Willi Orban

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Willi Orban
Willi Orban (2011)
Personalia
Geburtstag 3. November 1992
Geburtsort KaiserslauternDeutschland
Größe 186 cm
Position Innenverteidigung
Defensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1997–2011 1. FC Kaiserslautern
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2011–2013 1. FC Kaiserslautern II 35 0(7)
2011–2015 1. FC Kaiserslautern 68 0(7)
2015– RB Leipzig 217 (22)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2014–2015 Deutschland U21 2 0(0)
2018– Ungarn 42 0(6)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 7. Januar 2024

2 Stand: 7. Januar 2024

Willi Thomas Orbán (* 3. November 1992 in Kaiserslautern als Vilmos Tamás Orbán[1], in ungarischen Medien meist Willi Orbán genannt) ist ein deutsch-ungarischer Fußballspieler. Er wird hauptsächlich in der Innenverteidigung eingesetzt, kann aber auch im defensiven Mittelfeld spielen. Orban steht bei RB Leipzig unter Vertrag, war für die deutsche U21 aktiv und spielt seit Herbst 2018 für die A-Nationalmannschaft Ungarns.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge in Kaiserslautern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines Ungarn und einer Mutter mit polnischen Wurzeln[2] wuchs in seiner Geburtsstadt Kaiserslautern auf[3] und begann mit vier Jahren[4] beim 1. FC Kaiserslautern mit dem Vereinsfußball. Er durchlief sämtliche Jugendmannschaften des Vereins und wurde 2011 mit der U19 Staffelmeister der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Anschließend gelangte das Team um Orban und Mitspieler wie Julian Derstroff, Dominique Heintz, Philipp Klement oder Jean Zimmer bis ins Meisterschaftsendspiel, unterlag jedoch dem VfL Wolfsburg. Nebenbei absolvierte Orban am Heinrich-Heine-Gymnasium, einer Eliteschule des Fußballs, seine Abiturprüfungen.[5][6]

Zur Saison 2011/12 erhielt der Verteidiger beim FCK einen Lizenzspielervertrag und wurde in den Kader der Bundesligamannschaft aufgenommen. Am 4. Spieltag der Saison 2011/12, beim 0:3 gegen den FC Bayern München, gab er sein Profidebüt, als er in der 87. Spielminute für Thanos Petsos eingewechselt wurde. Es folgte ein weiterer Einsatz über die volle Spielzeit auf der rechten defensiven Außenbahn, ansonsten sammelte er Spielpraxis in der Regionalliga West; am Saisonende musste die erste Mannschaft in die zweite Liga absteigen. In der Endphase der Folgesaison rückte Orban für Markus Karl ins defensive Mittelfeld, wo er fortan mit Ariel Borysiuk eine „Doppelsechs“ bildete. Das Team hatte bis zum Ende um den Wiederaufstieg mitgespielt, erreichte dann im Frühjahr 2013 die Relegation, welche aber die TSG 1899 Hoffenheim für sich entschied.

In der Sommervorbereitung 2013 konnte Orban von einer Verletzung des Kapitäns Marc Torrejón profitieren und sich als Partner seines ehemaligen Mitspielers aus der Jugend, Dominique Heintz, als Stammspieler in der Innenverteidigung etablieren. Nach Torrejóns Rückkehr rückte Orban auch einige Male nach vorne ins defensive Mittelfeld, wurde diesem aber später wieder zur Seite gestellt, nachdem Heintz wie auch Jan Šimůnek nur noch Einwechselspieler waren. Nach dem Wechsel von Torrejóns Nachfolger im Kapitänsamt, Srđan Lakić, bekleidete der Verteidiger dieses Amt bis zum Ende der Spielzeit 2014/15. Zum zweiten Mal in Folge war Kaiserslautern als Tabellenvierter knapp am Wiederaufstieg gescheitert und befand sich erneut in puncto Gegentreffer in den Top 5 der Liga; Orban hatte mit dem wieder in die Stammbesetzung zurückgekehrten Heintz daran einen entscheidenden Anteil.

RB Leipzig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willi Orban beim Training von RB Leipzig

Zur Zweitligasaison 2015/16 nutzte Orban eine Ausstiegsklausel aus seinem noch bis Juni 2016 gültigen Vertrag[7] und wechselte zum Ligakonkurrenten RB Leipzig.[8] Dort harmonierte der Pfälzer rasch mit Marvin Compper sowie den Außenverteidigern Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann. Das Team musste die wenigsten Gegentore hinnehmen und konnte im Frühjahr 2016 den ersten Bundesligaaufstieg der noch jungen Vereinsgeschichte feiern. Nach dem Aufstieg vertrat Orban den Spielführer Dominik Kaiser über weite Strecken, nachdem der Mittelfeldspieler seinen Stammplatz verloren hatte. Auch im Oberhaus behielt Orban seinen Stammplatz und qualifizierte sich mit dem Aufsteiger als Vizemeister für die UEFA Champions League. Dort kam er in allen sechs Spielen zum Einsatz (ein Tor) und schied mit seinem Verein als Gruppendritter aus; in der UEFA Europa League spielte Orban, der von Trainer Ralph Hasenhüttl inzwischen zum Mannschaftskapitän ernannt worden war,[9] in drei Partien und schied mit den Leipzigern im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten Olympique Marseille aus. In der Liga wurde Leipzig Tabellensechster und spielte in der Folgesaison somit in der Europa League, wo man nach der Gruppenphase ausschied. Dabei kam Orban in fünf von sechs Gruppenspielen zum Einsatz.

