Die bäuerliche Welt von Gestern

Juri Auderset | Rezension |

Die bäuerliche Welt von Gestern

Rezension zu „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland“ von Ewald Frie

Ewald Frie:
Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland
Deutschland
München 2023: C.H. Beck
190 S., 23,00 EUR
ISBN 978-3-406-79717-0

Seit einer ganzen Weile schon werden Darstellungen bäuerlicher Lebenswelten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach den Gattungskriterien eines Nekrologs verfasst. Es sind Narrative des Verschwindens, des Abschieds und des Untergangs, manchmal triumphal gefeiert als Ausdruck eines vermeintlich überfälligen Strukturwandels oder als Öffnung neuer Möglichkeitshorizonte, manchmal mit nostalgischem Grundton betrauert als Verlust vormals vermeintlich intakter Lebens- und Arbeitswelten. Zuweilen finden sich auch differenzierte Abhandlungen über die Ambivalenzen und Uneindeutigkeiten, die der von Josef Mooser einmal als „Entagrarisierung“ der Gesellschaft bezeichnete Prozess ebenfalls ausgelöst hat.[1] Bereits Ende der 1960er-Jahre sprach der französische Soziologe Henri Mendras vom „Ende der Bauern“.[2] Seither hat die Geschichtsschreibung mit unterschiedlichen Akzentsetzungen die Frage diskutiert, was dieses Ende der bäuerlichen Welt wohl bedeuten mag. Für den britischen Historiker Eric Hobsbawm war der „Untergang des Bauerntums“ der „dramatischste und weitreichendste soziale Wandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der uns für immer von der Welt der Vergangenheit getrennt“ hat.[3] In den Augen des belgisch-schweizerischen Wirtschaftshistorikers Paul Bairoch verbanden sich die Veränderungsdynamiken der Nachkriegszeit zu einer veritablen „dritten Agrarrevolution“, die ebenso mit einer „Industrialisierung der Nahrungsmittelkette“ wie mit einer „Marginalisierung der bäuerlichen Welt“ einherging.[4] Der Berner Umwelthistoriker Christian Pfister betrachtete die landwirtschaftlichen Umbrüche der Zeit als integralen Bestandteil einer umwelthistorischen Epochenschwelle, die ebenso das Ende des „ökologischen Ancien Régime“ wie einen „Teufelskreis des unüberlegten verschwenderischen Umgangs mit Rohstoffen und Energie“ einläutete, den er als „1950er-Jahre-Syndrom“ bezeichnete.[5] Zuletzt wurde in der französischen Geschichtswissenschaft die Frage aufgeworfen, inwiefern die so lange als „Trente Glorieuses“ gefeierten Jahre des Wirtschaftswachstums, der Produktivitätssteigerung und der Technisierung nicht mit Blick auf agrar-ökologische Zusammenhänge und Folgewirkungen als „Trente Ravageuses“ zu betrachten seien und inwiefern der massive Wandel bäuerlicher Lebens- und Arbeitswelten einen zentralen Aspekt der „großen Beschleunigung“ im Zeitalter des Anthropozäns darstelle.[6] Unabhängig davon, mit welchen normativen Prämissen und mit welchen Schlüssen für unsere Gegenwart diese Umbruchsgeschichten erzählt werden, deuten die vielfältigen, gegenläufigen und umstrittenen Interpretationen darauf hin, dass der beschriebene Abschied – so rasch er sich in den drei Dekaden der Nachkriegszeit auch vollzogen hat – offenbar alles andere als leicht fällt. Die zuweilen so dahingesagte Abschiedsformel vermag nur unbeholfen zu kaschieren, dass die Marginalisierung der bäuerlichen Welt – und damit einer spezifischen landwirtschaftlichen Produktionsweise – etwas mit den ökologischen Rissen und gesellschaftlichen Verwerfungen zu tun hat, die sich unübersehbar in unserer Gegenwart auftun.

