William Faulkner: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks

William Faulkner

 3,9 Sterne bei 314 Bewertungen
Autor von Licht im August, Als ich im Sterben lag und weiteren Büchern.
Autorenbild von William Faulkner (©kein Urheberrecht mehr)

Lebenslauf

William Faulkner wurde 1897 in New Albany, Mississippi unter dem Familiennamen »Falkner« geboren. Bekannt wurde Faulkner als amerikanischer Schriftsteller von Gedichten, Erzählungen, Romanen und Drehbüchern. Nach der Schule absolvierte Faulkner eine Banklehre, wurde im ersten Weltkrieg Flieger der kanadischen Luftwaffe und studierte hinterher an der Staatsuniversität Oxford, Mississippi. Es zog ihn nach New York wo er für eine Buchhandlung als auch für eine New Orleanser Zeitung arbeitete. Nach einer längeren Reise nach Europa und Asien wurde Faulkner in Hollywood ein berühmter Drehbuchautor. Nach einiger Zeit widmete er sich jedoch größtenteils den Schreiben von Romanen und Erzählungen. William Faulkner erhielt 1949 den Nobelpreis für Literatur. Er verstarb am 06. Juli 1962.

Alle Bücher von William Faulkner

Cover des Buches Licht im August (ISBN: 9783644006126)

Licht im August

 (60)
Erschienen am 14.06.2022
Cover des Buches Als ich im Sterben lag (ISBN: 9783499267574)

Als ich im Sterben lag

 (47)
Erschienen am 02.01.2014
Cover des Buches Schall und Wahn (ISBN: 9783499271335)

Schall und Wahn

 (33)
Erschienen am 27.11.2015
Cover des Buches Die Freistatt (ISBN: 9783257208023)

Die Freistatt

 (41)
Erschienen am 01.07.2002
Cover des Buches Wilde Palmen und Der Strom (ISBN: 9783257209884)

Wilde Palmen und Der Strom

 (5)
Erschienen am 01.02.1998
Cover des Buches Absalom, Absalom! (ISBN: 9783499270994)

Absalom, Absalom!

 (5)
Erschienen am 24.03.2017
Cover des Buches Eine Rose für Emily (ISBN: 9783257068214)

Eine Rose für Emily

 (5)
Erschienen am 26.06.2012
Cover des Buches Griff in den Staub (ISBN: 9783257201512)

Griff in den Staub

 (4)
Erschienen am 25.06.2012

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Neue Rezensionen zu William Faulkner

Cover des Buches Schall und Wahn (ISBN: 9783499271335)
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Rezension zu "Schall und Wahn" von William Faulkner

William Faulkner Schall und Wahn
UtaJungvor einem Jahr

William Faulkner, Schall und Wahn, TB Diogenes 1973, 303 Seiten

 

Faulkner leitet den Roman Schall und Wahn mit einer dreizehnseitigen Genealogie der Familie Compson, um deren Mitglieder es geht, ein. Es folgen vier lange Kapitel, in denen jeweils aus dem Blickwinkel eines Mitglieds Ereignisse und Gedanken aus Vergangenheit und Gegenwart geschildert werden.

Benji, der jüngste Sohn, präsentiert seine Eindrücke am 7. April 1928. Er ist geistig behindert und wird von Luster, dem Sohn der Bediensteten, betreut. Benji (Benjamin) äußerst sich durch Schreien, Wimmern und Brummen und seine Eindrücke sind hauptsächlich visueller Natur. Seine Gedanken drehen sich um das, was stattfindet. 

Bereits in diesem Kapitel ist es sinnvoll, als Leser seine eigenen Gedanken abzuschalten und sich auf das Geschriebene zu konzentrieren. Auf diese Art ist es unproblematisch, den Gedanken Benjis zu folgen und einzuordnen, wenn eine andere Person etwas denkt oder spricht (z.B. Caddy, seine Schwester, oder Luster, sein Betreuer).

Die Satzzeichen für wörtliche Rede oder für Gedanken spart Faulkner meist aus. Wenn man sich konzentriert und die Jahreszahl und somit das entsprechende Alter der Protagonisten im Kopf behält, weiß man stets, wer gemeint ist.

Sollte man Schwierigkeiten haben, in die Geschichte hineinzufinden, ist es hilfreich, sich mal fünf oder zehn Seiten laut vorzulesen. Denn der Roman hat einen packenden, subtextreichen Inhalt, der fesselt und stark beeindruckt.

Das zweite Kapitel, 2. Juni 1910, ist aus der Sicht von Quentin, dem erstgeborenen Sohn, geschildert. Er studiert in Harvard, kommt da nicht klar, kauft sich zwei Bügeleisen und geht damit in den Fluss. Interessant sind u.a. seine Gedanken zu Caddy, seiner Schwester, die eine uneheliche Tochter hat – meiner Meinung nach liegt in dieser Beziehung der Grund für Quentins Selbstmord. 

Der dritte Teil, 6. April 1928, zeigt Jason, das dritte Kind. Er ist zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt, arbeitet als Angestellter und zockt an der Börse. Alles ohne Erfolg. Nebenbei greift er das Geld ab, das seine verstoßene Schwester Caddy monatlich an ihre Tochter Quentin schickt, die im Haus der Familie lebt. Jason bunkert es in einer Kassette in seinem Zimmer, das er stets abgeschlossen hält. Er ist ein frustrieter, aggressiver, gestresster, unhöflicher Mensch und gibt insbesondere seiner Familie Schuld an seinem verpfuschten Leben.

Das Kapitel war für mich recht anstrengend zu lesen, da es mich psychisch sehr mitgenommen hat. Die Aggressionen und Gestörtheiten Jasons konnte ich oft nicht länger als zehn Seiten ertragen und musste eine Pause einlegen.

