März 1968 - Was geschah im März des Jahres 1968?Ereignisse nach Monat und Jahr – Chroniknet

Was geschah im März 1968

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1.3.1968, Freitag

Im deutschen Fernsehen weist Bundespräsident Heinrich Lübke mit einer persönlichen Erklärung die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen seiner Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg zurück.

Die Delegation der kommunistischen Partei Rumäniens verlässt aus Protest gegen den Führungsanspruch der KPdSU das Konsultativtreffen der Kommunistischen Parteien der Welt in Budapest.

In Großbritannien tritt ein neues Einwanderungsgesetz in Kraft, das erstmals zwischen weißen und farbigen Inhabern britischer Pässe unterscheidet.

2.3.1968, Samstag

Erregte Diskussionen und heftige Kritik der Vertriebenenverbände löst in Bonn das Memorandum des Bensberger Kreises zur deutsch-polnischen Frage aus. Kerngedanke der Erklärung ist die Anerkennung des Heimatrechtes der heute in den ehemaligen deutschen Ostgebieten lebenden Polen.

Die Vereinigten Staaten stellen auf einer Luftwaffenbasis in Puerto Rico das bislang größte Flugzeug der Welt vor. Die C-5A “Galaxy” kann 1600 Menschen befördern, ist jedoch in erster Linie als militärisches Frachtflugzeug gedacht.

3.3.1968, Sonntag

Kritik an der Bundesregierung übt die DDR bei der Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmesse (10 290 Aussteller aus 65 Ländern, darunter 1052 bundesdeutsche Firmen). Die DDR macht für den Rückgang des Interzonenhandels von 7% im Jahr 1967 verantwortlich.

Die Einladung des Chefredakteurs der Hamburger Illustrierten “Stern”, Henri Nannen, zu der Fernsehdiskussion “Internationaler Frühschoppen” mit dem Thema “Publizistischer Umgang mit Staatsoberhäuptern” ruft heftige Kontroversen hervor, Nannen hatte Bundespräsident Heinrich Lübke “Trottelhaftigkeit” unterstellt.

4.3.1968, Montag

In Südvietnam starten die Vietcong ihren dritten Grosangriff innerhalb von fünf Wochen. Im ganzen Land liegen wichtige militärische Einrichtungen der USA und Südvietnams unter intensivem Raketen- und Granatwerferbeschuss der Kommunisten.

Von Kap Kennedy in Florida startet das US-amerikanische Weltraum-Observatorium “OGO 5” mit dem Ziel, umfangreiche Versuche über den Einfluss der Sonne auf die Erde durchzuführen.

Joe Frazier (USA) wird durch einen K. o.-Sieg in der elften Runde gegen Buster Mathis (USA) in New York Boxweltmeister aller Klassen nach dem Reglement des World Boxing Council (WBC).

5.3.1968, Dienstag

In der Hamburgischen Staatsoper hat die Oper “Hamlet” nach William Shakespeare Uraufführung. Sie wurde im Auftrag der Staatsoper von dem Briten Humphrey Searle komponiert (Inszenierung: August Everding).

Schweden gewährt sieben US-Soldaten Asyl, die dorthin desertiert waren, um nicht in Vietnam kämpfen zu müssen. Die Zahl der US-Deserteure, die in Schweden Asyl gefunden haben, erhöht sich damit auf 20.

6.3.1968, Mittwoch

In der CSSR wird mit der Ablösung des Chefideologen Jiri Hendrych durch Josef Spacek die Pressezensur in der Praxis aufgehoben und die politische Liberalisierung fortgesetzt.

In Syrien beginnen die Arbeiten am Euphrat-Staudamm. Die Hälfte der Kosten für den ersten Bauabschnitt (etwa 500 Millionen DM) trägt die Sowjetunion.

Das Landgericht Frankenthal (Pfalz) mildert eine Haftstrafe von drei Monaten Gefängnis wegen Ehebruchs auf fünf Tage ab. Nach Auffassung des Gerichts müssen die gewandelten Auffassungen über Ehe und Sexualleben berücksichtigt werden.

