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Winter im Sommer - Frühling im Herbst: Erinnerungen: Erinnerungen. Gekürzte Lesung Audio CD – Hörbuch, 1. November 2010
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Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.
(4 CDs, Laufzeit: 4h 40)
Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied.
Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Ihm ist ein gleichermaßen politisches wie emotional berührendes Buch gelungen, in dem er in klaren Bildern die traumatisierende Erfahrung der Unfreiheit und das beglückende Erlebnis der Freiheit nachzeichnet und den schwierigen Übergang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbestimmten Leben beschreibt.
- SpracheDeutsch
- HerausgeberRandom House Audio
- Erscheinungstermin1. November 2010
- Abmessungen12.5 x 14.3 x 2.5 cm
- ISBN-103837105512
- ISBN-13978-3837105513
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Produktbeschreibungen
Pressestimmen
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Joachim Gauck, geboren 1940 in Rostock, stand von 1965 bis 1990 im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und arbeitete viele Jahre als Pastor. Er war Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstandes gegen die SED-Diktatur, 1989 gehörte er zu den Mitbegründern des Neuen Forum und wurde in Rostock dessen Sprecher. Von 1990 bis 2000 war er Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (Stasi). Von 2003 bis 2012 war er Vorsitzender des Vereins »Gegen Vergessen – Für Demokratie«. Seit März 2012 ist Joachim Gauck Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Helga Hirsch, geboren 1948, ist eine bekannte deutsche Publizistin. Sie erlebte die 1950er-Jahre in Niedersachsen, 1967 zog sie zum Studium der Germanistik und Politologie nach Berlin. Nach einem Berufsverbot als Lehrerin wechselte sie in den Journalismus. Von 1988 bis 1995 war sie Korrespondentin der Zeit in Warschau. Seitdem arbeitet sie als freie Journalistin. Für ihre Arbeit erhielt Helga Hirsch mehrere Auszeichnungen, darunter den deutsch-polnischen Journalistenpreis. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, u.a. »Schweres Gepäck« (2004) über deutsche Vertriebene der zweiten Generation; zuletzt erschien »Gehen oder bleiben?«, eine Geschichte der Juden in Schlesien und Pommern der Nachkriegszeit (2011).
Produktinformation
- Herausgeber : Random House Audio; gekürzte Lesung Edition (1. November 2010)
- Sprache : Deutsch
- ISBN-10 : 3837105512
- ISBN-13 : 978-3837105513
- Abmessungen : 12.5 x 14.3 x 2.5 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 1,481,263 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 2,208 in Geschichte der SBZ & DDR (Bücher)
- Nr. 2,427 in Biografien historischer Persönlichkeiten aus Deutschland
- Nr. 8,683 in Politische Biografien & Erinnerungen (Bücher)
- Kundenrezensionen:
Informationen zum Autor
Joachim Gauck, geboren 1940 in Rostock, studierte Theologie und arbeitet von 1965 bis 1990 als Pastor in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.
Er war Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstands gegen die SED-Diktatur in der DDR, 1989 gehörte er zu den Mitbegründern des Neuen Forum und wurde in Rostock dessen Sprecher.
Ab März 1990 war er als Abgeordneter für das Bündnis 90 in der - zum ersten Mal frei gewählten - Volkskammer. Von 1991 bis 2000 war er als erster Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR auch für die Aufklärung der Verbrechen der Stasi verantwortlich.
Von 2003 bis 2012 hatte er den Vorsitz des Vereins »Gegen Vergessen – Für Demokratie« inne.
2012 wurde er zum elften Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt, und übte dieses Amt bis 2017 aus.
Joachim Gauck erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem die Theodor-Heuss-Medaille, den Geschwister-Scholl-Preis, den Europäischen Menschenrechtspreis und den Ludwig-Börne-Preis. Er ist Ehrendoktor der Universitäten Rostock, Jena, Augsburg, der National University of Ireland/Galway, der Hebrew University of Jerusalem, der Université Paris-Sorbonne sowie der Maastricht University.
Joachim Gauck hat bisher drei vielbeachtete Bücher geschrieben, zuletzt 2013 "Nicht den Ängsten folgen, den Mut wählen". Nun erscheint im Juni 2019 sein neuestes Buch "Toleranz" im Verlag Herder.
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Mit einem eher typischen Lebenslauf für einen Bürger der früheren DDR und des wiedervereinigten Deutschland wird der Leser während der Lektüre gemacht. In vielen Geschichten wird Geschichte in dem Buch 'Winter im Sommer ' Frühling im Herbst' erlebbar. Dies ist für die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen ein Pluspunkt. Schliesslich rückt Historie auf diese Weise in die Nähe eines jeden.