Ein neutraler Erzähler schildert den vierten Teil, 8. April 1928. Einige der Handlungsstränge laufen hier zusammen und kulminieren im Diebstahl von Jasons 'sauer' Angespartem. Er erleidet einen Nervenzusammenbruch (meine Interpretation).

Faulkner schildert eine Familie, die in der Vergangenheit eine gewisse Bedeutung innehatte. Der Vater, Jason senior, wird wegen Frust und Versagen zum Alkoholiker; die Mutter, Caroline, liegt Tag für Tag im verdunkelten Zimmer und betont ständig, wie gut sie alles gemeint hat und dass ihr keine Schuld zuzuschreiben sei; der älteste Sohn Quentin bringt sich um; die Tochter Caddy benimmt sich wie eine Hure und bekommt ein uneheliches Kind (Quentin); Jason ist hochgradig aggressiv und muss nach dem Tod des Vaters die Familie versorgen. Dann sind da noch die Bediensteten der Familie, die sie sich eigentlich gar nicht mehr leisten können und über deren Anwesenheit sich Jason ständig beklagt ("... ich muss ein Haus voller Nigger durchfüttern..."). Luster ist der Pfleger von Benji (entwickelt aber Aggressionen gegen den Behinderten), und Dilsey, Lusters Mutter, kocht für die Familie – womit zumindest diese beiden eine Aufgabe erfüllen.

Für mich verkörpert Benji die komprimierte Gefühlslage der Familienmitglieder in ihrer Gesamtheit – alle psychisch hochgradig instabil, schaffen es nicht, sich mitzuteilen und suchen die Schuld für ihre suboptimalen Leben bei anderen.

Der Roman ist deshalb so interessant und inspirierend, weil nicht alles ausgesprochen und erklärt wird, sondern man mitdenken kann/soll. 

Zudem ist der Text so gut geschrieben, so komplex in seiner Darstellung der Personen und Geschehnisse, dass ich komplett hineingezogen wurde und Spaß daran hatte, über die Handlung nachzudenken. Erzählstimme und Stil haben mir gut gefallen, und obwohl der Roman 1929 das erste Mal publiziert wurde, wirkt er nicht verstaubt oder altbacken.

Cover des Buches Schall und Wahn (ISBN: 9783499271335)
mabo63s avatar

Rezension zu "Schall und Wahn" von William Faulkner

schwer zu lesen
mabo63vor 2 Jahren

Der hochgelobte Klassiker von Faulkner hat mich fast zur Verzweiflung gebracht. Das Buch in 4 Teilen gegliedert handelt vom Niedergang der Südstaatenfamilie Compson im Jahe 1928. In den ersten beiden Kapiteln verstand ich oft einfach nur 'Bahnhof'. Sehr schwierig. Sätze die sich oft über eine halbe Seite dehnen, deren Gedanken urplötzlich ändern ohne Koma oder Punkt machen das Lesen dieser tragischen Geschichte nicht zum Lesevergnügen.

Zur Rechtfertigung muss gesagt werden dass im ersten Teil das Leben des geistig behinderten Benjy erzählt wird und dass dieser nicht unterscheiden kann zwischen Gegenwart und Vergangenheit; ich wusste also nie ist das jetzt real oder vergangen.

Auch die Personen werden zu Beginn nicht beschrieben, man taucht ein und weiss nicht wer ist jetzt Vater, Mutter, Bruder(3), Schwester oder Bediensteter, Verwandter etc.

Ein Puzzle.

Erst in den letzten beiden Abschnitten entsteht so etwas wie ein Lesefluss und einges wird klarer.

Der Autor soll mal gesagt haben wer das Buch nach dem 3. Mal nicht richtig verstanden hat soll es einfach noch einmal lesen.

Das werd ich mir nun definitiv nicht antun.

Cover des Buches Als ich im Sterben lag (ISBN: 9783257200775)
PoeEA1809s avatar

Rezension zu "Als ich im Sterben lag" von William Faulkner

Faulkner not at its best
PoeEA1809vor 2 Jahren

Addie Bundren stirbt und hat als letzten Willen festgelegt, nicht bei ihrer Familie, sondern in ihrem 60 Meilen entfernten Heimatort begraben zu werden. Also machen sich der Vater, 4 Söhne und 1 Tochter mit Wagen und Maulesel auf den Weg, um ihren Willen zu erfüllen. Sie scheitern dabei fast an Regenfällen, Hochwasser, weggespülten Brücken, aber vor allem an ihrer familieneigenen Dummheit und Borniertheit. Story und Personal hätten das Potenzial zu einer bissigen Satire gehabt, leider ist es das nur in wenigen Ansätzen geworden. Überwiegend langweilen die Gedanken und Gespräche der Familie und würde man sie filmen, bei dem, was sie da - über eine Woche lang ! - mit dem Sarg und der Leiche treiben, dann wären diese Aufnahmen heutzutage auf YouTube unter dem Titel "total idiots at work" abrufbar und möglicherweise ganz amüsant. 

Mich hat diese doofe Sippschaft nur an wenigen Stellen wirklich erreicht. Gerade noch 3 Sterne dafür.    

Gespräche aus der Community

suche eine bestimmte stelle auf deutsch, und zwar: Life was created in the valleys. It blew up onto the hills on the old terrors, the old lusts, the old 'despairs. That's why you must walk up the hills so you can ride down. danke!!
Zum Thema
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Zusätzliche Informationen

William Faulkner wurde am 24. September 1897 in New Albany, Mississippi (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

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auf 87 Merkzettel

von 18 Leser*innen aktuell gelesen

von 5 Leser*innen gefolgt

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