurier mit. 

Kein Verständnis für Kriegsrhetorik

Den Bruch mit der Partei begründet der Woldegker CDU-Politiker vor allem mit der Kriegsrhetorik im Bund. „Die CDU zeigt hier als Opposition auch keine Lösungen auf“, heißt es in einer Begründung, die mit dem Titel „Und darum nicht mehr CDU!“ überschrieben ist. Ein Grundsatz deutscher Politik, der da laute „Nie wieder Krieg“, scheine vergessen zu sein. „Ich bin im christlichen Sinne aufgewachsen und erzogen worden, ich persönlich kann und will damit nicht umgehen und habe auch kein Verständnis dafür“, erklärt Conrad. Seine Parteimitgliedschaft lasse er derzeit ruhen. 

Auch vermisse er ein Nachfragen führender Parteimitglieder an der Basis. Wie es in der Kommunalpolitik laufe, werde nicht hinterfragt. Die Mitglieder der bisherigen CDU-Fraktion würden seine Bedenken teilen. So finden sich auf der offenen Liste weitere Kandidaten wieder, die vormals für die Christdemokraten in die Stadtvertretung eingezogen waren, aber auch andere Wahlvorschläge.

Dafür steht die OLW

Die OLW wolle für eine bürgerfreundliche Kommunalpolitik eintreten, heißt es im Wahlprogramm der Gruppe. Sie stehe für Transparenz und Bürgerbeteiligungen bei wichtigen städtischen Entscheidungen. Die Wählergruppe setze sich für eine Förderung ehrenamtlichen Engagements ein, etwa für den Bau eines neuen Sozial- und Funktionsgebäudes mit Kegelbahn am Sportplatz oder nötige Investitionen für die Feuerwehren.

Zehn Kandidaten auf der Liste

Neben allgemein formulierten Zielen wie der Förderung von Wirtschaft und Tourismus, dem Ausbau der Infrastruktur, Jugendbeteiligung und der Stadt- sowie Ortsteilentwicklung werden im Programm konkrete Punkte genannt. Manches davon ist nicht neu, etwa ein Aussichtsturm für den Helpter Berg oder eine konzeptionelle Lösung für den Stadtsee und die Strandhalle. Zudem sprechen sich die OWL-Kandidaten für einen haupt- statt einen ehrenamtlichen Bürgermeister für Woldegk aus. 

Mit insgesamt zehn Kandidaten und zwei Kandidatinnen tritt die „Offene Liste Woldegk“ bei der Kommunalwahl im Juni an. Einen Bewerber oder eine Bewerberin ums Bürgermeisteramt stellt die Wählergruppe nicht auf.