18.9.1973

BRD und DDR werden UNO-Mitglieder

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Am 18. September 1973 werden die Bundesrepublik Deutschland und die DDR in die UNO aufgenommen, zeitgleich mit den Bahamas. Die beiden deutschen Staaten treten deshalb erst so spät bei, weil sie zunächst ihr Verhältnis zueinander klären mussten. Das geschah zuvor im sogenannten Grundlagenvertrag ein Jahr zuvor, in dem die Bundesrepublik sich zwar weiterhin zum Ziel der deutschen Einheit bekannte, die Souveränität der DDR jedoch anerkannte. Vor diesem Hintergrund ist auch die Rede von Außenminister Walter Scheel unmittelbar am Tag nach dem Beitritt vor der UNO-Vollversammlung zu verstehen.

Vorher hören wir jedoch die Reportage von Korrespondent Horst Käubler für den DDR-Rundfunk aus dem UNO-Hauptquartier in New York am Abend des 18. September.

18.9.1973 BRD und DDR werden UNO-Mitglieder

18.9.1973 | Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR werden in die UNO aufgenommen, zeitgleich mit den Bahamas. Die beiden deutschen Staaten treten deshalb erst so spät bei, weil sie zunächst ihr Verhältnis zueinander klären mussten. Das geschah zuvor im sogenannten Grundlagenvertrag ein Jahr zuvor, in dem die Bundesrepublik sich zwar weiterhin zum Ziel der deutschen Einheit bekannte, die Souveränität der DDR jedoch anerkannte. Vor diesem Hintergrund ist auch die Rede von Außenminister Walter Scheel unmittelbar am Tag nach dem Beitritt vor der UNO-Vollversammlung zu verstehen.
Vorher hören wir jedoch die Reportage von Korrespondent Horst Käubler für den DDR-Rundfunk aus dem UNO-Hauptquartier in New York am Abend des 18. September.

26.6.1963 John F. Kennedy: "Ich bin ein Berliner"

26.6.1963 | John F. Kennedy besucht das geteilte Berlin. Er betitelt die Mauer als das "Symbol für das Versagen des Kommunismus".

23.1.1970 Brandt will "gleichberechtigte Beziehungen" mit DDR

23.1.1970 | Bundeskanzler Willy Brandt schreibt am 22.1.1970 einen Brief an den Regierungschef der DDR, Willi Stoph. Er bietet darin Gespräche über gegenseitigen Gewaltverzicht und „gleichberechtigte Beziehungen“ an. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil die Bundesrepublik die DDR nicht als eigenständigen Staat anerkennt. Der Brief ist somit ein weiterer Schritt in Brandts Entspannungspolitik. Was Brandt in seinem Brief genau geschrieben hat, wird erst am folgenden Tag auf einer Pressekonferenz vorgelesen.

7.10.1949 Gründung der DDR

7.10.1949 | Am 7. Oktober 1949 wird aus der sowjetischen Besatzungszone die DDR. Dazu wird in der Ost-Berliner Wilhelmstraße die provisorische Volkskammer ins Leben gerufen, provisorisch, weil die Wahlen erst im Folgejahr stattfinden sollten. Wichtigster Redner an diesem Gründungstag der DDR ist Wilhelm Pieck. Er ist zusammen mit Otto Grotewohl Vorsitzender der SED und wird an diesem Tag Präsident der DDR.

19./21.6.1948 Währungsreform: Einführung der D-Mark

19./21.6.1948 | Am 19.6.1948, zwei Tage vor der Umstellung von der Reichsmark auf die D-Mark, erklärt der Sprecher der Militärregierung den Bewohnern der Trizone, was auf sie zukommt.

1948 bis 1949 Luftbrücke nach West-Berlin

1948 bis 1949 | Die Blockade West-Berlins durch die sowjetische Militärregierung war auch eine Reaktion auf die Währungsreform. Um Westberlin zu versorgen zu, organisierte US-Militärgouverneur Lucius D. Clay die berühmte Luftbrücke. Die "Rosinenbomber" flogen bis Mai 1949.

