Tod von Prinzessin Diana: Das passierte nach dem Unfall wirklich | Abendzeitung München

Tod von Prinzessin Diana: Was nach dem Unfall passierte

Lady Diana, die Prinzessin von Wales, starb am 31. August 1997 nach einem Autounfall in Paris. Um ihren Tod ranken sich viele Mythen. Wilde Verschwörungstheorien rund um ein Mord-Komplott sind seitenweise im Netz zu lesen. Aber was passierte wirklich?
| Steffen Trunk
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Prinzessin Diana saß nicht angeschnallt im Mercedes, als der betrunkene Sicherheitschef gegen einen Tunnelpfeiler fuhr.
Prinzessin Diana saß nicht angeschnallt im Mercedes, als der betrunkene Sicherheitschef gegen einen Tunnelpfeiler fuhr. © dpa/abaca

"Wo warst Du, als Prinzessin Diana gestorben ist?" Diese Frage können viele noch heute beantworten. Denn: Die Welt war am Tag des tragischen Unfalltods der Königin der Herzen stiller als sonst. Unglaubwürdig und wie gelähmt starrte man am 31. August 1997 auf die TV-Nachrichtenbilder.

Am 1. Juli 2022 wäre Lady Diana, die Mutter von Prinz William und Prinz Harry, 61 Jahre alt geworden. Eine Statue wurde 2021 zu ihrem Gedenken im Garten des Kensington Palasts enthüllt.

Arzt, Feuerwehrmann und Pater sprechen über Tod von Lady Di

Doch auch fast 25 Jahre nach ihrem Tod ranken sich viele Mythen um die letzten Minuten im Leben der schönen Diana. In der britischen Boulevardzeitung "Daily Mail" äußern sich im Juni 2021 drei Männer, die am Unfallort in Paris waren, um Dianas Leben kämpften oder sie beim Sterben begleiteten: ein zufällig anwesender Arzt, ein Feuerwehrmann und ein Pater.

Protokoll: Die letzten Stunden und Minuten im Leben von Prinzessin Diana

Diana (†36) und ihr Freund Dodi Al-Fayed (†42) flogen am 30. August aus dem Sardinien-Urlaub nach Paris. Paparazzi empfingen das Paar am Flughafen und verfolgten die beiden auf Schritt und Tritt.

Schön und herzlich: Prinzessin Diana im Januar 1997
Schön und herzlich: Prinzessin Diana im Januar 1997 © dpa/John_Stillwell

Henri Paul: Unfall-Fahrer vom "Ritz" hatte 1,8 Promille 

Nach dem Abendessen im Luxus-Hotel "Ritz" wollten die Verliebten in Dodis Apartment fahren. Um den Fotografen zu entkommen, entschied sich Dodi für ein Ablenkungsmanöver. Ein Auto wartete vor dem Hotel-Haupteingang und sollte signalisieren, dass Diana und Dodi dort einsteigen würden. Doch die beiden nahmen um 0.20 Uhr den Hintereingang. Diana und Dodi stiegen in den schwarzen Mercedes S280 des stellvertretenden "Ritz"-Sicherheitschefs Henri Paul (†42), der eigentlich keinen Dienst mehr hatte und betrunken war. 1,8 Promille wurden später in seinem Blut festgestellt.

Wenige Minuten vor dem Tod: Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed auf dem Rücksitz des Mercedes.
Wenige Minuten vor dem Tod: Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed auf dem Rücksitz des Mercedes. © dpa/abaca

Flucht vor Paparazzi: Mercedes krachte gegen Betonpfeiler

Auf der Flucht vor den Paparazzi fuhr Paul viel zu schnell, angeblich über 100 km/h. Bei der Einfahrt in den Alma-Tunnel streifte der Mercedes einen weißen Fiat Uno, der dunkle Wagen kam ins Schleudern und krachte um 0.23 Uhr beim Korrigieren gegen den 13. Mittelpfosten.

Lady Diana war nicht angeschnallt und saß auf dem Rücksitz

Durch den Aufprall wurde der Mercedes über die Fahrspur geschleudert, drehte sich um die eigene Achse und schlug in die Wand. Dodi und Fahrer Henri Paul waren sofort tot. Leibwächter Rees-Jones überlebte auf dem Beifahrersitz mit schweren Verletzungen im Gesicht. Er kann sich heute aber wegen der Kopfverletzungen kaum noch an die Unfallnacht erinnern. Diana saß nicht angeschnallt auf dem Rücksitz.