7.3.1968, Donnerstag

Die Nuklearmächte USA, Sowjetunion und Großbritannien bieten auf der Genfer Abrüstungskonferenz allen Staaten, die auf den Erwerb oder die Herstellung von Kernwaffen verzichten, eine Sicherheitsgarantie gegen atomare Erpressung durch dritte Staaten an.

Die Tschechoslowakei verlangt von den USA die Auslieferung des höchsten Polit-Offiziers der CSSR-Armee, Generalmajor Jan der sich Ende Februar in die USA abgesetzt hatte.

8.3.1968, Freitag

Die Auswirkungen der zunehmenden Automation, vor allem im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung, werden auf der 3. Internationalen Automationstagung der Industriegewerkschaft Metall in Oberhausen diskutiert. Die Gewerkschaft befürchtet die Vernichtung von Arbeitsplätzen und eine allgemeine Veränderung der Berufslandschaft.

Mehr als 3000 Studenten demonstrieren in Warschau gegen die Zensur und die Einschränkung der geistigen Freiheit. Polizei und Miliz gehen gewaltsam gegen die Demonstranten vor; mehr als 300 von ihnen werden verhaftet.

9.3.1968, Samstag

Nach Angaben des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen müssen in der Bundesrepublik mehr als 3,5 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit weniger als 300 DM Einkommen monatlich bestreiten.

In der zypriotischen Hauptstadt Nikosia werden von griechischer Seite alle Straßensperren abgebaut, die den griechischen vom türkischen Teil der Stadt trennen.

Die Multimedia-Revue “Gewidmet: Friedrich dem Großen” von Wilfried Minks wird im Bremer Theater am Goetheplatz uraufgeführt.

10.3.1968, Sonntag

Auf der 20. ordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) vom 4. bis 10. März in München verurteilen die Delegierten die Vietnampolitik der USA. Sie fordern die Drittelparität an den Hochschulen und ein Honorar für alle Studierenden.

Der schleswig-holsteinische Philologenverband kündigt einen Werbefeldzug an, mit dem er Gymnasiasten für den Lehrerberuf gewinnen will. Außerdem fordert der Verband eine höhere Besoldung für Studienreferendare, um den eklatanten Lehrermangel zu mildern.

11.3.1968, Montag

Gemäß einem Beschluss des Bundestages vom Juni 1967 gibt Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) vor dem Parlament in Bonn den ersten Bericht zur Lage der Nation.

Der Berliner Senat protestiert gegen die überraschende Anordnung der DDR vom Vortag, dass Mitglieder der NPD und andere Personen, die sich neonazistisch betätigen, nicht mehr durch DDR-Gebiet reisen dürfen.

Gegen die Diskriminierung psychisch Kranker wenden sich die Teilnehmer auf dem XIII. Internationalen Fortbildungskongress für praktische Medizin in Badgastein (Österreich). Zu dem Kongress hatte die Bundesärztekammer rund 1500 Ärzte aus der Bundesrepublik eingeladen.

Die letzte Folge des vierteiligen Fernsehfilms “Wolf unter Wölfen” wird im ZDF ausgestrahlt. Der Film nach einem sozialkritischen Roman von Hans Fallada (1893- 1947) ist die erste DDR-Produktion, die vom bundesdeutschen Fernsehen gesendet wird.

12.3.1968, Dienstag

Der US-amerikanische Spielfilm “Kaltblütig” von Richard Brooks nach dem weltweit bekannten, gleichnamigen Roman von Truman Capote hat deutsche Erstaufführung.

Die nur 2045 km² große Insel Mauritius im Indischen Ozean wird unabhängige Republik und 27. Mitglied des Britischen Commonwealth.

Das Wuppertaler Schwurgericht verurteilt im “Bialystok-Prozess” drei Angeklagte wegen Mordes zu lebenslangen Zuchthausstrafen. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Angeklagten am 27. Juni 1941 in der polnischen Stadt Bialystok an der brutalen Ermordung von mehreren hundert Juden aktiv beteiligt waren.

13.3.1968, Mittwoch

Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht reagiert mit scharfer Kritik auf den Bericht zur Lage der Nation, den Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger am 11. März vorgelegt hat. Ulbricht fordert die völkerrechtliche Anerkennung der DDR.