Auch Ewald Frie schreibt eine Geschichte des Abschieds, eine Geschichte des „stillen Abschieds vom bäuerlichen Leben“, wie er es formuliert. Fries Eltern führten einen Hof in der Nähe eines Dorfes namens Nottuln im westfälischen Münsterland, wo er mit seinen zehn Geschwistern aufwuchs. Er selbst, 1962 geboren, sah sich als obsessiver Leser in der Familie zuweilen mit dem Vorwurf konfrontiert, er „würde nur deswegen so viel lesen“, weil er „zu faul zum Arbeiten sei“ (S. 151), denn für die älteren Geschwister galt, was in der bäuerlichen Ökonomie kulturell selbstverständlich war: „Arbeit war immer“ und „Nicht-arbeiten hätte bedeutet, die anderen im Stich zu lassen.“ (S. 46) Der zitierte Vorwurf verweist auf eine gewisse Hintergründigkeit: Lesen galt nicht wirklich als Arbeit, aber irgendwie schon, weil es offensichtlich trotz gewisser Vorbehalte legitim war, wegen des Lesens andere Hofarbeiten nicht zu erledigen. Als Spätgeborener in der Familie war Ewald Frie das Ausweichen in die Welt der Bücher jedenfalls eher möglich als seinen älteren Geschwistern – ein Umstand, der selbst schon Ausdruck des kulturellen und sozialen Wandels der bäuerlichen Gesellschaft ist, den das Buch beschreibt. In Fries’ Fall legte die etwas andere Arbeit des Lesens immerhin eine der Grundlagen für eine Universitätskarriere, die ihn schließlich auf die Professur für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen führte.

Dieser Konstellation verdankt sich nicht nur die Entstehung des Buches, sondern auch die ganz eigene Tonlage, in welcher der Autor seine Geschichte erzählt. Frie führte mit seinen zehn, zwischen 1944 und 1969 geborenen Geschwistern leitfadengestützte Interviews über ihre Erinnerungen, Erfahrungen und Erwartungen, über den Wandel ihrer Arbeits- und Lebenswelten und die Veränderungen von Normen, Gewohnheiten und Werthorizonten. Zwischen den Geburtsjahren der ältesten und der jüngsten Geschwister erstreckt sich ein Vierteljahrhundert rasanten Wandels der ländlichen Gesellschaft. Dieser Wandel prägte auch den bäuerlichen Alltag der Familie Frie im Münsterland: Erschienen die Einführung der Gefriertechnik und die Entstehung sogenannter Gefriergenossenschaften Mitte der 1960er-Jahre der älteren Schwester als umwälzende Neuerung, vermochte die jüngste Schwester diese Einrichtungen nur noch als antiquiert zu bewerten. „Zehn Jahre bedeuteten eine Welt“, hält Frie diesbezüglich fest (S. 166). Ergänzend zu den Gesprächen mit seinen Geschwistern wertete er für seine Spurensuche zudem archivalische Quellen aus dem Hofarchiv Frie, dem Gemeindearchiv Nottuln und dem Landesarchiv Münster aus und zog die zeitgenössische westfälische Agrarpresse sowie agrarsoziologische Untersuchungen der Nachkriegszeit bei.

Dergestalt wird die Familiengeschichte dem Historiker zum „Tor zu einer Geschichte der Bundesrepublik“ (S. 15). Wie in einem Prisma bündeln sich in der Geschichte des Hofes und der auf ihm lebenden, arbeitenden und leidenden Menschen vielfältige und tiefgreifende Umbrüche der ländlichen Gesellschaft in den Nachkriegsjahrzehnten. Der Blick auf die eigene Familiengeschichte weitet sich zu einer zeithistorischen Auseinandersetzung mit sozioökonomischem und kulturellem Wandel auf dem Land. Und dieser Wandel war beeindruckend vielschichtig. Frie skizziert, wie die Bauernschaften als „lockere Gemeinschaften von Ungleichen“ (S. 19) zum sozialen Kosmos des Dorfes standen, der in den 1960er- und 1970er-Jahren seine katholische und kleinbäuerlich-handwerkliche Prägung verlor. Zum Dorf als „Ort der kleinen Leute“ hatten sich die Bauernfamilien der Umgebung zuvor nicht gezählt, aber bald schon mussten sie lernen, nach den Normen des Dorfes zu leben. Man fühlte sich im Vergleich mit den Dorfbewohnern jetzt „ein wenig fremd und minderbemittelt“ (S. 113) und es waren nun die Bauern, die nicht mehr dazugehörten und sich anpassen mussten. Die Expansion der formalen Ausbildung, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Ausweitung des Dienstleistungssektors zogen das Dorf zudem immer stärker in den Sog der Universitätsstadt Münster, der Sozialstaatsausbau ermöglichte mit Kindergeld, Ausbildungsbeihilfe und landwirtschaftlicher Altershilfe eine sozialpolitische Abfederung der agrarpolitisch forcierten Modernisierung hin auf das Leitbild des „Einmannbetriebs“.

