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Kleiner Mann – was nun?: Roman. Erstmals in der Originalfassung Gebundene Ausgabe – 17. Juni 2016
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Zu brisant, um so gedruckt zu werden: Von der Urfassung des Romans, der Hans Fallada am Vorabend der Machtergreifung der Nazis zum international gefeierten Erfolgsautor machte, wurde ein Viertel noch nie veröffentlicht.
Der Verkäufer Johannes Pinneberg und seine Freundin Lämmchen erwarten ein Kind. Kurz entschlossen heiratet das Paar, auch wenn das Geld immer knapper wird. Trotz Weltwirtschaftskrise und erstarkender Nazis nimmt Lämmchen beherzt das Leben ihres verzweifelnden Mannes in die Hand. In dieser rekonstruierten Urfassung führt ihr gemeinsamer Weg noch tiefer ins zeitgenössische Berlin, ins Nachtleben und in die von den „Roaring Twenties“ geprägten Subkulturen. Die politischen Probleme der damaligen Zeit werden so plastisch wie in wenigen anderen Texten.
Jetzt mit Charlie Chaplin, Robinson Crusoe, Goethe, Wilhelm Busch und dem Prinzen von Wales.
"Man hat das große Glück, ein Buch, das man glaubte schon zu kennen, noch mal lesen zu können, als wäre es neu.“ Volker Weidermann, Literarisches Quartett --
"Das Buch ist konkreter geworden und wirkt nun deutlich authentischer in seiner Zeit verankert: Der kleine Mann hört jetzt von Charlie Chaplin. Er träumt von Robinson Crusoe." Marc Reichwein, Literarische Welt --
“Dass das Original jetzt zu lesen ist, ist großartig.” Julia Encke, FAS --
"Jetzt erscheint Falladas Roman in der Version, wie der Autor sie geschrieben hat vor dem 'Zurechtschustern', vor den Konzessionen." Volker Weidermann, Der Spiegel --
"Eine Sensation." Jan Ehlert, NDR --
- ISBN-109783351036416
- ISBN-13978-3351036416
- Auflage4.
- HerausgeberAufbau Verlag
- Erscheinungstermin17. Juni 2016
- SpracheDeutsch
- Abmessungen12.8 x 4.4 x 22 cm
- Seitenzahl der Print-Ausgabe557 Seiten
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Produktbeschreibungen
Pressestimmen
» Der Original-Fallada ist nun wieder viel klarer, konkreter, schärfer. « Berliner Morgenpost (Berliner Morgenpost 2016-07-30)
»Der Zugewinn an reiner Textmenge [...]der jetzt bei Falladas "Kleiner Mann - was nun?" zu verzeichnen ist, frappiert [...]« Tilman Speckelsen (Frankfurter Allgemeine Zeitung 2016-06-30)
»Jetzt ist der Roman umfangreicher [...] die [...] Figuren haben durch zusätzliche Dialoge noch mehr Charakter bekommen [...].« Peter Pisa (Kurier (A) 2016-06-25)
»[...] man hat das große Glück, ein Buch, das man glaubte schon zu kennen, noch mal lesen zu können, als wäre es neu.« Volker Weidermann (ZDF Literarisches Quartett 2016-06-24)
»Zu danken ist die Ausgabe vor allem [...] Nele Holdack [der Lektorin] [...].« Klaus Bellin (Neues Deutschland 2016-06-22)
»Der XL-Roman ist Mentalitäts- und Sozialgeschichte im Breitwandformat [...]« Wolfgang Paterno (Profil 2016-06-20)
»[...] erstmals ungekürzt. Ganze Kapitel sind neu zu entdecken.« (Berliner Zeitung 2016-06-18)
»Fallada neu: länger, reicher, authentischer« (Kieler Nachrichten 2016-06-18)
»Jetzt kann man den Roman richtig lesen. [...] Wer sich über die Atmosphäre zum Ende der Weimarer Republik informieren möchte, der liegt hier richtig.« (hr 2 Kultur 2016-06-17)
»Hundert Seiten länger und viel authentischer [...]« (epd - Evangelischer Pressedienst 2016-06-17)
»Das Buch ist konkreter geworden und wirkt nun deutlich authentischer in seiner Zeit verankert [...]« Marc Reichwein (Die WELT 2016-06-17)
»Dass das Original jetzt zu lesen ist, ist großartig.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung 2016-06-12)
»[Die] Mischung aus Rührseligkeit und Sachlichkeit, Illusionsfreude und Auswegslosigkeit, Schonungslosigkeit und Idylle macht den Erfolg und den Charme des Buches bis heute aus.« Volker Weidermann (Der SPIEGEL 2016-06-11)
»[...] diese Ausgabe von "Kleiner Mann, was nun?" [ist] eine Sensation.« Jan Ehlert (NDR 2016-06-09)
» Jetzt gibt es endlich die Originalfassung [...] eine Sensation! « (NDR Kulturjournal 2016-06-06)
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893 Greifswald – 1947 Berlin), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit »Der junge Goedeschal«. Der vielfach übersetzte Roman »Kleiner Mann – was nun?« (1932) macht Fallada weltbekannt. Sein letztes Buch, »Jeder stirbt für sich allein« (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938).