9.9.1948 "Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt!" – Ernst Reuters Rede vor dem Reichstag

9.9.1948 | September 1948: Seit drei Monaten wird West-Berlin von den Sowjets abgeriegelt. Moskau versuchte auf diese Weise, ganz Berlin unter seine Kontrolle zu bekommen. Die West-Alliierten versorgen daraufhin die Stadt über die sogenannte Luftbrücke.
Die West-Berliner sind entschlossen, sich nicht einnehmen zu lassen und demonstrieren ihren Willen am 9. September 1948 auf einer großen Kundgebung vor dem zerstörten Reichstagsgebäude.
350.000 Menschen sind gekommen, wichtigster Redner ist Berlins Bürgermeister Ernst Reuter. Seine Rede macht nicht nur den Berlinern Mut, sondern auch den Alliierten, die Luftbrücke aufrecht zu erhalten.
350.000 sind gekommen, wichtigster Redner ist Ernst Reuter – eigentlich gewählter Oberbürgermeister der Stadt, doch die Sowjets erkennen ihn in diesem Amt nicht an. Er spricht deshalb als einfacher Stadtradt. Seine Rede macht nicht nur den Berliner Mut, sondern auch den Alliierten, die Luftbrücke aufrecht zu erhalten.

12.5.1949 Ende der Berlin-Blockade: "Wohl die schönste Nacht in diesem Frühjahr"

12.5.1949 | Fast ein Jahr ist Westberlin abgeriegelt. Die sowjetischen Besatzungstruppen blockieren Straßen, Schienen und Wasserwege in die Stadt. Doch die Amerikaner versorgen die Bevölkerung mit den berühmten Rosinenbombern. Die Machtprobe beginnt im Juni 1948 und dauert bis zum Mai 1949. In der Nacht vom 11. auf den 12. Mai heben die Sowjets die Blockade auf. Reporterinnen und Reporter berichten im Rundfunk von verschiedenen prominenten Punkten der Stadt aus, wie sich der Alltag langsam zu normalisieren scheint.

7.10.1949 Die DDR bekommt eine Verfassung

7.10.1949 | Als die provisorische Volkskammer der DDR am 7. Oktober 1949 ins Leben gerunfen wird, wird Johannes Dieckmann ihr Präsident. Seine wichtigste Aufgabe an diesem Tag ist es, die Abgeordneten über die neue Verfassung der DDR abstimmen zu lassen.

8.2.1950 DDR gründet „Stasi“

8.2.1950 | 5 Jahre nach dem Krieg schafft die DDR ein „Ministerium für Staatssicherheit“. Das beschließt die provisorische Volkskammer am 8. Februar 1950. DDR-Innenminister Karl Steinhoff begründet die Gründung der – wie sie bald heißen wird – Stasi mit vorausgegangenen Sabotageakten gegen volkseigene Betriebe.

Juli 1950 DDR-Flüchtlinge im Grenzdurchgangslager Gießen

Juli 1950 | Schon vor der Gründung der DDR waren tausende Bürger aus der sowjetischen Besatzungszone in den Westen geflohen. Und das setzte sich auch nach 1949 fort. In der Bundesrepublik entstanden sogenannte Grenzdurchgangslager; eins davon im hessischen Gießen. Von dort stammt diese Reportage aus dem Juli 1950.

10.8.1950 Staatsakt zum ersten Fünfjahresplan der DDR

10.8.1950 | Ein knappes Jahr nach Gründung der DDR gibt es den ersten Fünfjahresplan zur Entwicklung der Volkswirtschaft. Dafür findet ein feierlicher Staatsakt statt, auf dem dieser Plan offiziell der provisorischen Regierung überreicht wird, und zwar von Walter Ulbricht, der zwei Monate zuvor zum Generalsekretär des Zentralkomitees der SED gewählt worden war. Der Staatsakt für den Fünfjahrplan wird live im Radio der DDR übertragen.