Joachim Gauck gelingt es, ein farbenfrohes und abwechslungsreiches Buch zu schreiben, das die Balance zwischen Autobiographie, zeitgeschichtlichem Dokument und gut geschriebener Literatur schafft. Vor allem vermeidet er es, viele Erfahrungen aus der Zeit als DDR-Bürger und als Beauftragter für die Staatssicherheitsunterlagen zu skandalisieren. Nüchtern, aber in der Botschaft deutlich scheint er zu schreiben, wie es gewesen sein muss.
Die Freiheit ist auch in seinen Erinnerungen ein bestimmendes Thema. Dies fordert den Leser und die Leserin heraus, eigene Positionierungen zu finden. Er schreibt beispielsweise: 'Freiheit verpflichtet uns daher immer wieder, uns der Moral in den zwischenmenschlichen Beziehungen wie auch der Werte in unserem Gemeinwesen zu vergewissern.' Er anerkennt, dass Freiheit einen eigenen Glanz verliert, wenn man sie ständig hat. Wenn man liest, dass die Freiheit der Einen gegen die Freiheit der Anderen ständig neu austariert werden müssten, macht man sich Hoffnungen, dass entgegen vielen Unkenrufen Joachim Gauck Wegmarken setzen wird in eine orientierungslose Gesellschaft. Vielleicht mag er eine gesellschaftliche Kultur entwickeln, wenn die Bürger in Deutschland seine Aussage ernstnehmen: 'Nur ein ununterbrochener Diskurs kann einen ' und sei es vorübergehenden ' gesellschaftlichen Diskurs schaffen.'
Vielleicht mag Joachim Gauck in seiner bevorstehenden Zeit als Bundespräsident wecken, was man einen Geist an sich nennen könnte. So gibt er seiner Überzeugung Ausdruck, Freiheit und Verantwortung verlangten eben ständige Wandlung, seien eine permanente Herausforderung. Sympathisch erscheint, dass Gauck auch seine Arbeit als Stasi-Aufklärer nicht idealisiert, sich nicht als Held darstellt. Eher wirkt es so, als ob Gauck solide und mit Überzeugung seine Arbeit gemacht hat, wo die Zeit ihn hingestellt hat ' ob als Pfarrer in Rostock oder Aufklärer eines Geheimdienstes.
Wie schwierig muss so manche Gratwanderung als Jugendpfarrer und Kirchentagspräsident in Rostock gewesen sein ? Wieviel Kraft muss es gekostet haben, innerhalb eines diktatorischen Systems überleben zu können und trotzdem Systemkritik leisten zu können ? Wie tief muss die Verletzung gewesen sein, als Joachim Gauck die Übersiedlung seiner Kinder in die Bundesrepublik erleben musste ? Es wird unter anderem deutlich, wie schwierig es an vielen Stellen gewesen sein muss, die Kritik an der Demokratie in der Bundesrepublik nachzuvollziehen, während es in der DDR eine grosse Sehnsucht nach den Gestaltungsmöglichkeiten gegeben hat.
Das Buch 'Winter im Sommer ' Frühling im Herbst' ist vieles, vor allem aber ein Stück Zeitgeschichte und das Selbstporträt eines Mannes, der Normalität verkörpert, in seinem Leben starke Leistungen gebracht hat. Mit dem Bundespräsidentenamt wird es hoffentlich nicht anders.
Gerade deshalb war dieses Buch wichtig für mich und hat mir auch gute Chancen für erlösende Entscheidungen beschert, weil Gauchs Widersprüche mich gemahnen: Mach es besser! Lebe was du unterrichtest. Bis in die kleinsten Dinge des Lebens. In der Überschrift klingt dieser Widerspruch fast schon romantisch. Doch Widerspruch zwischen Wort und Tat - gerade weil er so verbreitet ist - wirkt verheerend. Gauck scheint tief damit geprägt zu sein.
Seite 139 in der 7. Auflage der Pantheon-Ausgabe vom Mai 2011, schreibt Gauck den Satz auf, den er noch zu DDR-Zeiten gesagt hat und mit dem er im Westen, in den Hauptnachrichten von ARD und ZDF gelandet sei: "Wir werden bleiben wollen, wenn wir gehen dürfen." Als es so weit war, hat er wie selbstverständlich das Gegenteil getan. Mehr? [ ... ]
Ansonsten geht es natürlich um den Lebensweg des Joachim Gauck. Für mich ist da zu viel Selbstbeweihräucherung dabei und viele Themen oder Ereignisse werden zu langatmig erzählt. Generell kommt nicht viel Spannung im Buch auf.
Fazit: das Buch ist in Ordnung, man kann das ein oder andere mitnehmen.