Dementsprechend standen auch auf dem Hof der Familie Frie die Zeichen auf Wandel. Die als „Maloche“ erfahrene Landarbeit mit Pferden wurde zunehmend abgelöst durch den Einsatz von Traktoren, im „Drama“ der Ernte wurde der Mähdrescher zu einem zunehmend unverzichtbaren Protagonisten, und in die Stallarbeit hielten Melkmaschinen Einzug, wodurch das Melken ebenso von den Händen der Frauen in jene der Männer überging, wie die Hühnerhaltung. Das Wissen um die Rinderzucht, das für das Gedeihen des landwirtschaftlichen Betriebs entscheidend war und Fries Vater ein hohes Maß an sozialer Anerkennung eingebracht hatte, veränderte sich grundlegend und wandelte sich von einer erfahrungsgesättigten bäuerlichen Beobachtungs- und Selektionspraxis in ein von Datenverarbeitungsprogrammen unterstütztes quantifiziertes technisches Verfahren. 1966 wurde der Vater ein letztes Mal auf einer Tierschau der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Frankfurt am Main für seine züchterische Arbeit ausgezeichnet. Die prämierte Kuh hieß sinnigerweise „Ruine“. Nicht nur in den Ställen und auf den Äckern war in den 1960er- und 1970er-Jahren vieles im Umbruch, auch die Alltagsgeschichte des die Region prägenden katholischen Milieus weist in dieser Zeit Spuren eines tiefgreifenden Wandels auf. Die Zahl der Gottesdienstbesucher nahm stetig und – um 1968 – dramatisch ab, tradierte religiöse Rituale passten sich den neuen Zeiten an, traditionelle kirchliche Hierarchien schliffen sich ab, die klerikale Alltagsdurchdringung büßte an Intensität ein. An die Stelle des Messdienens und des Vereinskatholizismus traten Fußball- und Sportverein, während die kirchliche Jugendarbeit und der Reformkatholizismus bisher kaum verfügbare Gestaltungsräume öffnete und „neue Formen des Katholischseins“ ermöglichte (S. 103).

Mit Blick auf den eigenen Werdegang verweigert sich Frie den konventionellen (und zuweilen auch selbstgefälligen) fortschrittslogischen Deutungsmustern, die in ihm als Akademiker, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, ein paradigmatisches Beispiel eines sozialen Aufsteigers sehen möchten. „Auf- und Abstieg sind nicht gut geeignet, um die Veränderungen im Ganzen zu beschreiben, die meine Eltern, meine Geschwister und ich durchlebt haben“, gibt er zu bedenken. Anders als sein Vater ist er nicht mehr in der Lage, „Vererbungsqualitäten von Bullen an deren äußerer Gestalt“ abzulesen oder „das Wetter aus dem Zug der Wolken und der Farbe des Sonnenuntergangs“ vorherzusagen, seine Wohnung „ist viel kleiner als der Wohnbereich des Hofes“ der Eltern, er besitzt „kein Land, kein Haus, keine Tiere, keine Apfelbäume und keine Feuerstelle“, hat dafür aber „einen Professorentitel und eine lange Publikationsliste“. Wenn Frie seine Professorenexistenz mit der Bauernexistenz seiner Eltern vergleicht, läuft das seiner Ansicht nach auf ein „solides Unentschieden“ hinaus (S. 161 f.). Statt von Auf- und Abstieg zu sprechen, verwendet er lieber das „Bild von ineinandergeschobenen und sich überlappenden Welten“, um die Wandlungsprozesse zu beschreiben, die sich in die Biografien seiner Eltern, seiner Geschwister und seine eigene eingekerbt haben: die „verschwiegene Welt des Nationalsozialismus“, die „Rinderzüchterwelt“ des Vaters, die Welt des „Reformkatholizismus der langen 1960er Jahre“, die „Welt der Jugendkulturen und Events“, und dies alles überwölbt von der „Auflösung der bäuerlichen Gesellschaft“ (S. 162–166). Das Ab- und Wegbrechen der bäuerlichen Welt als Kollektiverfahrung konnte von den Geschwistern Frie an den Überlappungsstellen dieser ineinandergeschobenen Welten gleichzeitig individuell als Aufbruch erfahren und gestaltet werden. Vielleicht auch deshalb gibt sich die Tragweite des beschriebenen Wandels auf dem Land erst in der Retrospektive zu erkennen.