Carsten Gansel, geb. 1955, ist seit 1995 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Gießen. Er arbeitete unter anderem zu Gotthold Ephraim Lessing, Hermann Hesse, Hans Fallada, Johannes R. Becher, Hans Werner Richter, Uwe Johnson, Christa Wolf, Brigitte Reimann und Erwin Strittmatter. Als Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen verantwortete er zuletzt die Neuausgabe von Heinrich Gerlachs „Durchbruch bei Stalingrad“ (2016), die international für Aufsehen sorgte. Er ist Vorsitzender der Jury zur Verleihung des Uwe-Johnson-Literaturpreises sowie des Uwe-Johnson-Förderpreises und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Produktinformation
- ASIN : 3351036418
- Herausgeber : Aufbau Verlag; 4. Edition (17. Juni 2016)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 557 Seiten
- ISBN-10 : 9783351036416
- ISBN-13 : 978-3351036416
- Abmessungen : 12.8 x 4.4 x 22 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 86,859 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 2,190 in Klassiker (Bücher)
- Nr. 2,292 in Familienromane
- Nr. 10,253 in Literatur
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Informationen zum Autor
RUDOLF DITZEN alias HANS FALLADA wurde 1893 in Greifswald als Sohn eines hohen Justizbeamten geboren. Er besuchte, ohne es abzuschließen, das humanistische Gymnasium und absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre. Zwischen 1915 und 1925 war er Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter. 1920 Roman-Debüt "Der junge Goedeschal", seit 1931 freiberuflicher Schriftsteller. Mit dem vielfach übersetzten Roman "Kleiner Mann - was nun?" (1932) wurde Fallada weltbekannt. In der Zeit des Faschismus lebte er als "unerwünschter Autor" zurückgezogen auf seinem Sechs-Morgen-Anwesen in Mecklenburg. 1945 siedelte er nach Berlin über und starb dort 1947.
Weitere wichtige Werke: "Bauern, Bonzen und Bomben" (1931), "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" (1934), "Wolf unter Wölfen" (1937), "Der eiserne Gustav" (1938), "Geschichten aus der Murkelei" (1938), "Jeder stirbt für sich allein" (1947).