Nachdem RB Leipzig zum Saisonende den dritten Platz belegt hatte, folgte die Rückkehr in die „Königsklasse“. Dort erreichte RB Leipzig das Halbfinale und schied gegen Paris Saint-Germain aus. Auch wegen einer Arthroskopie kam der Verteidiger nicht in jedem Spiel zum Einsatz und absolvierte lediglich drei Spiele im Wettbewerb. In der Liga wurde RB Leipzig wie im vergangenen Jahr Dritter. Die Saison 2020/21 war das sechste Jahr des gebürtigen Kaiserslauterers beim zum Red-Bull-Konzern gehörenden Fußballverein. Dabei war er als Innenverteidiger trotz der Nachwirkungen seiner Verletzung aus der Vorsaison größtenteils gesetzt. Er stand in 25 von 29 Bundesligaspielen in der Anfangself und war mit RB Leipzig in der ganzen Saison nie schlechter als Rang vier platziert. Mit den Roten Bullen erreichte Willi Orban zudem zum zweiten Mal nach 2019 das Finale im DFB-Pokal und erneut gab es eine Endspielniederlage, nun gegen Borussia Dortmund. Orban wurde am Ende der Spielzeit von den Leipziger Fans zum „Spieler der Saison“ gewählt[10] und in der Rangliste des deutschen Fußballs als drittbester Innenverteidiger der Bundesliga geführt.[11]

Zur Spielzeit 2023/24 übernahm Orban erneut das Kapitänsamt in Leipzig.[12]

Sein Vertrag in Leipzig läuft bis Juni 2027.[13]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orban absolvierte zwei Spiele für die deutsche U21-Nationalmannschaft.[14] Anfang Oktober 2018 entschied er sich dafür, künftig für die ungarische Nationalmannschaft zu spielen.[15][16] Sein Debüt gab er am 12. Oktober 2018 im Nations-League-Spiel gegen Griechenland in der Startelf.[17] In der Nations-League-Begegnung gegen Estland (2:0) am 15. November 2018 erzielte er sein erstes Tor im Nationaltrikot.[18]

Zur Fußball-Europameisterschaft 2021 wurde er in den ungarischen Kader berufen, kam aber mit diesem nicht über die Gruppenphase hinaus.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RB Leipzig

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Willi Orban – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Guido Schäfer: RB-Abwehrchef Willi Orban will nur das Eine – ein besserer Fußballer werden. Interview in der Leipziger Volkszeitung, 8. Juli 2015, abgerufen am 1. August 2015.
  2. Willi Orban im Portrait. In: In Teufels Namen – Stadionmagazin des 1. FC Kaiserslautern. Nr. 06, November 2013, S. 23 (fck.de (Memento des Originals vom 20. Juni 2017 im Internet Archive) [abgerufen am 11. Dezember 2020]).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fck.de
  3. Willi Orban übergibt Kapitänsbinde und vermittelt wichtige Botschaft. In: Deutscher Fußball-Bund. Deutscher Fußball-Bund e. V., 21. Oktober 2019, abgerufen am 11. Dezember 2020.
  4. Orban im Interview: „Wir haben Blut geleckt“, merkur.de, abgerufen am 16. Dezember 2020
  5. bundesliga.de: Abwehrchef Willi Orban von RB Leipzig im Interview. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
  6. Fußball - Heinrich Heine Gymnasium. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
  7. Orban wechselt nach Leipzig. kicker.de, 29. Mai 2015, abgerufen am 2. November 2015.
  8. Defensiv-Verstärkung: Willi Orban wird ein Roter Bulle!. dierotenbullen.com, abgerufen am 2. November 2015.
  9. Muster-Profi wird Kapitän von RB Leipzig. welt.de, 11. August 2017, abgerufen am 18. Dezember 2020.
  10. 200 Spiele für RBL! Klostermann und Orban durchbrechen Meilenstein. In: rbleipzig.com. 3. September 2021, abgerufen am 5. September 2021.
  11. Wer warum wo steht: Alabas Achterbahnfahrt endet zum Abschied ganz oben. In: kicker.de. Abgerufen am 5. September 2021.
  12. Willi Orban und Péter Gulácsi – Die Kapitäne von RB Leipzig, rbleipzig.com, abgerufen am 16. August 2023
  13. Vorzeitige Verlängerung! Willi Orban bleibt bis 2027 dierotenbullen.com, abgerufen am 6. Oktober 2023
  14. Orban im Datencenter des Deutschen Fußball-Bunds, abgerufen am 16. Oktober 2017
  15. Siehe diesen Tweet des ungarischen Fußballverbandes vom 1. Oktober 2018, abgerufen am 1. Oktober 2018.
  16. Keine Chance beim DFB: Orban ist jetzt ungarischer Nationalspieler, kicker.de, abgerufen am 1. Oktober 2018
  17. Spielbericht Griechenland – Ungarn, uefa.com, abgerufen am 13. Oktober 2018
  18. Spielbericht Ungarn – Estland, soccerway.com, abgerufen am 16. November 2018