Der dreifache Weltmeister im Eiskunstlaufen, Emmerich Danzer, macht in München Aufnahmen für seine erste Schallplatte und erweitert damit den Kreis der aktiven und ehemaligen Sportler, die sich in der Schlagerbranche betätigen.

14.3.1968, Donnerstag

Im Ersten Deutschen Fernsehprogramm wird zum zehnjährigen Jubiläum der Krimi-Serie “Stahlnetz” der Film “Ein Toter zuviel” gesendet. Vorlage für die Drehbücher, die jeweils Wolfgang Menge schrieb, sind authentische Kriminalfälle. In den bisher ausgestrahlten zwölf Filmen führte Jürgen Roland Regie.

Die Publikumszeitschrift “Jasmin” erscheint zum ersten Mal im bundesdeutschen Handel.

Die Goldkäufe in London erreichen die Rekordhöhe von 175 t gegenüber je 60 t an den beiden vorangegangenen Tagen. Wegen der stark gestiegenen Goldnachfrage bleiben in Großbritannien am 15. März die Gold- und Devisenbörse sowie alle Banken geschlossen.

15.3.1968, Freitag

Die größte Gegenoffensive seit Beginn des Vietnamkrieges läuft unter dem Kommando des US-amerikanischen Oberbefehlshabers in Vietnam, General William C. Westmoreland, im Raum Saigon an.

In Hamburg treffen mit einem Flugzeug 32 im Vietnamkrieg verletzte Kinder ein. Sie sollen nach ihrer Genesung in Friedensdörfern der Kinderhilfsorganisation “Terre des Hommes” untergebracht werden.

Erstmals wird in der Bundesrepublik das Schauspiel “Zeremonie für einen ermordeten Neger” von Fernando Arrabal im Kasseler Staatstheater aufgeführt.

Die Single “Lady Madonna” von den Beatles erscheint auf dem Markt.

16.3.1968, Samstag

In dem südvietnamesischen Bauerndorf My Lai werden 500 Dorfbewohner, überwiegend Frauen und Kinder, von US-Soldaten kaltblütig ermordet. Mit diesem Massaker wird My Lai zum Inbegriff des Vietnamkriegs.

In Washington, D.C., gibt Senator Robert F. Kennedy seine Bewerbung um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei bekannt.

17.3.1968, Sonntag

Die speziellen Ferienbedürfnisse und Feriengewohnheiten von Jugendlichen stehen im Mittelpunkt der Fachtagung “Der junge Tourist”, mit der die zweite Internationale Börse des Tourismus in Berlin (West) zu Ende geht.

Die USA heben die Golddeckungspflicht für den Dollar auf. Bis 1967 ist der Goldmarkt stabil geblieben, die Dollar-Krise und die Abwertung des Pfund Sterling 1967 führen nun jedoch zu starkem Druck auf den Goldmarkt.

Nach einem in Rio de Janeiro veröffentlichten Untersuchungsbericht des brasilianischen Innenministeriums haben Beamte der Indianerschutzbehörde im Amazonasgebiet Tausende von Indianern getötet und mindestens vier Stämme ausgerottet.

Etwa 4000 Demonstranten protestieren in Nürnberg zur Eröffnung des SPD-Parteitages gegen die Regierungsvorlage zur Notstandsverfassung und die Haltung der großen Koalition zum Vietnamkrieg. Bundesaußenminister Willy Brandt und der Minister für Gesamtdeutsche Fragen, Herbert Wehner, werden tätlich angegriffen.

18.3.1968, Montag

Auf einer Währungskonferenz in Washington, an der die sieben Notenbankgouverneure der sog. Goldpool-Länder teilnehmen, wird eine Spaltung des Goldmarktes in einen preisgebundenen (35 Dollar je Feinunze Gold) und einen freien Teil beschlossen. Nur Notenbanken können Gold zu einem festgesetzten Preis kaufen.

Der bekannte Schauspieler Wolfgang Kieling beschuldigt die Bundesregierung, die US-amerikanische Vietnampolitik zu unterstützen, und siedelt aus diesem Grund von Berlin (West) in die DDR über.

