Vor dem Morgengrauen
Poesie selbstzerstörerischer Gefühle von Philippe Garrel („Liebhaber für einen Tag“): Wenn eine verflossene Liebe nicht loslässt.
Drama
„Poetisches Melodram über die Qualen der Liebe“
Fotograf François erhält den Auftrag, die hübsche Schauspielerin Carole zu fotografieren. Die leidenschaftliche, geradezu unberechenbare junge Frau ist verheiratet, doch fühlt sich von ihrem Mann im Stich gelassen, der in Hollywood arbeitet. François und Carole beginnen eine Affäre, aber schnell stellt sich heraus, dass die Schauspielerin psychisch labil ist. Als Carole in einer Nervenklinik landet, geraten ihre Emotionen außer Kontrolle. Selbst ihr Tod und François’ neue Beziehung stellen für ihre Liebe keine Grenzen dar. Was passiert, wenn die vergangene Liebe einen weiter verfolgt? Diese Frage übersetzt Philippe Garrel („Unruhestifter“) auf poetische Weise. Der französische Regisseur und Co-Autor ist bekannt für seine enge Verbindung zur Nouvelle Vague. Künstlerische Einflüsse legendärer Meister, wie Jean-Luc Godard, sind in Garrels schwarz-weißem Melodram klar zu erkennen. Bei der Berlinale 2023 erhielt er zuletzt den Silbernen Bären für das Familiendrama „Der große Wagen“, worin sein Sohn Louis Garrel die Hauptrolle übernahm. Auch in „Vor dem Morgengrauen“ spielt der den Protagonisten. Die Rolle des emotional verwirrten François meistert Louis Garrel mit Bravour. Getoppt wird diese Leistung nur durch die facettenreiche Performance von Laura Smet, die Carole mit einem interessanten Mix aus Leidenschaft und Wahnsinn versieht.