"Sie blutete damals nicht, aber sie war fast bewusstlos"

0.25 Uhr: Ein diensthabender Arzt namens Frederic Mailliez und sein Freund Mark fuhren nach einer Geburtstagsparty zufällig aus entgegengesetzter Richtung in den Alma-Tunnel und eilten sofort zur Unfallstelle, um zu helfen. "Sie saß hinten auf dem Boden und ich entdeckte, dass sie eine sehr schöne Frau war und keine ernsthaften Verletzungen im Gesicht hatte. Sie blutete damals nicht, aber sie war fast bewusstlos und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Mein Ziel war es also, ihr zu helfen, leichter zu atmen", sagte der Arzt im Juni 2021 der "Daily Mail". 

Letzte Worte von Lady Diana: "Oh mein Gott, was ist passiert?"

Er rief den Notruf, ehe er einen Beatmungsbeutel auf Dianas Gesicht hielt. Um 0.32 Uhr war Feuerwehr-Sergeant Xavier Gourmelon vor Ort. Zunächst holten die Rettungskräfte Dodi aus dem Auto, um ihn wiederzubeleben. Sie scheiterten. "Als er draußen war, blieb ich bei der Mitfahrerin", sagte er der "Daily Mail". Diana lebte noch, war ansprechbar. "Sie sprach auf Englisch und sagte: ‘Oh mein Gott, was ist passiert?’ Ich hielt ihre Hand und versuchte, sie zu beruhigen."

Als um 0.40 Uhr der erste Rettungswagen unter der Leitung von Dr. Martino eintraf, übergab der zufällig anwesende Arzt Dr. Mailliez an die Intensivmedizin-Spezialisten. "Ich stellte mich vor, gab meine Einschätzung ab. Und so verließ ich den Ort des Geschehens, ohne zu wissen, wen ich da behandelt hatte", so Mailliez.

Diana wurde aus Auto befreit und auf Holzbrett gelegt

Diana wurde erst nach 1 Uhr von Feuerwehrmann Gourmelon aus dem Auto befreit: "Wir nahmen sie heraus und legten sie zuerst auf ein Holzbrett und dann auf eine mit Luft gefüllte Matratze. Das verhindert, dass sich die Person bewegt, um ein Trauma der Wirbelsäule zu vermeiden. Aber als wir sie von dem Brett auf die Matratze legten, hörte ihr Herz auf zu schlagen. Also begannen wir, ihr eine Herzmassage zu geben, zwei von uns, und ihr Herz begann fast sofort wieder zu schlagen. Von da an lag ihre Behandlung ganz in den Händen der Ärzte.“

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Mehrmals wurde die Prinzessin von Wales wiederbelebt 

Gegen 1.35 Uhr fuhr der Krankenwagen mit Diana los. Kurz vor dem Eintreffen im Pitié-Salpêtrière-Krankenhaus musste das Gefährt stoppen, erneut setzte Dianas Herzschlag aus. Die Ärzte konnten sie wieder erfolgreich reanimieren. In der Klinik stellte man bei Diana innere Blutungen fest, ihr Herz hörte erneut auf zu schlagen. Eine Stunde lang kämpften Ärzte um ihr Leben. Gegen 4 Uhr beschloss das Team, alle Wiederbelebungsversuche einzustellen.

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Pfarrer sah Leiche von Diana: "Sie war völlig unversehrt, ohne Flecken oder Make-up"

30 Minuten später wurde der römisch-katholische Krankenhaus-Pfarrer Yves-Marie Clochard-Bossuet gerufen. Der Pater wurde vom Botschafter und einer Krankenschwester ins Zimmer geführt, in dem Diana unter einem Laken lag. Im Juni 2021 sagte er der "Daily Mail": "Dort sah ich sie zum ersten Mal. Sie war völlig unversehrt, ohne Flecken oder Make-up. Völlig natürlich. Und sie war eine wirklich schöne Frau, und es schien, als ob … man fast mit ihr reden könnte."

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4 Kommentare
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  • TheBMW am 23.06.2021 08:49 Uhr / Bewertung:

    Irgendwie seltsam, dass der Leibwächter einen Betrunkenen ans Steuer des Fahrzeugs gelassen hat und auch nicht dafür gesorgt hat, dass sich die anderen anschnallen...

  • 80935 am 01.07.2022 14:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von TheBMW

    Vielleicht hat man dem Fahrer seinen Zustand nicht wirklich angemerkt? Und die Aufgabe des Leibwächters ist sicherlich nicht, seiner/m Vorgesetzten zu erklären oder gar zu "befehlen" den Gurt anzulegen. Warum sie das aber nicht getan haben, verstehe ich nicht. Gerade weil die Fahrt durch Paris ja doch ziemlich rasant war.

  • Witwe Bolte am 22.06.2021 20:23 Uhr / Bewertung:

    Es stellt sich die Frage, ob die Prinzessin sowie Freund Dodi heute noch leben könnten, wenn sie sich damals im Auto ordnungsgemäss angeschnallt hätten.