19.3.1968, Dienstag

Die Regierung von Guatemala verhängt den Ausnahmezustand und setzt die verfassungsmäßigen Rechte für 30 Tage außer Kraft. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem ungeklärten Verschwinden des Erzbischofs von Guatemala, Mario Casariego.

Der US-amerikanische Friedensnobelpreisträger Martin Luther King plant für April in den Vereinigten Staaten eine Kampagne zur Unterstützung vor allem farbiger Arbeitsloser.

In der kubanischen Hauptstadt Havanna werden 4300 Privatgeschäfte nationalisiert. Weitere Enteignungen werden von der Regierung unter Ministerpräsident Fidel Castro angekündigt.

Der 31-Jährige Kölner Radprofi Rudi Altig gewinnt das “klassische” italienische Straßenradrennen Mailand- San Remo.

20.3.1968, Mittwoch

Der “Vietnam-Diskurs” von Peter Weiss wird auf den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main uraufgeführt.

Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe darf der Roman “Mephisto” von Klaus Mann in der Bundesrepublik nicht veröffentlicht werden.

Bundesverkehrsminister Georg Leber (SPD) legt dem Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zur Neuregelung des zulässigen Blutalkoholgehalts beim Autofahren vor. Die zulässige Höchstgrenze soll von 1,5 auf 0,8 Promille sinken. Die Bundesvereinigung der deutschen Markenspirituosen-Industrie protestiert gegen den Vorschlag.

21.3.1968, Donnerstag

Israelische Truppen überschreiten die Waffenstillstandslinie zu Jordanien und greifen ein Palästinenserlager an. Bei Kämpfen mit jordanischen Militäreinheiten werden angeblich 200 israelische Soldaten getötet.

Der mit 276 000 Bruttoregistertonnen (BRT) bisher größte Tanker der Welt, die “Bulford”, läuft bei einer japanischen Werft in Nagasaki vom Stapel.

In Bad Reichenhall wird die “Krebsklinik” der bulgarischen Brüder Christo und Prodan Christoff, die dort das angebliche Heilmittel “CH 23” angewandt hatten, durch Verfügung der Stadtverwaltung geschlossen.

22.3.1968, Freitag

Nach starkem öffentlichem Druck tritt Antonín Novotný von seinem Amt als Staatspräsident der Tschechoslowakei zurück.

Das Landgericht Berlin (West) spricht die beiden Studenten Rainer Langhans und Fritz Teufel von dem Vorwurf frei, mit einem Flugblatt vom 24. Mai 1967 zu Brandanschlägen auf Berliner Kaufhäuser angestiftet zu haben.

23.3.1968, Samstag

Führende Ostblockvertreter beraten bei einem Treffen in Dresden über die Ereignisse in der CSSR. Sie warnen die tschechoslowakischen Delegierten vor zu weit gehenden Liberalisierungen. Rumänien nimmt an dem Treffen demonstrativ nicht teil.

Der US-Spielfilm “In der Hitze der Nacht” unter der Regie von Norman Jewison kommt in die bundesdeutschen Kinos. Die Hauptrollen spielen Sidney Poitier und Rod Steiger.

24.3.1968, Sonntag

Die Oper “Prometheus” von Carl Orff nach dem Text des altgriechischen Dichters Aischylos wird im Stuttgarter Staatstheater uraufgeführt.

In Madrid verhaftet die Polizei etwa 100 Teilnehmer eines Treffens der “Arbeiterkommissionen” in einer Fabrik. In Spanien sind – unter dem autoritären Regiment von Francisco Franco Bahamonde – Gewerkschaften verboten.

Der Oberkommandierende der US-Streitkräfte in Vietnam, General William Westmoreland, soll nach Ankündigung von US-Präsident Lyndon B. Johnson zum 2. Juli abgelöst werden.

Auf dem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen FDP in Dortmund erklärt der Bundesvorsitzende Walter Scheel, dass seine Partei eine Koalition mit der SPD nach den Bundestagswahlen von 1969 anstrebe.