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Was war es, dass damals der grosszügigen Streichung der Rowohlt-Verlags unterlag, obwohl sein einstiger Verleger (Ernst Rowohlt) seinem Autor grosskotzig zurief: „Schreiben Sie, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist!“ Es war vor allem das Anzügliche, das Politische, es war jener Ausflug in die Freikörperkultur (FKK), das Eintauchen ins Berliner Nachleben, etwa dem ‚Ballhaus Resi‘, wo käufliche Damen mit einem Tischtelefon kontaktiert werden konnten. Alles, wo man eine ‚Irritierung‘ oder ‚Verunsicherung‘ des Lesers vermutete und als Risiko auf keinen Fall eingehen wollte. Auch formulierte Sätze die Zusammenhänge mit Nazis und Juden hatten, fielen darunter. ‚Allzu wirkliche Wirklichkeit‘, wie Volker Weidermann in der Spiegelausgabe (24/2016) schreibt, die dem Roman ‚weg geschustert‘ wurde, und verblüffend wenig dem Roman geschadet hat. Doch was macht eigentlich seinen Charme aus? „Die wahre Heldin des Buches ist Lämmchen. Stark, lebensklug, links und unendlich nachsichtig mit ihrem Ehemännchen. Diese Mischung aus Rührseligkeit und Sachlichkeit, Illusionsfreude und Ausweglosigkeit, Schonungslosigkeit und Idylle macht den Erfolg und den Charme des Buches bis heute aus“, schreibt Weidermann. Denn tatsächlich ist der Fels in der Brandung, auf seine ganz eigene Art und Stille, die Frau von Johannes Pinneberg, dem Protagonisten, im Mittelpunkt dieser Geschichte.
Im Zentrum steht ‚Pinneberg‘ mit seiner Frau ‚Lämmchen‘, die ihr junges Leben in einer wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeit antreten. Ja es gibt sogar Parallelen zu Falladas Leben, denn auch er hatte unsichere Zeiten erlebt, auch er hatte 1931 eine Kündigung erhalten, hatte Geldprobleme, war von einer Haftstrafe betroffen und wurde selbst Vater. Pinneberg lebt in einer ständigen Angst seine Arbeit zu verlieren und der damit verbundenen Sorge, für seine kleine Familie nicht aufkommen zu können. Denn Lämmchen ist schwanger und schon bald erwarten sie ihren ‚Murkel‘, wie sie ihren Nachwuchs liebevoll nennen. Ein Paar, dass finanziell eingeschränkt ist, sich wenig leisten kann, einige Male die Wohnung wechseln wird und unter ihren begrenzten Möglichkeiten aufgrund ihres Geldmangels leidet. Pinneberg erfährt genau das, vor dem er Angst hat, er verliert nämlich zweimal seine Arbeit. Und wir erfahren als Leser, wie wenig es brauchte, gekündigt zu werden und wie schwierig es war, eine vernünftige Arbeit zu finden. („Für Frauen fand sich in den Arbeitsverträgen der Passus, dass die Anstellung in jenem Augenblick erlischt, da sie verheiratet sind!“ S. 535 / Anhang Carsten Gansel) An seiner zweiten Stelle versucht er sich, als Modeverkäufer, ständig unter Druck, entsprechenden Umsatz zu generieren. Der Druck ist gross. Doch egal, unter welchem Druck Pinneberg auch stehen mag, immer wieder ist da seine Frau, die er liebevoll ‚Lämmchen‘ nennt (die Frau Falladas, Suse stand wohl Modell dafür) die ihm Halt gibt, die Zuversicht ausstrahlt und sich von den Unsicherheiten des Lebens nicht weichkochen lässt. Sie ist das stille Zentrum, die Bucht des Vertrauens, die so etwas wie Gelassenheit ausstrahlt und an das Gute im Leben glaubt, ein Paar das sich dagegen stemmt, ‚ein schlechter Mensch zu werden‘.