13.10.1950 Erste DDR-Wahlen: Ansprache von SPD-Chef Kurt Schumacher

13.10.1950 | Am 15. Oktober 1950 – mehr als ein Jahr nach der Gründung der DDR – finden die ersten Wahlen zur Volkskammer statt. In der Bundesrepublik gelten sie als Farce. Das ist auch die Sicht von Kurt Schumacher, Vorsitzender der SPD und Oppositionsführer im Bonner Bundestag. Entsprechend harsch ist seine Ansprache zwei Tage vor den Volkskammer-Wahlen.

18.11.1950 Grenzübergang Helmstedt kurz nach DDR-Gründung

18.11.1950 | Mit der Gründung der zwei deutschen Staaten 1949 wird auch die Grenze immer sichtbarer, immer besser kontrolliert, auch wenn es noch keine Mauer gibt. Der Grenzübergang bei Helmstedt auf der Autobahn zwischen Hannover und Berlin wird für Transitreisende zu einem Ort, bei dem man froh ist, wenn man ihn hinter sich gelassen hat. Am 18.11.1950 schildert Reporter Markus Joachim Tidick die Situation dort.

September 1953 Der Otto-Fleischer-Prozess

September 1953 | Ein Schauprozess in der DDR. Angeklagt: Otto Fleischer, Professor für Bergbau in Sachsen und sieben weitere Bergbauingenieure. Die Stasi nahm den Prozess auf.

SWR2 Wissen: Archivradio SWR2

1955 DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz

1955 | Das SWR2 Archivradio präsentiert exklusiv den ungekürzten, fünfeinhalbstündigen Mitschnitt eines politischen Strafverfahrens der DDR vom 23. September 1955.

4.9.1958 Willy Brandt über Flüchtlinge aus der DDR

4.9.1958 | Tausende Menschen kehren der DDR bis zum Mauerbau den Rücken. Besonders stark ist der Andrang in den Westberliner Flüchtlingslagern. Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt nimmt Stellung.

13.8.1961 Beginn des Mauerbaus in Berlin: Reportagen von der Sektorengrenze

Der 13. August 1961 gilt als Beginn des Mauerbaus. Eine Mauer ist an dem Tag allerdings noch nicht zu sehen, aber Stacheldraht: Die DDR riegelt die Sektorengrenze ab und reißt stellenweise die Straßen auf. Dass irgendwas passiert, ist unübersehbar. Schon in den frühen Morgenstunden schicken Sender Freies Berlin (SFB) und RIAS ihre Reporter an die Sektorengrenze. Wir hören zunächst Götz Kronburger vom SFB.
Eine Viertelstunde später meldet sich RIAS-Reporter Rainer Höynck vom Potsdamer Platz.
Später fährt Erich Nieswandt vom SFB für den Sender Freies Berlin von einem Grenzübergang zum anderen. Wir hören ihn erst am Brandenburger Tor und anschließend an der Bernauer Straße.
Die Situation an der Bernauer Straße ist bizarr, denn auf der südlichen Straßenseite verläuft die Sektorengrenze direkt an der Hauswand: Die Häuser gehören zu Ost-, der Bürgersteig zu Westberlin. Später wurden die Hauseingänge zugemauert, die Menschen konnten nur noch über die Hinterhöfe in ihre Wohnungen gelangen. Immer wieder sind aber auch Bewohner in den Westen geflohen, indem sie aus dem Fenster über die Grenze sprangen. Teilweise wurden sie mithilfe von Feuerwehr-Sprungtüchern auf dem Bürgersteig aufgefangen, erklärt der Historiker Stefan Wolle in SWR2 Wissen:
"Davon gibt es Fotos und eben auch Rundfunkreportagen. Die Bernauer Straße geriet schnell in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit durch die spektakulären Fluchtaktionen. Später wurden dann diese Häuser ganz abgerissen, damit die Posten der DDR freies Schussfeld haben, um auf Flüchtlinge zu schießen.“

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