Frie erzählt eine Geschichte, in die er „selbst verstrickt“ ist, seine Erzählerposition ist jene des „betroffenen Beobachters“ (S. 16). Es ist der erzählerische Umgang mit dieser nicht ganz einfachen Position, die dem Buch seinen ganz eigenen Sound verleiht und die Lektüre zu einem beeindruckenden Leseerlebnis macht. Es verweben sich im Text Familiengeschichte und Zeitgeschichte, lebensweltliche Betroffenheit und der nüchterne Blick des Historikers, autobiografische Erinnerung und geschichtswissenschaftliche Kontextualisierung, sensible Auseinandersetzung mit der Familie und die sezierende Analyse des kritisch zurückschauenden und einordnenden Geschichtsschreibers. Imponierend an dem Buch ist nun gerade die Art und Weise, in der die auseinanderstrebenden Betrachtungsweisen stilistisch miteinander verbunden werden. Frie gelingt es, die Spannungen, die sich aus der Doppelrolle als Familienmitglied und zurückblickendem Historiker ergeben, zu verdeutlichen, ohne von einem rhetorischen Register ins andere zu kippen. Kaum je verfällt die Darstellung in Sentimentalität, wenn es um die Verwerfungen und Umbrüche in der eigenen Familie geht, nie kippt sie in retrospektive Besserwisserei, wenn der Historiker die in sich sehr heterogenen subjektiven Erfahrungen der Eltern und Geschwister mit Quellenmaterial aus Archiven und der Agrarpresse abgleicht. Die geschichtswissenschaftlichen Praktiken und Techniken der Distanzgewinnung verschmelzen gleichsam mit empathischer Nähe und zeugen vom feinen Sensorium des Autors für den Umstand, dass historischer Wandel nichts Abstraktes ist, sondern stets konkrete Menschen betrifft und sich in deren Lebenserfahrungen einschreibt.

So anschaulich es Frie gelingt, die tiefgreifenden Veränderungen in der bäuerlichen Gesellschaft mit präziser Lakonie zu beschreiben, und so eindrücklich er die Geschichte seiner Familie als Teil dieses historischen Wandels erzählt, so sehr hält er sich bei der ursächlichen Erklärung dieses Wandels zurück. Warum diese lebensweltlich und familiengeschichtlich so umstürzend wirkenden Veränderungen eigentlich geschahen, worin ihre Gründe lagen und welche Implikationen sie für unsere Gegenwart und Zukunft haben – all diese Fragen werden von Frie nur mit großer Zurückhaltung angesprochen. Der Wandel widerfährt den Menschen auf dem Hof Frie mit einer gewissen Schicksalshaftigkeit. Sie werden davon vielfältig geprägt und tragen diese Prägungen mit Dankbarkeit und ohne Bitterkeit in ihre individuell sehr unterschiedlichen „Nachwelten“ (S. 161) hinein. Aber die Ursachen dieser Veränderungen, die Ewald Frie und seine Geschwister zum „stillen Abschied vom bäuerlichen Leben“ drängten und ihnen gleichzeitig Chancen boten, die ihren Eltern verwehrt geblieben waren, bleiben in der Darstellung merkwürdig ausgeklammert. Das Verschwinden der Arbeitstiere und das Aufkommen der Traktoren, die Verschiebungen in der geschlechtlichen Arbeitsteilung auf den bäuerlichen Betrieben, der durch die Einführung der künstlichen Besamung veränderte Blick auf die Rinder und die Leistungen der Kühe, die Veränderungen in der Praxis und in der Bewertung der Landarbeit, das Verschwinden der Knechte und Mägde als die bäuerliche Welt prägende Sozialfiguren, der Ausbau des Sozialstaats und der Wandel katholischer Religiosität – all diese Prozesse vollziehen sich in Fries Erzählung mit fast naturgesetzlicher Notwendigkeit. Selbst wenn man darstellungstechnisch berücksichtigt, dass diese Form des Erzählens den strukturellen Charakter des Wandels und die relative Ohnmacht der Akteure betont und sich damit zurecht davor hütet, eine Entscheidungsoffenheit und Handlungsfreiheit zu suggerieren, die es historisch wohl nicht gegeben hat, so bleibt die Frage nach den Gründen dieses strukturellen Wandels höchst relevant. Sie wird hier aber weitgehend beschwiegen. Und auch wenn der Abschied mit Blick auf die Familie Frie „still“ erscheinen mag, erinnert die Geschichte bäuerlicher Proteste daran, dass dies mitnichten überall der Fall war.[7] So hinterlässt die Lektüre des Buches nicht nur tiefen Eindruck und großen Lesegenuss, sondern animiert zugleich dazu, die Frage nach dem Warum mit besonderem Nachdruck in den Raum zu stellen und auch nach den weniger „stillen“ Ausprägungen des Abschieds von der bäuerlichen Welt Ausschau zu halten.