Wir lesen herrliche Ausdrücke aus jenem damaligen Berlin und Deutschland, wir spüren die damalige Moral, etwa wenn eine Mitarbeiterin die Kündigung erfährt- nur weil sie ein Liebesverhältnis mit einem Arbeitskollegen eingegangen ist, wir spüren sie Sorge und Angst des damaligen Deutschlands, der aufkommenden Nationalsozialisten und die nahende Bedrohung für Juden. Welche Rolle spielte damals die ‚käufliche Liebe‘? Hatte Amusement noch einen Platz in der damaligen Gesellschaft? War nackt sein etwas Anrüchiges und was war damals erlaubt? Und welches Gesellschaftsporträt will uns hier Hans Fallada aufzeigen? Die Menschen damals wie heute sind von Existenzangst betroffen. Etwas, was dieses Buch auch heute noch so aktuell erscheinen lässt, auch wenn sich die Zeiten fundamental geändert haben. Und obwohl Falladas Bücher damals nicht verboten wurden, wie es vielen deutschen Autoren geschah, stand er trotz allem unter Verdacht und Beobachtung. Ein Roman der sich zwischen Sorge und Liebe bewegt, zwischen Problembewältigung und Familienbildung, zwischen Vertrauen und Angst und der Frage, ob wir vor dem Leben bestehen können, mit all seinen Herausforderungen und Schwierigkeiten. Wie können sich diese beiden jungen Eheleute gegenseitig stützen und Mut machen und welchen Einfluss haben die damaligen Entwicklungen, wie die Wirtschaftskrise und den damaligen politischen Veränderungen? Und trotz all dieser Mammutgrössen, traut sich Fallada über Freikörperkultur, Nachtleben und unausgesprochener Erotik anzunähern, alles heikle Themen, noch gar nicht zu reden, über den aufkommenden Antisemitismus.
Ein lesenswerter Roman, der zwar nicht an das Potential seines Bruders ‚Jeder stirbt für sich allein‘ heranreicht, aber doch einen fundamentalen Einblick in die damalige ‚wirkliche Wirklichkeit‘ gibt, gerade und vor allem deswegen, weil wir jetzt einen vollständigen Roman in Händen halten, der seiner ursprünglichen Fassung zugeführt und neu erstmals in ‚Originalfassung‘ gedruckt wurde und zu lesen ist. Obwohl das geschilderte Paar der damaligen Zeit den Stürmen der damaligen Zeit Stand zu halten scheint, war Hans Fallada ein zerbrechlicher Autor, der sich schon mit 18 Jahren suizidieren wollte und ohne Morphium schlecht auskommen konnte. Man staunt darüber, wie er nur dieses Buch in gerade mal 4 Monaten schreiben konnte. In einer Zeit, in der selbst der Verlag vor dem Ruin stand, das seinen Roman auflegte. Carsten Gansel gibt in seinem Nachwort, biographische Einblicke, um den ganzen Kontext um dieses Buch zu erfassen und begreifen. Ein Roman, der seiner Wirklichkeit und seiner Ausdruckskraft beraubt wurde und trotz alledem von seinem Autor diesbezüglich ‚toleriert‘ wurde. Fallada hat selbst jene Existenzängste erlebt, die er hier so deutlich dem Leser vor Augen hält. Erstaunlich, dass dieses Buch immerhin 1934 in Deutschland 84‘000 mal verkauft wurde und in den Folgejahren bis Kriegsende weitere 180‘000 mal. Hans Fallada hatte mit diesem Buch den Nerv der Zeit getroffen und damit seinem Erfolg eine erste Ausrichtung, einen ersten Anfang gemacht. Es ist dann eben doch jene ständig anwesende Arbeitslosigkeit, die diesem Roman seine stille Präsenz erweist. Fallada wurde damals von seinem eigenen Erfolg überrascht, auch von den damaligen Leserreaktionen, von denen Gansel im Anhang so eindrucksvoll schreibt.
Fallada lebte sein Leben im Grenzwärtigen, betrachtet man seine Gefährdung, ob dies nun seine Störungen in seiner Jugend sind, seine Tragik in Bezug auf seinen versuchten Selbstmord, seine Alkohol und Morphiumsucht, bis hin seinen kriminellen Kleingeschichten, die ihm immerhin auch Gefängnisstrafen einbrachten. Erstaunlich, dass dies seinem Schaffen keinerlei Beeinträchtigung zufügte. Ich gehe mit der Meinung von Carsten Gansel einher, dass Hans Fallada ‚ein einzigartiges Vermögen besitzt, Wirklichkeit künstlerisch zu erfassen‘. Schön, hat sich der Aufbauverlag die Arbeit gemacht, sich der Originalfassung zu verschreiben und dieses Buch der Leserschaft in die Hände zu geben. Man kann, nein man sollte dafür dankbar sein, eine solche Geschichte in seiner ganzen Ausdruckskraft lesen zu dürfen.