25.3.1968, Montag

In Panama verhaftet die Armee 181 Oppositionspolitiker. Sie will damit den am Vortag von der oppositionellen Mehrheit in der Nationalversammlung abgesetzten Präsidenten Marco Robles an der Macht halten.

Der polnische Hochschulminister entlässt sechs Professoren der Warschauer Universität, unter ihnen der Philosoph Leszek Kolakowski, mit dem Vorwurf, ihre Lehrstühle seien “Zentren der politischen Opposition”.

26.3.1968, Dienstag

Die hessische Landesregierung erteilt die Erlaubnis zum Bau einer dritten Start- und Landebahn für den Frankfurter Rhein-Main-Flughafen. 4000 Bürger und nahezu alle betroffenen Gemeinden haben Einspruch gegen einen weiteren Ausbau eingelegt.

In einer Fragestunde des niedersächsischen Landtages erklärt Ministerpräsident Georg Diederichs (SPD), dass er keinen Anlass für eine Kündigung des Staatsvertrages über den Norddeutschen Rundfunk sehe. Die FDP will dadurch privaten Rundfunk ermöglichen.

27.3.1968, Mittwoch

Bier in braungefärbten Plastikflaschen bringt die Paderborner Brauerei auf den Markt. Das Unternehmen versichert, dass durch die neuen Behälter kein Geschmacksverlust entstünde, und will nun testen, ob die Bierflasche aus PVC beim Verbraucher ankommt.

Graziano Mesina, der gefürchtetste Bandit Sardiniens, wird auf der Insel von der italienischen Polizei verhaftet. Für die Ergreifung des 26-Jährigen mehrfachen Mörders war eine Belohnung in Höhe von 10 Millionen Lire (etwa 64 000 DM) ausgesetzt worden.

UdSSR-Kosmonaut Juri Gagarin verunglückt tödlich bei einem Flugzeugabsturz. Der 34-Jährige hatte am 12. April 1961 als erster Mensch in einer Raumkapsel die Erde umkreist.

Nach einer repräsentativen Umfrage von Radio Prag befürworten 73% der Tschechoslowaken den Demokratisierungskurs der neuen kommunistischen Führung unter Parteichef Alexander Dubcek; 82% begrüßen den Rücktritt des bisherigen Staatspräsidenten Antonín Novotný.

Der deutsche Bundestag beschließt die Einführung einer Altersversorgung für Abgeordnete.

28.3.1968, Donnerstag

Wegen der ablehnenden Haltung des Koalitionspartners SPD zur Einführung des Mehrheitswahlrechts tritt in Bonn Bundesinnenminister Paul Lücke (CDU) von seinem Amt zurück.

Im Anschluss an einen Protestmarsch von etwa 4000 vorwiegend farbigen Demonstranten mit dem Friedensnobelpreisträger Martin Luther King an der Spitze kommt es in Memphis im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee zu schweren Rassenunruhen.

29.3.1968, Freitag

In Sambia beginnen die Bauarbeiten für eine Eisenbahnverbindung durch Tansania zum Indischen Ozean.

Zum Abschluss der Zweiten Welthandelskonferenz in Neu-Delhi erklären sich die Industrieländer zu einer – allerdings begrenzten – Steigerung ihrer Entwicklungshilfe bereit.

Die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK) beschließt, an den Universitäten Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus) für bestimmte, stark überlastete Fächer einzuführen.

Der Deutsche Bundestag in Bonn berät in erster Lesung die sog. einfachen Notstandsgesetze.

30.3.1968, Samstag

In Prag wählt die tschechoslowakische Nationalversammlung den früheren Verteidigungsminister Ludvík Svoboda zum neuen Staatspräsidenten. Erstmals seit der Machtübernahme der Kommunisten 1948 wird die Wahl in geheimer Abstimmung durchgeführt.

31.3.1968, Sonntag

Auf einer außerordentlichen Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt am Main wird der Ausschluss von Rudi Dutschke abgelehnt. Dutschke hatte für ein Interview mit der Zeitschrift “Capital” 1000 DM angenommen.

US-Präsident Lyndon B. Johnson verzichtet auf die Kandidatur für eine weitere Amtsperiode und ordnet die weitgehende Einstellung der Bombenangriffe auf Nordvietnam an.

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