  1. Josef Mooser, Das Verschwinden der Bauern. Überlegungen zur Sozialgeschichte der „Entagrarisierung“ und Modernisierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert, in: Daniela Münkel (Hg.), Der lange Abschied vom Agrarland. Agrarpolitik, Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft zwischen Weimar und Bonn, Göttingen 2000, S. 23–35.
  2. Henri Mendras, La fin des paysans. Innovations et changement dans l’agriculture française, Paris 1967.
  3. Eric J. Hobsbawm, Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, übers. von Yvonne Badal, 5. Aufl., München 2002, S. 365.
  4. Paul Bairoch, Les trois révolutions agricoles du monde développé. Rendements et productivité de 1800 à 1985, in: Annales E.S.C. 44 (1989), S. 317–353, hier S. 328 und S. 341.
  5. Christian Pfister, Das „1950er Syndrom“. Die umweltgeschichtliche Epochenschwelle zwischen Industriegesellschaft und Konsumgesellschaft, in: ders. (Hg.), Das 1950er Syndrom. Der Weg in die Konsumgesellschaft, 2. Aufl., Bern 1996, S. 51–95, hier S. 77.
  6. Christophe Bonneuil / Céline Pessis / Sezin Topçu, Introduction. Pour en finir avec les „Trente Glorieuses“, in: Céline Pessis / Sezin Topçu / Christophe Bonneuil (Hg.), Une autre histoire des „Trente Glorieuses“. Modernisation, contestations et pollutions dans la France d’après-guerre, Paris 2013, S. 5–31, hier S. 18; Christophe Bonneuil / Jean-Baptiste Fressoz, The Shock of the Anthropocene. The Earth, History and Us, London 2017.
  7. Vgl. beispielsweise Peter Moser, Boykottieren, protestieren, demonstrieren, streiken – und bestreikt werden. Überlegungen zur Persistenz und historiografischen Ignorierung bäuerlich-agrarischer Proteste in Industriegesellschaften, in: Caroline Arni / Delphine Gardey / Sandro Guzzi-Heeb (Hg.), Protest! Protestez! (Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 35), Zürich 2020, S. 161–185; Edouard Lynch, Insurrections paysannes. De la terre à la rue. Usages de la violence au XXe siècle, Paris 2019; Niels Grüne / Karl Friedrich Bohler (Hg.), Ländliche Akteure zwischen Protest und Revolution (18. bis 21. Jahrhundert), Frankfurt am Main 2017 (= Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie 65/2); Pamela Riney-Kehrberg, When a Dream Dies. Agriculture, Iowa, and the Farm Crisis of the 1980s, Lawrence, KA 2022.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Karsten Malowitz.

Kategorien: Anthropologie / Ethnologie Arbeit / Industrie Erinnerung Familie / Jugend / Alter Geschichte Gesellschaft Lebensformen Sozialer Wandel Sozialstruktur

Juri Auderset

Juri Auderset ist Assistenzdozent für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am Historischen Institut der Universität Bern und Co-Leiter des Bereichs Forschung im Archiv für Agrargeschichte in Bern. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert, Begriffsgeschichte und Intellectual History, atlantische Geschichte im Zeitalter der Revolutionen und die Geschichte der Landwirtschaft im Industriekapitalismus.

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