Allen Versionen gemeinsam ist die sachliche, trockene Sprache. Es liest sich fast wie eine Berichterstattung. Das Buch handelt von den bedrückenden wirtschaftlichen Verhältnissen von Johannes «Junge» Pinneberg und seiner Frau Emma Mörschel, genannt Lämmchen. Pinneberg hat ein sehr schwaches Selbstbewusstsein. Er ist etwas tollpatschig und hat dazu eine pessimistische Lebenseinstellung. Er ist eigentlich Verkäufer für Herrenbekleidung, musste aber den Job wechseln und verkauft heute Kartoffeln und Düngemittel. Aufgrund der schlechten Arbeitsmarktlage ist es schwierig, einen neuen Job zu finden. Er leidet stark unter den Repressionen der Arbeitgeber und den Intrigen der Kollegen. Es herrschte damals so eine Art darwinistischer Hau-Ruck Kapitalismus, der die Ellenbogengesellschaft förderte und «Raubtiere züchtete» (S. 246) Die wirtschaftliche Situation war damals für ein Millionenheer von Arbeitslosen tatsächlich trostlos. Manchmal möchte sich Pinneberg – wie Robinson Crusoe – auf eine einsame Insel verziehen.
Es gibt aber Licht am Ende des Tunnels. Er ist ja verheiratet und seine Ehefrau Lämmchen bereitet ihm ein Heim und spendet Trost und Hoffnung, wenn er niedergeschlagen ist. Ganz in der damaligen Tradition einer guten Ehefrau, steht das Essen auf dem Tisch, wenn der Ehemann heimkommt und sie macht gute Stimmung ohne ihre eigenen Sorgen (z.B. Schwangerschaft, Wohnungssuche, Haushaltsgeld etc.) zu erwähnen. Sie bildet den optimistischen, idealisierten Gegenpol. Sie trotzt dem Elend täglich etwas Positives ab und muntert ihren Mann immer wieder auf, wenn der den Mut verlieren wollte.
Spannend ist das Buch, weil Fallada einerseits die Leiden des wirtschaftlichen Drucks als auch die Freude auf das Zuhause und das Klammern an den kleinsten Strohhalm einfühlsam beschreibt. Fallada schreibt da auch aus eigener Erfahrung, war er doch zwischendurch selbst arbeitslos, oft knapp bei Kasse und zeitweise gar Alkohol und Drogen verfallen. Fallada kritisiert mit seinem Buch die Wirtschafts- und Sozialpolitik, die Rolle der Frau hinterfragt er allerdings nicht.
Insgesamt eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich ein Bild über die Situation kurz vor der Machtergreifung Hitlers machen und einen bedeutsamen deutschen Schriftsteller entdecken wollen. Die ca. 400 Seiten sind schnell gelesen. Der unkomplizierte Aufbau und die leicht verständliche Sprache helfen hierbei. Die depressive Grundstimmung werden aber nicht alle leicht vertragen.
Vorteile:
Der Roman ist nicht nur unterhaltsam, sondern bietet auch eine wunderbare Charakterentwicklung. Die Hauptfigur, Johannes Pinneberg, ist ein junger Mann, der versucht, seine Beziehung zu der schwangeren Lämmchen zu halten und gleichzeitig seinen Job zu behalten. Die Art und Weise, wie er mit seinen Herausforderungen umgeht, ist inspirierend und berührend zugleich.
Nachteile:
Ein kleiner Nachteil ist, dass das Buch manchmal etwas schwer zu lesen ist. Der Schreibstil ist etwas altmodisch, was manchmal ein Hindernis sein kann. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es ein tolles Buch.
Fazit: "Kleiner Mann - was nun?" ist ein wunderbarer Roman, der dich zum Lachen und Weinen bringt. Es ist ein Buch, das man nicht nur einmal lesen kann. Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, besonders wenn du auf der Suche nach einer Geschichte bist, die dich inspiriert und berührt.